Denkmalnetz
Vier Lindauer Vereine empfangen Denkmalschützer aus ganz Bayern
Lindau / Lesedauer: 2 min

Schwäbische.de
Mehrere bayrische Städte haben sich beworben, das Jahrestreffen 2013 des Denkmalnetzes Bayern auszurichten – der Zuschlag ging an Lindau. Gepunktet hatte die Denkmalstadt mit ihrem gotischen Saal im Alten Rathaus als Tagungsort und mit vier Vereinen, die dem Netz angehören und sich im Denkmalschutz engagieren: Alter Aeschacher Friedhof, Haug am Brückele, Lindenhofpark und Rainhaus, zusätzlich unterstützt von der Orthaus-Stiftung.
In enger Zusammenarbeit bereiteten sie das Treffen vor und boten als Attraktion am 23.11.13 nach der Mittagspause trotz Regens und Kälte Besichtigungen und Führungen in allen von ihnen gepflegten Objekten an. Von diesen Denkmälern waren die Gäste genauso beeindruckt wie vom Ratssaal.
Mit stimmungsvollen Liedern aus der Renaissance hatte das Orthaus-Quartett die Tagung eröffnet. Dann zog Stadtbaudirektor Georg Speth in seinem Grußwort eine positive Bilanz des Denkmalschutzes in Lindau. Es seien auf der Insel nur drei von insgesamt 524 denkmalgeschützten Lindauer Häusern verloren gegangen, betonte Speth.
Anschließend präsentierten auch die Sprecher des Netzwerks, Meike Gerchow, Johannes Haslauer und Achim Schröer eine differenzierte Bilanz des Denkmalschutzes in Bayern, mit herben Verlusten, wie dem Festsaal des Parkhotels in Fürth oder dem Lieben Augustin in Lindau. Es gab aber auch zahlreiche erfolgreiche Rettungsaktionen. Das Denkmalnetz bietet engagierten Gruppen und Initiativen die Möglichkeit sich auszutauschen und voneinander zu lernen.
Gäste aus Coburg, Landshut, Regensburg und Kempten präsentierten ihre Initiativen und überraschten die Zuhörer. Die „Gemeinschaft Stadtbild Coburg“ konnte dank eines langjährigen, mehrere Millionen umfassenden Sponsorings des ortsansässigen Unternehmens Brose die Coburger Stadtansichten fundamental verbessern. Die „Freunde der Altstadt Landshut“ hingegen mussten bittere Niederlagen einstecken; insbesondere den begonnenen Abriss des Moserbräus.
Im Hauptvortrag des Tages von Claudia Leitzmann, Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, erfuhren die Teilnehmer/innen von welchen Institutionen ehrenamtlich Tätige Unterstützung einholen können, um ihre Projekte zu verwirklichen. Und viele waren erstaunt, dass es eine staatliche Versicherung gibt, gewissermaßen als letztes Auffangnetz für Ehrenamtliche, die immer dann eintritt, wenn etwa eine typische Vereinshaftpflicht keine Schadensregulierung übernimmt.
Es war eine informative und motivierende Tagung in familiärer Atmosphäre, bei der sich die Lindauer als gute Gastgeber erwiesen haben; so lautete das Resümee mehrerer Gäste. Und einige Initiativen haben angekündigt, dass sie wiederkommen würden; nicht zuletzt um die Fortschritte bei der Sanierung des Rainhauses mitzuerleben.