Ergibt das Sinn?
2,2 Millionen Euro für Unterführung ‐ doch Bahnhalt gibt es noch gar nicht
Sigmarszell / Lesedauer: 2 min

Ruth Eberhardt
Derzeit laufen, wie Bürgermeister Jörg Agthe in der jüngsten Ratssitzung berichtete, Machbarkeitsuntersuchungen für eine Personenunterführung beim künftigen Bahnhalt in Schlachters. Dazu hat die Bahn vier Varianten erarbeitet, die Agthe jetzt dem Gemeinderat vorstellte.
Diese Varianten unterscheiden sich im Wesentlichen in der Anordnung der Treppen und barrierefreien Rampen ‐ und damit letztlich in der Frage, wie viel Grunderwerb erforderlich sein wird. Die Kostenschätzungen ähneln sich laut Agthe und liegen seinen Angaben zufolge bei etwa 2,2 Millionen Euro.
Der Gemeinderat beschloss, die beiden Varianten zu favorisieren, die den geringen Grundstückserwerb erfordern, auch im Hinblick auf die Belange der davon betroffenen Eigentümer und die Platzverhältnisse in der Umgebung.
Barrierefreie Erschließung des Bahnhalts
Zuvor hatte Bürgermeister Agthe einige Eckpunkte aus dem Zeitplan der Bahn genannt. Demnach soll die Umgebungsvermessung bis Ende 2023 abgeschlossen sein und die Entwurfsplanung für Schlachters Ende 2025 feststehen. In der Frage, ob die Pläne dann tatsächlich umgesetzt werden, werde die Wirtschaftlichkeitsprüfung maßgeblich sein. Unter diesem Vorbehalt sei die Bauphase von März 2028 bis Oktober 2029 vorgesehen.
In der Zwischenzeit muss sich die Gemeinde um die barrierefreie Erschließung des Bahnhalts kümmern. „Wir müssen dafür sorgen, dass es eine Bushaltestelle möglichst nah am Bahnhof gibt sowie P+R-Flächen mit Behindertenparkplätzen und überdachte Fahrradstellplätze“, berichtete Agthe. Welche Förderprogramme in Frage kommen, müsse die Gemeinde selbstständig herausfinden.
Bleiben die Kosten an der Gemeinde hängen?
In diesem Zusammenhang stellte Ratsmitglied Norbert Kurzemann die Frage, welche Kosten an der Gemeinde hängen bleiben, falls der Bahnhalt doch nicht umgesetzt werde. Agthe antwortete, dass dann wohl ein Teil der Kosten über das integrierte Städtebaukonzept abgerechnet werden könnte.
„Aber es werden auch Kosten an der Gemeinde hängen bleiben“, sagte der Bürgermeister. Über die Höhe könne er noch nichts sagen, aber „aus dem Bauch heraus“ würde er von einer niedrigen sechsstelligen Summe ausgehen.