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Petition: „Die B 30 muss bedarfsgerecht ausgebaut werden“

Bad Waldsee / Lesedauer: 4 min

Petition: „Die B 30 muss bedarfsgerecht ausgebaut werden“
Veröffentlicht:12.08.2013, 15:30

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Franz Fischer, Gründer der „Initiative B 30“ ist unzufrieden und kann nicht nachvollziehen, warum der B 30 Streckenabschnitt von Bad Waldsee bis Biberach/Riß nicht in den Maßnahmenkatalog des Landes aufgenommen wurde und folglich aus dem Bundesverkehrswegeplan 2015 gestrichen werden soll. „Dafür habe ich kein Verständnis. Denn wenn die Landesregierung alle Projekte und Straßen gleich behandeln würde, dann dürfte es in Bezug auf diese Strecke gar keine Diskussionen geben. Außerdem würde jede nachhaltige Verbesserung an diesem Streckenabschnitt für Jahrzehnte verhindert.“

Eine Petition, zu der Fischer vor einer Woche aufrief, soll diesen Umstand ändern und eine Entlastung der Verkehrssituation - auch für die Zukunft - herbeiführen. „Der Abschnitt von Bad Waldsee bis Biberach ist ein echter Lückenschluss und ich sehe keine andere Möglichkeit, als mit der Petition darauf Aufmerksam zu machen“, formuliert der Waldseer seine Intention. Bis Montag unterschrieben bereits rund 60 Personen den Aufruf im Internet und damit mehr Unterstützer, als Fischer sich erhofft hatte. Schließlich wisse er aus Erfahrung, dass das Interesse an dem Verkehrsprojekt nördlich von Bad Waldsee nicht so ausgeprägt ist, wie beispielsweise südlich.

Neben dem Biberacher Bundestagsabgeordneten Josef Rief ( CDU ) und dem Wangener Landtagsabgeordneten Paul Locherer (CDU) zählt auch der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und Infrastruktur im Landtag von Baden-Württemberg, Rudolf Köberle (CDU), zu den Unterstützern. „Mir ist es wichtig, dass wir für ganz Oberschwaben ein leistungsfähiges Verkehrsnetz bekommen“, begründet der Landtagsabgeordnete seine Unterschrift auf SZ-Anfrage. Außerdem sei jetzt der richtige Zeitpunkt, den dringenden Bedarf bei der Regierung anzumelden und im Bundesverkehrswegeplan berücksichtigt zu werden, so Köberle. „Ich unterstütze den Komplettausbau, der leistungsstarke Straßen verspricht und die Bürger entlastet. Es ist für Bad Waldsee ein richtiger und notwendiger Schritt.“

Dass sich unter den Unterstützern auch politische Prominenz tummelt, freut Franz Fischer. Dennoch ist dem Mann, der die „Initiative B 30“ im Jahr 2010 ins Leben rief, bewusst, dass ihm noch ein schwieriger Weg bevor steht. „Das Ministerium sieht in dem Streckenabschnitt keinen besonders hohen Bedarf. Aber ich bin davon überzeugt, dass die Strecke im Bundesverkehrswegeplan eine erhöhte Priorität verdient hat.“ Unzählige andere Straßen, die weit weniger befahren werden, würden noch vor dem Bad Waldsee-Biberach-Abschnitt liegen. Eine Tatsache, die Fischer ärgert. Denn diverse Studien und Gutachten würden der Strecke einen Kollaps voraus sagen. „Es gibt Gutachten, die rechnen im Jahr 2025 für Teilabschnitte mit 18 000 bis 20 000 Fahrzeugen am Tag. Damit wäre die Kapazitätsgrenze erreicht. Der Verkehr würde zusammenbrechen.“

Eine langfristige Denkweise sei unumgänglich, so dass diese Problematik erst gar zum Tragen kommen könne. Auch vor dem Hintergrund, dass Experten für die kommenden Jahre eine deutliche Verkehrssteigerung annehmen, müsse in der Region gehandelt werden. „Es geht nicht nur um die jetzige Verkehrssituation und -belastung, sondern um die zukünftige Situation. Und die wird sich weiter verschlechtern. Genau dies wird ignoriert.“ Daher fordert der B 30-Kämpfer eine faire und transparente Behandlung aller Verkehrsprojekte und die Aufnahme des Bad Waldsee-Biberach-Streckenabschnittes in den Maßnahmenkatalog des Landes. Die Chancen für die Umsetzung seiner Forderungen schätzt er auf 50:50.

Interessierte können sich noch bis Mittwoch an der Unterschriftenaktion im Internet ( www.change.org/de/Petitionen/verbesserung-der-verkehrssituation-auf-der-überlasteten-bundesstraße-30-in-oberschwaben ) beteiligen. Dann wird der Aufruf beendet. Warum schon so früh? Da gibt Fischer eine klare Antwort: „Wir haben leider keine Zeit mehr. Die Bundesregierung berät bereits im September über den Plan. Und wenn jetzt nicht alles ganz schnell geht, kommt die Aufforderung zu spät.“ Am Donnerstag sendet Fischer die Petition an den Landtag. Bereits im Mai verfasste die „Initiative B 30“ ein Schreiben an die Baden-Württembergische Landesregierung und drängte auf die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan 2015.

Fischer freut sich über jede weitere Unterschrift. Doch ganz egal, wie viele Personen sich bis Mittwoch noch eintragen werden, der Verkehrsinteressierte ist mit dem bisher Erreichten zufrieden: „Die B 30 ist die Landes-Nord-Süd-Hauptverkehrsachse. Wir wollen die eindeutig unbefriedigende Verkehrssituation auf dieser Bundesstraße zum Wohle der Menschen, der Wirtschaft und der Umwelt nachhaltig ändern. Und die Petition ist der erste Schritt dahin.“