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Warum eine verhaftete Ungarin jetzt auch noch den Rettungswagen bezahlen muss

Lindau / Lesedauer: 2 min

Da half auch eine spontane Herzattacke nicht mehr: Die Bundespolizei hat am Mittwoch eine ungarische Staatsangehörige hinter Gitter gebracht, die bereits wegen 53 Fällen polizeibekannt war.
Veröffentlicht:24.11.2022, 17:00

Von:
  • Schwäbische.de
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Da half auch eine spontane Herzattacke nicht mehr: Die Bundespolizei hat am Mittwoch eine ungarische Staatsangehörige hinter Gitter gebracht. Die Frau war seit fast fünf Jahren per Haftbefehl wegen Eigentums- und Gewaltdelikten gesucht worden. Warum sie jetzt auch noch einen Rettungseinsatz bezahlen muss.

Wie die Bundespolizeiinspektion Kempten mitteilt, stoppten Lindauer Bundespolizisten am Grenzübergang Hörbranz ein in Ungarn zugelassenes Fahrzeug und kontrollierten die Insassen. Bei der Fahndungsüberprüfung einer 27-jährigen Mitfahrerin stellten die Beamten fest, dass gegen die Ungarin bereits seit Februar 2018 ein Untersuchungshaftbefehl des Amtsgerichtes Berlin-Tiergarten vorlag.

Ladendiebstähle bis hin zu Gewaltdelikten

Der Gesuchten wird vorgeworfen, allein im August und September 2017 sieben Eigentums- und Gewaltdelikte, teilweise gemeinsam mit anderen, begangen zu haben. Die strafbaren Handlungen reichten von einfachen Ladendiebstähle bis hin zu nicht bezahlten Taxifahrten und Restaurantbesuchen. Die Ungarin schreckte dabei nicht davor zurück, Gewalt gegen Zeugen anzuwenden, so die Bundespolizei weiter.

Die Bundespolizisten recherchierten, dass die Frau bereits mit 53 Fällen von zumeist Betrugs- und schweren Diebstahlsdelikten polizeibekannt war. Allein 52 Taten hatte die 27-Jährige innerhalb eines halben Jahres, zwischen Juni 2017 und Januar 2018, begangen. Die Ungarin trat erstmals im November 2015 mit Geldwäsche strafrechtlich in Erscheinung.

Vermeintlicher Schwächeanfall

Während der Bearbeitung im Bundespolizeirevier Lindau klagte die Verhaftete plötzlich über Herzprobleme und erlitt einen vermeintlichen Schwächeanfall. Die Beamten prüften sofort die Vitalfunktionen der Frau und verständigten den Rettungsdienst. Nach einem kurzen Klinikaufenthalt unter Polizeibewachung konnte schnell Entwarnung gegeben werden: Die Patientin hatte offensichtlich simuliert. Die Behandlungskosten in Höhe von 100 Euro musste die Frau vor Ort begleichen, teilt die Bundespolizei mit. Für den grundlos ausgelösten Einsatz des Rettungswagens und die damit zusammenhängenden Polizeikosten wird noch eine Rechnung folgen.

Die Bundespolizisten führten die Verhaftete beim Amtsgericht Lindau vor und lieferten sie im Anschluss in die Justizvollzugsanstalt Memmingen ein.