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Berg verliert das Topspiel und einen Stürmer
Berg / Lesedauer: 3 min

Thorsten Kern
Der TSV Berg hat den Tabellenführer SV Fellbach etwas aus den Augen verloren. Die Berger verloren am Samstag in der Fußball-Verbandsliga beim Spitzenreiter mit 1:3 (0:2) und liegen nun sieben Punkte hinter Fellbach. Nach zwei Elfmetern und einem Geschenk des Torwarts steigerten sich die Oberschwaben nach der Pause zwar. Doch eine umstrittene Rote Karte gegen Vlad Munteanu machten eine Aufholjagd nicht mehr möglich.
Selbstkritik des Trainers und Kritik an zwei Entscheidungen
Anders als vor zwei Wochen nach der 1:3-Niederlage beim Aufsteiger und Abstiegskandidaten TV Echterdingen war Bergs Trainer Oliver Ofentausek am Samstagabend trotz Niederlage ganz gut drauf. „Nach der Pause haben wir uns gut präsentiert, dann kann man beim Tabellenführer auch mal mit einer Niederlage leben.“ Dazu übte Bergs Trainer auch Selbstkritik: „In der ersten Halbzeit haben wir es zugelassen, dass Fellbach spielerisch brutal stark war. Wir haben uns dem Gegner angepasst und ihn machen lassen. Das nehme ich auf meine Kappe.“
Und weil Ofentausek gerade bei Kritik war, sprach er auch zwei Szenen an, die aus seiner Sicht auch hätten anders entschieden werden können. Zuvorderst die Rote Karte in der 76. Minute gegen Vlad Munteanu. An der Seitenlinie geriet Bergs Stürmer etwas mit einem Gegenspieler aneinander, dieser ging plötzlich schreiend zu Boden. „Beide Spieler schubsen sich leicht weg, dann gibt es Theatralik wie man sie in der Bundesliga und der Champions League sieht“, meinte Ofentausek. „Aus meiner Sicht war das vom Fellbacher auch unsportlich.“ In solchen Momenten, so Ofentausek, wünsche er sich manchmal im Fußball eine Linie wie beim Handball. „Der Schiedsrichter pfeift, die Spieler lassen den Ball liegen, weiter geht’s.“
Unstrittig war der erste Elfmeter
Die zweite Situation, die Ofentausek und die Berger anders gesehen hatten als Schiedsrichter Janik Wieland, war der Pfiff zum Strafstoß, den Ali Ferati zum 2:0 verwandelte. Dan Constantinescu war hinter seinem Gegenspieler, ob er ihn aber überhaupt berührte, war nicht zu erkennen. Doch alle Proteste, auch von Bergs Kapitän Moritz Fäßler, nutzten nichts.
So bitter die beiden Szenen aus Sicht der Gäste waren, eines wollte Ofentausek nicht schmälern: „Fellbach war vor der Pause haushoch überlegen. Und wir lassen solche Situationen wie vor dem 2:0 zu, das war der große Fehler.“ Total unstrittig war nach gut zehn Minuten der erste Strafstoß für Fellbach. Samuel Walter hatte die Hand nach einem langen Ball hinter die Abwehr auf der Schulter seines Gegenspielers, der nahm es dankend an.
In der 48. Minute gab es dann noch ein Geschenk von Torwart Alin Constantinescu, der Niklas Pollex den Ball direkt in den Fuß spielte. Danach waren die Berger zwar spielbestimmend und aggressiver. Massimo Caltabiano verkürzte auf 1:3. Doch zwei Riesenchancen ließ der TSV anschließend aus ‐ zweimal klärte Fellbach kurz vor der Linie. Und nach der Roten Karte war die Partie entschieden.
Verbandsliga, 14. Spieltag
SV Fellbach ‐ TSV Berg 3:1 (2:0). ‐ Tore: 1:0, 2:0 Ali Ferati (11., Foulelfmeter, 38., Foulelfmeter), 3:0 Niklas Pollex (48.), 3:1 Massimo Caltabiano (52.) ‐ Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Vlad Munteanu (TSV, 76., Tätlichkeit) ‐ Schiedsrichter: Janik Wieland ‐ Zuschauer: 160: TSV: A. Constantinescu ‐ Walter (46. Maucher), D. Constantinescu, Karg, Elshani ‐ Büg (69. Merk), Gbadamassi (87. Müller), Fäßler, Hoffmann (87. Kibler) ‐ Munteanu, M. Caltabiano (69. Mayr).