StartseiteRegionalRegion LindauLochau53-Jähriger rast in Laster - Lange Staus vor Pfänder

Unfall

53-Jähriger rast in Laster - Lange Staus vor Pfänder

LOCHAU / Lesedauer: 3 min

53-Jähriger rast in Laster - Lange Staus vor Pfänder
Veröffentlicht:29.09.2009, 08:21

Von:
  • IPF- UND JAGST-ZEITUNG
Artikel teilen:

Auch wenn bei diesem folgenschweren Unfall die wichtigste Frage wahrscheinlich unbeantwortet bleibt, so ist eines doch sicher: Wenn es die zweite Pfänderröhre schon gäbe und wenn sich nicht der gesamte Verkehr von und nach Vorarlberg durch die eine Röhre quetschen müsste, wäre er nicht passiert. Im Grunde ist es eine Frage der Zeit, bis das nächste Auto, aus welchen Gründen auch immer, auf die Gegenfahrbahn kommt und es wieder knallt. Ob wegen eines geplatzten Reifens, wegen Sekundenschlafs, ob wegen eines Tunnelkollers oder - wie in diesem Fall - aus völlig unbekannten Gründen. Man kann bis zur Inbetriebnahme der zweiten Röhre im Grunde nur hoffen, dass es glimpflich ausgeht und nicht tödlich wie in diesem Fall.

In diesem Fall war ein 53-Jähriger in Richtung Deutschland im Pfändertunnel unterwegs, und ganz plötzlich zog sein Golf auf die Gegenfahrbahn, mitten in einen Sattelschlepper. Dessen Fahrer berichtete der Polizei , dass der Spurwechsel so plötzlich kam, dass er gerade mit seinem Fuß vom Gaspedal zur Bremse kam, und schon war die Kollision passiert. Der Laster bekam einen geringen Schaden ab, der Fahrer wurde überhaupt nicht verletzt, aber für den 53-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Er erlag noch am Unfallort den Verletzungen. Das Auto fing kurzfristig Feuer, ein hinzugekommener Lasterfahrer konnte es aber problemlos mit dem Handfeuerlöscher bekämpfen.

Glück im Unglück

Glück im Unglück also. Dass der Fahrer allein im Auto saß und dass das Feuer nicht um sich gegriffen hat. "Es ist immer schrecklich, wenn jemand stirbt", sagt der zuständige Inspektor bei der Autobahnpolizei Dornbirn, aber dennoch ist der Zusammenstoß in der 29-jährigen Geschichte des Pfändertunnels einer der nicht ganz so schrecklichen. Nicht ganz so schrecklich vor allem, wie der Unfall vom 10. April 1995, der genauso anfing, wie der gestern Vormittag. Ein Auto kam auf die Gegenfahrbahn und prallte direkt in einen Laster. Nur kam es damals tatsächlich zu einem Feuer, ein Auto wurde eingeklemmt, ein Wohnwagen durch den Tunnel geschleudert und sieben Menschen kamen zu Tode.

Und wohlgemerkt: Damals war die Tunnelröhre noch nicht so überlastet, wie sie es heute fast zu allen Tageszeiten ist. "Wir haben mittlerweile eigentlich immer dichten Verkehr im Tunnel", sagt der Inspektor von der Autobahnpolizei Dornbirn. Und über den Stau, nachdem der Tunnel nach dem Unfall für drei Stunden geschlossen war, hat sich schon kaum jemand aufgeregt, obwohl all jene, die zum Unfallzeitpunkt schon im Tunnel waren, die drei Stunden genau dort warten mussten.

Die zweite Tunnelröhre, die seit vergangenem Jahr gebohrt wird, steht heuer wenige Wochen vor dem Durchbruch. Für den Verkehr soll sie Mitte 2012 freigegeben werden. Anschließend soll die alte Röhre renoviert werden. Ab 2013 soll der Verkehr dann durch beide Röhren fließen. Endlich.