Damit haben weder die Landkreisverwaltung noch die Straßenbauabteilung im Staatlichen Bauamt gerechnet: Fast 80 Prozent des Verkehrs auf der Kreisstraße LI 6 zwischen Nonnenhorn und Lindau sind überörtlicher Verkehr. Und deswegen ist jetzt klar: Diese Straße bleibt auch weiterhin eine Kreisstraße.
Im Zuge der im vergangenen Jahr begonnenen und mittlerweile bis auf die Ortsdurchfahrt Hengnau abgeschlossene „grundhafte Erneuerung“ hatten die Verantwortlichen im Landratsamt darüber nachgedacht, einen Teil der Strecke zur Gemeindeverbindungsstraße abzustufen. Während die Wasserburger Gemeinderäte ein gewisses Interesse daran gezeigt hatten, ein Stück der LI 6 zu übernehmen, hatte Nonnenhorn dankend abgelehnt. Der Kreis hatte daraufhin ein Gutachten erstellen lassen, um den sogenannten Verkehrswert dieser Straße ermitteln zu lassen.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung liegen jetzt vor – und Straßenbauchef Thomas Hanrieder genauso überrascht wie Kreiskämmerer Erwin Feurle: Nur gut zwanzig Prozent des Autoverkehrs auf der LI 6 sind gemeindlicher Ziel- und Querverkehr. Mehr als Dreiviertel der Fahrzeuge nutzten die Straße als überörtliche Verbindung durchs Hinterland. „Da brauchen wir über eine Abstufung nicht nachdenken – die LI 6 wird Kreisstraße bleiben“, ist für Hanrieder in der öffentlichen Kreisausschusssitzung klar gewesen.