Diskettenlaufwerken
Kreative Projekte begeistern Publikum in Aulendorf
Aulendorf / Lesedauer: 3 min

Schwäbische.de
Was man mit einem Raspberry Pi-Computer, alten Diskettenlaufwerken oder vermeintlichen Schrottautos alles so anstellen kann, haben die Teilnehmenden des Aulendorfer Maker-Slams am Samstagabend gezeigt. Um „Do it yourself“-Projekte (DIY) ging es bei der 2. Auflage des Maker-Slams in der Aulendorfer Spielerei, verschiedene Tüftler und kreative Köpfe haben ihre Projekte dem Publikum präsentiert. Nach einer Abstimmung wurden die drei besten Ideen prämiert, wobei die jüngsten Teilnehmer am meisten überzeugten.
Vor den einzelnen Projektvorstellungen in der Spielerei hatten die „Macher“ ihre Entwürfe und Ideen wie in einer Ausstellung im Sudhaus präsentiert. Es gab Einiges zu bestaunen, Jung und Alt waren begeistert von den kreativen Einfällen. Zu den Kurzvorträgen füllte sich die Spielerei dann nahezu komplett. Den Anfang machten Martin Rösner und Gunter Vogt und stellten das Projekt Freifunk vor. „Freies WLan wächst und etabliert sich“, erklärten die Initiatoren des freien WLans in Aulendorf , das rege genutzt werde. Es könne jeder mitmachen und sich mit einem Router beteiligen.
Maschine mixt Cocktails
Nach zehn Minuten Redezeit unterbrach der Countdown jeweils mit dem Läuten einer Kuckucksuhr. Als nächstes war Benjamin Stähle mit DIY-Cocktailmaschine auf der Bühne. Mit einem Raspberry Pi-PC, lebensmittelechten Schläuchen und weiteren Teilen aus dem Baumarkt hat sich der Weingartener eine Maschine zum Mixen von Cocktails aus 18 Zutaten gebaut. Das Publikum war begeistert, Stähles Idee sollte mit dem 3. Platz belohnt werden.
Für Erstaunen sorgte das Roboter-Projekt von Elias Hummel und Patrick Klöpfel: Die erst 16 und 15 Jahre alten Tüftler vom Schülerforschungszentrum Südwürttemberg haben einen Transportroboter für die Lagerlogistik mit Schwarmintelligenz gebaut. Das nächste Ziel der Schüler ist das autonome Fahren. Die tolle Leistung bescherte den Jungs den 1. Platz des Maker-Slams.
Dass Informatiker nicht nur im Keller sitzen, zeigten Sabine Wieluch und Silvan Reiser mit ihren kreativen Lichtkunst-Installationen. Die beleuchteten Holzelemente und die individuell gestaltbare Schalterwand luden zum Ausprobieren ein. Das Aquaponik-Projekt von Benjamin Lanzinger aus Friedrichshafen demonstrierte den nachhaltigen Anbau von Pflanzen oder Gemüse ohne Erdkultur in Verbindung und im biologischen Gleichgewicht mit einer Fischzucht.
„Einfach klasse, was man für Ideen haben kann“, war in der Pause oftmals zu hören. Die Zuhörer stellten interessierte Fragen, spielten an der Schalterwand herum oder bestaunten die Cocktailmaschine. Es folgten noch drei weitere Projekte: Anton Gres und Björn Ecke von der Hochschule Weingarten zeigten ihren entwickelten 3D-Körperscanner. Mehrere Säulen schießen aus verschiedenen Blickwinkeln gleichzeitig Fotos und erstellen ein Objekt am PC. Über ihre selbst zu Elektrofahrzeugen umgebauten Autos berichteten Benjamin Badent und Benno Hartmann aus Isny. Aus einem Bulli vom Schrottplatz wurde ein VW Bus mit Elektroantrieb, der 140 Kilometer weit kommt (mit aufgeladenem Solardach bis zu 15 Kilometer extra). Die fünfte angefragte TÜV-Stelle hätte schließlich zugestimmt. Elektrofahrzeuge vom Markt finden die Tüftler überteuert und zu kurzlebig. Für ihren Ideenreichtum wurden sie mit dem 2. Platz belohnt.
Vom Verein Toolbox aus Markdorf waren Thomas Keckeisen und Cornelia Frey mit ihrer Orgel aus 49 alten Disketten-Laufwerken gekommen. Beim Lieder erraten der Floppy-Orgel war das Publikum bestens unterhalten. „Wie kommt man denn auf sowas“, fragte ein Zuhörer. „Zuerst war es ein Spaßprojekt und dann ist es eskaliert“, antwortete Keckeisen und der Saal lachte herzhaft. Am Ende wurden die Sieger ermittelt und mit Geldpreisen belohnt. Zu der Veranstaltung eingeladen hatte das Aulendorfer Bündnis für Umwelt und Soziales (BUS), durch den Abend führte unterhaltsam Martin Waibel.