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Schneller als gedacht

Erste Geflüchtete ziehen bereits in Unterkunft im Spitalweg ein

Aulendorf / Lesedauer: 3 min

Eigentlich war die Belegung erst für Mitte Oktober geplant. Warum nun frühzeitig 51 Afghanen dort unterkommen.
Veröffentlicht:25.09.2023, 18:00

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  • sz
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Die ersten Geflüchteten ziehen am Dienstag, 26. September, in die Containeranlage im Spitalweg in Aulendorf ein. Wie das Landratsamt mitteilt, werden 51 Asylbewerber aus Afghanistan in der Unterkunft unterkommen. Ursprünglich war die Belegung erst für Mitte Oktober geplant. Weil aber immer mehr Geflüchtete im Landkreis Ravensburg ankommen, musste schnell gehandelt werden.

Ich bin sehr dankbar, dass wir in enger Abstimmung mit der Gemeinde Aulendorf eine kurzfristige Lösung für die weitere vorläufige Unterbringung dieser Menschen erarbeiten konnten.

Andreas Honikel-Günther

„Auch weiterhin stellt die Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten für alle Beteiligten ‐ Landkreis, Städte und Gemeinden und Träger der freien Wohlfahrtspflege ‐ eine immense Kraftanstrengung dar, die nur im Guten und vertrauensvollen Miteinander zu bewältigen ist“, wird der stellvertretende Landrat Andreas Honikel-Günther in der Pressemitteilung zitiert.

Es kommen wieder mehr Geflüchtete an

Grund für die kurzfristige Belegung sind die stark steigenden Flüchtlingszahlen auf Bundes-, Landes- sowie Landkreisebene. Im August 2023 seien die Zugangszahlen in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vorjahr um über 40 Prozent angestiegen. Für September 2023 seien dem Landkreis Ravensburg regulär 124 Asylbewerber zugewiesen worden.

Mitte September sei diese Zahl schon auf 172 Menschen angestiegen. Für Oktober geht der Landkreis von weiter steigenden Flüchtlingszahlen aus. Auch bei den Geflüchteten aus der Ukraine würden die Zuweisungen durch das Land sowie die Direktzugänge in den Landkreis Ravensburg wieder zunehmen.

„Die Unterbringung von geflüchteten Menschen wird uns alle in den nächsten Monaten vor enorme Herausforderungen stellen. Mit der Bereitstellung von Flächen für die vorläufige Unterbringung unterstützt die Stadt Aulendorf den Landkreis bei der Bewältigung dieser Aufgabe. Aber auch die Unterbringung der Geflüchteten in der Anschlussunterbringung durch die Stadt selbst, ist für die Stadt Aulendorf selbst äußerst schwierig und kaum mehr zu bewältigen“, wird Aulendorfs Bürgermeister Matthias Burth in der Mitteilung zitiert.

Wie die Bewohner dort leben

Die Unterkunft in Aulendorf sei als Selbstversorgungsunterkunft konzipiert. Das bedeutet, dass Kochmöglichkeiten vorhanden sind und die Geflüchteten sich selbst versorgen können. Der Landkreis übernimmt in dieser Unterkunft Alltagsbetreuung, Sozialarbeit, Wohnheimverwaltung sowie die Hausmeisterei.

Zum Verständnis: Das Land Baden-Württemberg organisiert die Erstaufnahme von Flüchtlingen, zum Beispiel in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen (LEA) in Ellwangen, Karlsruhe, Sigmaringen und Freiburg. Von dort werden die Flüchtlinge nach einer festen Quote auf die Landkreise zur sogenannten vorläufigen Unterbringung verteilt. Vorläufig deshalb, weil während dieser Zeit der Aufenthaltsstatus der Personen geklärt wird. Die Verweildauer der Asylbewerber in den vorläufigen Unterbringungen des Landkreises beträgt durchschnittlich 18 Monate. Spätestens nach zwei Jahren schließt sich aber die von den Städten und Gemeinden zu organisierende sogenannte Anschlussunterbringung für die Menschen an, denen es nicht gelungen ist, selbst Wohnraum zu finden.