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Regierungspräsidium

B30 zwischen Waldsee und Baindt soll vierspurig werden

Bad Waldsee / Lesedauer: 4 min

Gute Nachricht: Die Planungen für die B-30-Umfahrungen bei Waldsee haben begonnen. Das sind die ersten und wichtigen Details dazu.
Veröffentlicht:15.11.2022, 14:10

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Das ist eine gute Nachricht für Bad Waldsee : Wie das Regierungspräsidium (RP) Tübingen in einer Pressemeldung mitteilt, haben die Planungen für die B-30-Ortsumfahrungen in Enzisreute und Gaisbeuren nun begonnen. Das sind die ersten Details dazu.

„Wider vieler Gerüchte und entsprechend des seit 2018 bekannten Zeitplans beginnen wir, wie zugesagt, mit den Planungen zum Ausbau. Wir wollen den Engpass im Zuge der B 30 beseitigen und so die beiden Ortsdurchfahrten Enzisreute und Gaisbeuren künftig deutlich entlasten“, wird Regierungspräsident Klaus Tappeser in der Mitteilung zitiert.

Derzeit ist die B 30 zwischen dem Ende der Ausbaustrecke am Egelsee und Bad Waldsee-Süd bekanntlich nicht ausgebaut. Pendler und Vielfahrer kennen die unübersichtliche und kurvige Strecke samt Gefahrenstellen und Unfallschwerpunkten zu gut. Und auch die Verantwortlichen in Tübingen scheint das bewusst zu sein. „Besonders betroffen sind die Ortsdurchfahrten von Enzisreute und Gaisbeuren, welche durch den Verkehr und den hohen Schwerverkehr stark belastet sind“, steht in der Mitteilung geschrieben und begründet damit auch, warum der Planungsstart von vielen Waldseern so herbeigesehnt wurde.

Unfälle vermeiden und Ortsdurchfahrten entlasten

Die Planungen sollen laut RP dazu beitragen, die Ortsdurchfahrten zu entlasten, Unfallrisiken und Umweltbelastung zu mindern, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Kapazitätsengpässe abzubauen. Um diese Ziele erreichen zu können, soll der Abschnitt von zwei auf vier Fahrstreifen ausgebaut werden.

Wie das RP in der Mitteilung versichert, werden im Zuge der Planungen „alle denkbaren Varianten untersucht und gegenübergestellt“. Der erste Vorschlag, der im Bundesverkehrswegeplan 2030 aus dem Jahr 2016 angemeldet wurde, sieht bekanntlich – von Ravensburg kommend – in Enzisreute einen Schlenker nach rechts und in Gaisbeuren eine Umfahrung nach links (Richtung Reute) vor. Dieser Vorschlag stellt „dabei lediglich eine mögliche Lösung dar“, heben die Verantwortlichen des Regierungspräsidiums hervor. Und das erscheint mehr als plausibel. Schließlich haben sich die räumlichen, rechtlichen und fachlichen Vorgaben seither verändert.

Im ersten Planungsschritt, den die Experten Grundlagenermittlung nennen, werden zunächst die örtlichen Gegebenheiten überprüft. In einem nächsten Schritt bereite das Regierungspräsidium dann die Vergabe der wichtigsten Planungsbeiträge vor. „Dazu zählen unter anderem die umweltfachliche Raumanalyse und eine Verkehrsuntersuchung. In letzterer werden alle relevanten Verkehrsströme sowie Quell- und Zielverbindungen analysiert“, heißt es in der Mitteilung. Das Ergebnis dieser Verkehrsuntersuchung stelle dann die Grundlage für alle weiteren notwendigen Planungsschritte an – dazu zählen beispielsweise Lärm- und Schadstoffgutachten sowie eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung.

So läuft die Planung nun ab

Generell besteht der Planungsprozess einer Bundesstraße aus drei Schritten: Vorplanung, Entwurfsplanung und Genehmigungsplanung. Die einzelnen Planungsstufen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ziele, Inhalte und im Detaillierungsgrad, ist aus der Pressemitteilung zu erfahren und weiter: „Die Ortsumgehungen Enzisreute und Gaisbeuren im Zuge der B 30 befinden sich mit dem Planungsbeginn jetzt in der Vorplanung.“

Mithilfe dieser Vorplanung könne über mögliche Varianten und Teilvarianten entschieden werden. In dieser Planungsstufe werden verkehrliche, wirtschaftliche und raumstrukturelle Aspekte sowie die Auswirkungen auf die Umwelt ermittelt und beurteilt. „Mit der rechtlich vorgeschriebenen Prüfung der Umweltverträglichkeit und weiteren Prüfungen zum Arten- und Gebietsschutz wird in dieser Stufe das Ziel verfolgt, Konflikte zu vermeiden, die eine Zulassung der gewählten Linie infrage stellen würden“, teilt das RP mit. Die Vorplanung schließt also mit einer bevorzugten Lösung ab.

Bad Waldsee ist der wichtigste Projektpartner

Bei der Planung kommt es zu regelmäßigen Abstimmungen mit den Ministerien des Landes und des Bundes. Wie aus dem Regierungspräsidium aber zu hören ist, ist die Stadt Bad Waldsee der wichtigste Projektpartner in dieser Angelegenheit. Ein Startgespräch habe bereits stattgefunden. Dabei seien die ersten Planungsschritte abgestimmt worden. „Oberbürgermeister Matthias Henne bedankte sich dabei beim Regierungspräsidium und sicherte die Unterstützung der Stadt Bad Waldsee zu und betonte seine Zuversicht auf eine gute und zielführende Zusammenarbeit“, steht im Presseschreiben.

Nicht zuletzt sei dem RP Tübingen wichtig, den Planungsprozess transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Daher werde die Öffentlichkeit über wichtige Planungsschritte rechtzeitig informiert. Außerdem seien im Laufe des Planungsprozesses öffentliche Informationsveranstaltungen vorgesehen. Auf den Internetseiten des RP werde kontinuierlich über die Planungen berichtet.