Wohnen am Bodensee

Wo Wasserburg ein neues Baugebiet entwickeln will

Wasserburg / Lesedauer: 3 min

In einer Baulücke unterhalb der LI 16 könnten in Zukunft Häuser für Wasserburger entstehen. Allerdings nur unter einer Bedingung.
Veröffentlicht:22.05.2023, 12:00

Von:
  • Isabel de Placido
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Wasserburg könnte ein neues Baugebiet bekommen. Auf der aktuell noch landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen der Mittleren Ebenhalde und der Oberen Ebenhalde sowie der Friedrichshafener Straße soll in Zukunft neues Wohnen möglich sein.

Zumindest, wenn es nach Willen des Wasserburger Gemeinderates geht. Möglich macht dies das neue Baulandmodell, das an dieser Stelle zum ersten Mal seine Anwendung findet.

Eigentlich dürfen die Grundstücke, die sich gegenüber von Autotechnik Hotz an der LI 16 befinden, gar nicht bebaut werden. Und das, obwohl es bei der Betrachtung des Luftbildes eigentlich einem Lückenschluss gleichkäme, wenn auf diesen freien Flächen Häuser stehen würden.

Allerdings liegt zumindest die Grünfläche bei der Oberen Ebenhalde im sogenannten Außenbereich. Baurecht schaffen und einen Bebauungsplan entwickeln kann dort nur die Gemeinde mit ihrem neuen Baulandmodell.

„Grundsätzlich sind die Grundstücke für das Baulandmodell geeignet“, bescheinigte Werner Dehm. Der Stadtplaner vom Augsburger Büro OPLA und machte mit dieser Beurteilung zumindest den ersten Schritt in Richtung neues Baugebiet.

Insgesamt sieben Grundstücke

Das anvisierte Gebiet umfasst vier Grundstücke im Norden und fünf im Süden. Zum Problem wird, insbesondere für die Grundstücke an der Straße, der Lärm. Dagegen müsste entweder ein Wall an der Straße errichtet oder aber ein Garagenhof gebaut werden.

Zudem dürfen Fenster, die nach Norden gehen, nicht geöffnet werden können. Auch schutzbedürftige Räume, wie etwa Schlafzimmer, sollten nach Süden ausgerichtet sein, erklärte Dehm.

Die Grundstücke könnten mit Kettenhäusern und Reihenhäusern bebaut werden oder auch mit zwei, drei Stadthäusern, schlug der Städteplaner vor. Er rät zur Kreisstraße hin zu einer eher verdichteten Bauweise. Im Süden könnten eher Einfamilien– und Doppelhäuser gebaut werden. „Ein schönes Mischungsangebot eben von freistehenden Einzelhäusern, Doppelhäusern und vielleicht auch Stadthäusern“, nannte er es.

Gemeinde will mit Eigentümern sprechen

Mit diesen Möglichkeiten kann die Verwaltung nun ins Gespräch mit den verschiedenen Eigentümern gehen. Die Grundstücke können nur dann bebaut werden, wenn auf ihnen das Baulandmodell zum Tragen kommt. Und dieses wiederum besagt, dass die Gemeinde die Grundstücke erst einmal kaufen muss. Die Gemeinde entwickelt dann einen Vorschlag, wie genau diese Grundstücke bebaut werden könnten. Sollten Grundstückseigentümer nicht verkaufen wollen, werden sie auch nicht dazu gezwungen.

Ausgangspunkt für die jetzigen Pläne war, dass ein Grundstückbesitzer bauen wollte, aber wegen des Außenbereichs nicht bauen durfte. Der Bauausschuss hatte daraufhin das Vorhaben zurückgestellt, um das Baulandmodell fertig zu entwickeln. Nachdem der Gemeinderat dann auf seiner Aprilsitzung das Baulandmodell als solches beschlossen hatte, fasste er nun auf seiner Maisitzung den Grundsatzbeschluss, wonach er einen Bebauungsplan für dieses Gebiet überlegen will.