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Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz

Lindau / Lesedauer: 4 min

Trotz einer äußerst couragierten Leistung verlieren die EV Lindau Islanders in der Eishockey Oberliga Süd auch gegen den Tabellennachbarn aus Garmisch.
Veröffentlicht:19.11.2023, 21:16

Von:
  • Felix Kerscher
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Nach der 4:7-Auswärtsniederlage (1:1, 1:4, 2:2) gegen den Höchstadter EC tauschten die EV Lindau Islanders am Freitagabend die Tabellenposition mit dem langjährigen Kontrahenten und befanden sich plötzlich auf Rang acht der Eishockey-Oberliga Süd. Neben Walker Sommer und Daniel Stiefenhofer fiel auch Kapitän Vincenz Mayer aus.

Der erste Durchgang verlief ausgeglichen. In der 15. Minute traf Tim Zimmermann für die Alligators zum 1:0, aber nur 50 Sekunden später glichen die Islanders zum 1:1 aus. Zach Kaiser bediente Corvin Wucher.

Die Lindauer kamen mit Schwung aus der Kabine, wurden aber durch eine Strafe ausgebremst, und Jakob Fardoe traf im Powerplay zum 2:1 für das Heimteam (24.). Bereits in der 26. Minute erzielte Nicolas Strodel auf Vorarbeit von Adriano Carciola den erneuten Ausgleich. Einen Konter nutzten die Garmischer anschließend durch Sergei Topol zum 3:2 (29.). Den temporären Schockzustand der Islanders konnten die Gastgeber dann in der 36. und 40. Minute durch zwei Treffer von Michail Guft-Sokolov zum 4:2 und 5:2 nutzen.

Torwartwechsel bringt den Islanders keine Vorteile

Im letzten Drittel kam dann Dominik Hattler für Dieter Geidl ins Lindauer Tor, was aber letztlich nichts brachte. Die Alligators machten durch Klavs Planics bereits in der 42. Minute das 6:2. Aus einem Powerplay heraus verkürzte Matthieu Desautels zum 3:6 (54.) und nur eine Minute später traf Zachary Kaiser zum 4:6 aus Sicht der Islanders. Die aufkommende Hoffnung zerstörte allerdings Lars Schiller mit seinem Tor zum 7:4-Endstand (57.). „Wir waren einfach dumm. Wir haben Höchstadt im zweiten Drittel in die Karten gespielt, dabei wussten wir, wie offensivstark sie sind“, fasste Islanders-Trainer John Sicinski den Grund für die Niederlage später zusammen.

Am Sonntag um 18 Uhr war dann der SC Riessersee zu Gast in der BPM-Arena, und es galt die 0:5-Schlappe vom ersten Duell in Garmisch-Partenkirchen auszumerzen. Aus einer stabilen Abwehr heraus gestaltete Lindau das Spiel von Anfang an ausgeglichen. In der siebten Minute prüfte Marc Hofmann den glänzend aufgelegten SCR-Goalie Andreas Mechel das erste Mal ernsthaft. Kurze Zeit später fanden sich die Gastgeber in Überzahl wieder und hätten fast die Führung erzielt. Christian Obu knallte den Puck aber an die Latte. Der Druck, den die Islanders in der Folgezeit ausübten, war immens. Mechel hatte alle Fanghände voll zu tun. Am Ende des ersten Abschnitts standen 11:4 Torschüsse für den EV Lindau, auf die Anzeigetafel brachte sie das aber nicht.

Ins zweite Drittel startete Riessersee mit erhöhter Aggressivität und starkem Forechecking. Minutenlang belagerten sie das Tor der Islanders, die sich nur gelegentlich befreiten. In der 28. Minute war es dann Robin Soudek, der seine Schnelligkeit gegen Robin Wucher ausspielte und freistehend vor Geidl das 1:0 erzielte. Nur eine Minute später erhöhte Philip Ziesche mit einem fulminanten Schuss auf 2:0. Die couragierten Inselstädter kämpften sich im Anschluss wieder in die Partie und wurden durch Damian Schneiders Anschlusstreffer zum 1:2 belohnt (32.). Die Drangphase der Gäste war nun vorbei, und die verbleibenden acht Minuten des Drittels ging es wieder hin und her, ohne das eines der Teams daraus Kapital schlagen konnte.

Zu Beginn des letzten Abschnitts eröffnete sich für die Islanders in 5:3-Überzahl die große Chance auf den Ausgleich, aber sie konnten nichts daraus machen ‐ zu viele ungenaue Pässe waren der Grund. Eine weitere Überzahlsituation Mitte des Drittels verpuffte ebenso. Aber Lindau fightete weiter mutig, und so war es nur verdient, dass Eric Bergen in der 54. Minute den Ausgleich erzielte. Die folgende Overtime blieb torlos, und so musste das Penaltyschießen entscheiden. Dort war es Robin Soudek, der das entscheidende Tor für Riessersee markierte. Islanders-Trainer John Sicinksi war in der Pressekonferenz bei SpradeTV die Enttäuschung anzuhören: „Wir haben uns einfach nicht für die harte Arbeit belohnt, dabei war das erste Drittel eines unserer besten in dieser Saison. Unser Überzahlspiel war schwach, aber wir haben gut gekämpft. Es sollte einfach nicht sein.“

Die Spiele im Stenogramm:

Oberliga Süd, 17. Spieltag:

Höchstadter EC ‐ EV Lindau Islanders 7:4 (1:1, 4:1, 2:2)

Tore: 1:0 (04:55) Tim Zimmermann (Guft-Sokolov, Fardoe), 1:1 (05:44) Corvin Wucher (Kaiser), 2:1 (23:16 ÜZ) Jakob Fardoe (Heinisch, Guft-Sokolov), 2:2 (25:22) Nicolas Strodel (Carciola), 3:2 (28:21) Sergei Topol (Neugebauer, Heinisch), 4:2 (35:24) Michail Guft-Sokolov (Seewald, Schiller), 5:2 (39:50) Michail Guft-Sokolov (Stobbe), 6:2 (41:46) Klavs Planics (Seewald, Litesov), 6:3 (53:10 ÜZ) Matthieu Desautels (Kaiser), 6:4 (54:43) Zachary Kaiser, 7:4 (56:29) Lars Schiller (Zimmermann, Avdeev)

Strafen: Höchstadt 8 Minuten, Lindau 12 Minuten

Zuschauer: 622.

Oberliga Süd, 18. Spieltag:

EV Lindau Islanders ‐ SC Riessersee 2:3 n.P. (0:0, 1:2, 1:0, 0:0, 0:1)

Tore: 0:1 (27:18) Robin Soudek (Dibelka, Zawatsky), 0:2 (28:32) Philip Ziesche (Gerg, Veber), 1:2 (31:22) Damian Schneider (Bergen, M. Wucher), 2:2 (54:51) Corvin Wucher (Bergen, M. Wucher), 2:3 (65:00) Robin Soudek (Penalty)

Strafen: Lindau 2 Minuten, Riessersee 11 Minuten

Zuschauer: 636.