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Wasserburg erhöht Gebühren für Kita und Grundschule schon wieder
Wasserburg / Lesedauer: 3 min

Isabel de Placido
20 Euro mehr im Monat müssen Wasserburger Eltern ab September für die Betreuung ihrer Kinder bezahlen. Diese Gebührenerhöhung betrifft sowohl die Krippen– und Kindergartenkinder als auch die Grundschüler.
Als der Wasserburger Gemeinderat im Juli letzten Jahres die Betreuungsgebühren erhöhen wollte, weil er dies mehrere Jahre lang versäumt hatte, gab es Elternproteste. Daraufhin justierte das Gremium nach und korrigierte die Beiträge nach unten.
Gleichzeitig verständigten sich die Räte darauf, die Gebühren in Zukunft im Blick zu behalten und sie lieber regelmäßig und in „überschaubaren“ Beträgen anzupassen. Eine zweite Erhöhung für das Kindergartenjahr 2023/24 sollte nicht automatisch erfolgen, sondern erst nach Prüfung der Haushaltslage.
Ab dem zweiten Kind wird es billiger
Jetzt war es soweit. Die Verwaltung hatte gerechnet und ihre Kalkulationen dem Gemeinderat in einer nichtöffentlichen Sitzung im April präsentiert. Dort hatte sich das Gremium dann darauf geeinigt, so gab Bürgermeister Harald Voigt auf der jüngsten Sitzung bekannt, dass sowohl die Krippengebühren, als auch die Kindergartengebühren und auch die Gebühren für die Betreuung der Grundschulkinder um jeweils 20 Euro pro Monat steigen.
Uli Epple (ULW)Wir sind nicht ärmer als Berlin.
An der sogenannten Familienkomponente hält der Gemeinderat dabei fest. Demnach reduzieren sich die Kosten für die Eltern ab dem zweiten Kind um 25 Euro, ab dem dritten Kind zahlen sie 50 Euro weniger.
Voigt berichtete, dass er nach der Vorbesprechung im April schriftlich die Elternbeiratsvorsitzenden über die geplanten Erhöhungen informiert und um Rückmeldung gebeten habe. „Ich habe hier keinen Widerspruch erhalten“, sagte der Bürgermeister. Auch bei der öffentlichen Sitzung am Dienstagabend waren offenbar keine Eltern anwesend, zumindest meldete sich keiner zu Wort.
Mit nur vier Gegenstimmen beschlossen
„Wir sind nicht ärmer als Berlin“, gab Uli Epple (ULW) zu bedenken und nahm mit dieser Bemerkung Bezug auf den Umstand, dass in der Hauptstadt keine Betreuungsgebühren erhoben werden. „Ich denke nicht, dass diese Erhöhung notwendig ist.“ Dieser Meinung schloss sich auch sein Gruppierungskollege Markus Heitinger an.
Bürgermeister Harald Voigt gab zu bedenken, dass sowohl die Tariflöhne gestiegen seien, als auch die Betriebskosten für die Einrichtungen. „Außerdem wollen wir ja auch in unsere Einrichtungen investieren.“ Es ist eine kleine Anpassung, die wir jetzt auch umsetzen wollen.“ Bis auf vier Gegenstimmen stimmten alle Räte den Vorschlägen zu.
Im Gespräch mit der LZ mach Voigt ein Rechenbeispiel: Die Betreuung von acht bis neun Stunden im Kindergarten hat bisher 162 Euro gekostet, ab September wird sie 182 Euro kosten. Allerdings bekommt die Kommune vom Freistaat für jedes Kind 100 Euro Betreuungsgeld, so dass die Eltern letztendlich ab September statt 62 Euro 82 Euro bezahlen.