StartseiteRegionalRegion LindauWasserburgLandeskriminalamt legt Standort für Wasserburger Funkmast fest

Umstrittenes Vorhaben

Landeskriminalamt legt Standort für Wasserburger Funkmast fest

Wasserburg / Lesedauer: 3 min

Er soll auf einem privaten Grundstück stehen. Fest steht auch, wie hoch er werden soll.
Veröffentlicht:12.09.2023, 12:00

Von:
  • Isabel de Placido
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Es ist entschieden. Der Standort für den geplanten BOS–Funkmast befindet sich auf einem privaten und landwirtschaftlich genutzten Grundstück unterhalb der Höhenstraße, kurz vor dem Ortseingang Wasserburg. Nach einer bautechnischen Begehung hat das Landeskriminalamt (LKA) nun die genaue Lage festgelegt. Fest steht auch, dass der Mast 30 Meter hoch werden wird. Spätestens in zwei Jahren steht er. Zudem will die Telekom ihn mitnutzen.

Der Standort an der Höhenstraße erfüllt die bautechnischen Voraussetzungen für einen Funkmast. Wie bereits berichtet, will das LKA in Wasserburg einen Funkmast errichten. Grund dafür ist, dass das neue Digitalsystem, der sogenannten BOS–Funk, den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sowie die Bundeswehr nutzen, im Gemeindegebiet von Wasserburg nicht gut funktioniert.

Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk, Wasserwacht und Rettungsdienste haben deshalb in und um Wasserburg herum Probleme mit ihrem Funksystem. So kommt es immer wieder zu Störungen und Sprachunterbrechungen, die im Notfall fatal ausgehen können. Um das Netz zu stärken, muss deshalb ein zusätzlicher Mast her.

29 Meter Richthöhe

Der Wasserburger Gemeinderat hatte jedoch entschieden, dass er keinen Mast auf gemeindeeigenen Grund südlich der Bahnlinie und damit in Seenähe zulassen will. Darauf hatte sich das Bayerische Landeskriminalamt als vom Bund autorisierte Stelle auf die Suche nach einem privaten Grundstück gemacht.

29 Meter Richthöhe muss der Mast auf diesem Grundstück hoch sein, damit sich der Kreis zum Digitalfunknetz und damit zu den anderen BOS–Masten in der Umgebung schließt, erklärt Stefan Klein vom LKA der LZ. Das LKA kauft das Grundstück nicht, sondern schließt dafür lediglich einen „Gestattungsvertrag“ ab.

Um auf der sicheren Seite zu sein, gehe das LKA mit 30 Metern Höhe ins Genehmigungsverfahren. Plus der Möglichkeit, darauf noch ein sieben Meter langes Rohr zu setzen. „Aber das wird wohl nicht realisiert werden“, meinte Klein und erklärte, dass der Mast zwei Plattformen haben werde. Eine auf 25 Metern für den BOS–Funk und eine zweite auf 28 Metern für die Telekom.

Die Telekom hatte Interesse bekundet, sich an die Planung des LKA anzuschließen, um ihr Mobilfunknetz auszubauen. Verträge seien jedoch noch keine unterschrieben, sagt Klein der LZ. Von der Telekom selbst gibt es hierfür keine Stellungnahme. Auf eine entsprechende Anfrage der LZ blieb die Antwort bislang aus.

LKA hat bereits Vorarbeit geleistet

Neben den Funkmast baut das LKA ein drei mal vier Meter großes Technikgebäude. Damit es sich besser in die Landschaft einfügt, sollen die Container mit Holz verschalt werden. Die Telekom, so sagt Klein, stelle für ihre Technik lediglich ein paar schrankgroße Kästen auf.

In spätestens zwei Jahren könnte der Funkmast Realität sein. Das LKA hat bereits Vorarbeit geleistet und entsprechende Anfragen gestellt, die das Landratsamt Lindau positiv beantwortet hat. Wenn alles ohne Widerstände verläuft, könnte der Baubeginn noch in diesem Jahr oder Anfang kommenden Jahres sein.

Sollten Nachbarn oder die Gemeinde ihre Zustimmung verweigern, verzögere er sich zwar. Doch dann ersetze, so Klein, die Regierung von Schwaben deren Zustimmung mit ihrem Ja. Kommen werde der Funkmast auf jeden Fall.