Heimelf
Schlachters ist erster bayerischer Derbysieger
Sigmarszell-Schlachters / Lesedauer: 2 min

Eine letztlich knappe Angelegenheit war der 3:2-Derbysieg des TSV Schlachters am Samstagnachmittag zu Hause gegen die Spielvereinigung Lindau. Während die Heimelf jede Menge Tormöglichkeiten liegen ließ, konnten die Gäste konditionell nur bedingt mithalten.
Beide Teams begannen in brütender Hitze recht munter: Beim 1:0 nach drei Minuten kullerte der Freistoßball von Marcel Praml durch den Gästestrafraum zu Justin Süß, der halbrechts freistand und einfach nur noch einzuschieben brauchte. Doch die Lindauer schlugen zurück: Manuel Rizzo , herrlich freigespielt, machte wenig später im Alleingang das 1:1 (8.).
Es folgten zwei dicke Chancen durch SpVgg-Torjäger Dominik Mahren : Das erste Mal klärte TSV-Torwart Stefan Bühler per Fußabwehr (10.), drei Minuten darauf versuchte es Mahren – diesmal wieder aus halblinker Strafraumposition – alleine, statt den besser postierten Patrick Mennel zu bedienen. Der Ball knallte über das Gebälk.
Besser machte es kurze Zeit später Jonas Hermann: Nach Vorarbeit von Marco Herpich und Kenneth Kohler nahm der enteilte TSV-Torjäger den Ball an, verlud SpVgg-Torspieler Alexander Koppers und beförderte das Runde zur erneuten Führung von Schlachters ins Netz (18.). Nach einer halben Stunde pfiff der überwiegend gut agierende Unparteiische noch einen Treffer von Hermann wegen Abseitsstellung ab.
Nach der schwungvollen Anfangsphase verflachte die Partie mehr und mehr – und entwickelte sich zu einer Hitzeschlacht, die sichtlich ihren Tribut an den Spielern forderte.
Süß brachten Schlachters kurz vor der Pause mit seinem zweiten Treffer vorentscheidend auf die Siegerstraße. Fahrlässig war in der Folge allerdings, wie die Heimelf ihre Chancen gleich reihenweise nicht reinmachten. „Lindau hätte sich nicht beschweren können, wenn es 5:0 oder 6:0 ausgegangen wäre“, sagte TSV-Coach Filipe Rodgrigues völllig zurecht.
Doch Schlachters hatte ebenfalls richtig großes Glück: Der – zusammen mit Dominik Mahren – im Sturm unermüdlich agierende Manuel Rizzo brachte nach knapp einer Stunde das Kunststück fertig, den Ball freistehend im Fünfmeterraum übers Gehäuse des TSV zu befördern. Die Spielvereinigung schien zu diesem Zeitpunkt erschöpft und ohne Kampfeswillen zu sein, nochmals in Schlagweite zum Ausgleich zu kommen.
Schließlich wurde es doch nochmals spannend, nachdem Mahren einen Eckball wunderbar auf den eingewechselten Florian Faaber zirkelte, der am „kurzen Pfosten“ lauerte und unbedrängt zum 2:3 einköpfte (61.) Doch fehlte den Lindauern in der letzten halben Stunde an die Kraft, um den Vorsprung einzuholen.
Mit dem zweiten 2:3 (nach Brochenzell) steht der Aufsteiger ohne Punkte da. Und am Sonntag, wenn Titelanwärter TSV Tettnang im Stadion gastiert, wartet der nächste Top-Gegner in der A2 auf Lindau.