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Jubiläum

Gerlinde Kretschmann ist begeistert über die Waldseer Suppenküche

Bad Waldsee / Lesedauer: 3 min

Zum 15-jährigen Bestehen der sozialen Einrichtung gab’s ein buntes Programm. Und einen Stargast.
Veröffentlicht:20.11.2023, 08:00

Von:
  • Dietmar Hermanutz
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Der große Saal im Gemeindehaus St. Peter war voll. Rund 150 Gäste waren am Freitagabend gekommen, um das 15-jährige Bestehen der Suppenküche Klosterstüble gemeinsam zu feiern. Eine bunte Gemeinschaft aus Besuchern der Suppenküche, aus ehrenamtlichen Mitarbeitern, ganz wichtig auch die Sponsoren und Förderer der Suppenküche und die geladenen Ehrengäste sowie die lokalen Kooperationspartner. Die Begrüßungsliste von Vereinsvorstand Rudi Heilig war lang, besonders aber freute sich Heilig, dass die Schirmherrin der Vesperkirchen im Land, Gerlinde Kretschmann, nach Bad Waldsee gekommen war und mit ihrer leutseligen Art das Herz der Waldseer im Sturm erobert habe, wie er sagte.

Ungezwungender Dialog

Kretschmann, Ehefrau des baden-württembergischen Ministerpräsidenten, kannte viele der anwesenden Protagonisten, die Suppenküche aber offensichtlich noch nicht. Immer wieder zeigte sie in ihrer Rede begeistertes Staunen. Kretschmann verzichtete auf die formale Festtagsrede und wählte stattdessen den Stil eines ungezwungenen Dialogs.

Das kam sehr gut an, und so ganz nebenbei lenkt sie den Blick auf den christlichen Grundgedanken der Nächstenliebe, den sie beispielhaft im Heiligen Martin (Feiertag am 11. November) und dem Heiligen Nikolaus (Feiertag am 6. Dezember) verortet. Kretschmann sieht „Verwerfungen des Gemeinwesens“, die dazu führen, dass Menschen bedürftig werden. Angesichts des nasskalten und trüben Novemberwetters sei ja schon die Vorstellung an eine warme Suppe hilfreich, aber nicht minder wichtig sei die Zuwendung, die Schwestern und Brüder beim Besuch der Suppenküche Klosterstüble erfahren würden. „Sie halten den Bedürftigen die offenen Hände hin“, lobt Kretschmann und bedankt sich ausdrücklich bei der großen Schar der Helfer, egal ob im Vordergrund oder als Sponsor im Hintergrund.

Kurzweiliger Rückblick

Wer im Vorfeld weder die Zeitung gelesen hatte noch den Fernsehbeitrag der Landesschau geschaut hatte, also keine allzu klare Vorstellung von der Arbeit der Suppenküche hatte, dem wurde geholfen. Kurzweilig im Dialogstil blickten die Gründerväter der Suppenküche, Wolfgang Pfefferle und Rudi Heilig, zurück auf die Anfänge und die letzten 15 Jahre. Moderator Peter Niedergesäß rundete das Bild zur Suppenküche ab, indem er Helfer, Sponsoren, Ärzte und ukrainische Flüchtlinge um kurze Statements bat.

Besondere Aufmerksamkeit erlangte dabei die 97-jährige Charlotte Moser, die mit einem selbstverfassten Gedicht die Dienste und Atmosphäre im Klosterstüble lobte. „Da berühren sich Himmel und Erde“, lautet eine Liedzeile eines modernen Kirchenliedes, das von engagierten Helferinnen gesungen wurde. Passender lässt sich die Arbeit in der Suppenküche Klosterstüble wohl nicht beschreiben.

OB stiftete Bio-Fertigsuppe

Dies war auch der Tenor der Grußworte. Oberbürgermeister Matthias Henne machte den Auftakt und rollte eine große Palette voll Bio-Fertigsuppe der Tressbrüder in den Saal. Kurze Worte ‐ große Geschenke, den Wunsch von Heilig erfüllte Henne augenscheinlich. „Wir feiern den unschätzbaren Wert des Ehrenamtes“, schloss Henne bereits nach wenigen Minuten. Weitere Grußworte kamen von Pfarrer Thomas Bucher (Hausherr des Gemeindehauses, in dem das Klosterstüble beheimatet ist) und von Schwester Maria Hanna Löhlein (Generaloberin im Kloster Reute, in dem das Essen der Suppenküche gekocht wird). Petra Krebs (Grüne) und Raimund Haser (CDU), beide Mitglieder des Landtags von Baden-Württemberg, dankten gemeinsam mit einem humorigen Dialog der Suppenküche. „Der Staat kann viel machen, aber die Nächstenliebe kann er nicht ersetzen“, war sich Haser sicher. Deshalb sei in Bad Waldsee vieles gut, weil es die Suppenküche Klosterstüble gibt.

Aus ihrem Programm „Die Quadratur des Greises“ boten die vier musikalische Senioren der „Pflegestufe Null“ nach dem formalen Programmteil noch ein bisschen Musik und Zoten zum Lachmuskeltraining.