Losland
„LOSLAND“-Bürgerbeteiligung soll ein gutes Miteinander in Lindau bewirken
Lindau / Lesedauer: 3 min

Schwäbische.de
In den kommenden Wochen werden etwa 1000 Lindauerinnen und Lindauer ab 16 Jahren eine Einladung der Stadt Lindau in der Post finden, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Damit können sie sich für den ersten Zukunftsrat in Lindau bewerben. Aus den Rückmeldungen werden bis zu 20 Personen gelost. Gemeinsam können diese dann im kommenden Oktober über die Frage „Wie bewahren und gestalten wir Lebensraum für das Miteinander heutiger und zukünftiger Generationen unserer Stadt?“ nachdenken. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 25. Mai einstimmig beschlossen.
Losland ist ein bundesweites Projekt, an dem zehn kleine und große Kommunen aus ganz Deutschland teilnehmen. Im vergangenen Jahr hatte sich Lindau beworben und den Zuschlag erhalten. Bei diesem Zukunftsrat soll es um „enkeltaugliche Themen“ gehen, also Herausforderungen und Aufgaben, die heute und mindestens für die künftigen zwei Generationen wichtig sind. Die Frage für den Zukunftsrat wurde in einer Sitzung im Mai von einem Begleitteam entwickelt. Dieses achtköpfige Team besteht aus Mitgliedern des Stadtrates sowie aus Bürgerinnen und Bürgern. Einer der Teilnehmer war bereits beim Beteiligungsprozess Karl-Bever-Platz dabei und kann nun in dieser neuen Rolle seine Erfahrungen einbringen.
Kernstück des Beteiligungsprozesses ist der Zukunftsrat, der am 14. und 15. Oktober stattfindet. An diesen beiden Tagen werden die bis zu 20 gelosten Bürgerinnen und Bürger Ideen für ein gutes Miteinander in Lindau entwickeln. Am 16. Oktober sind dann alle Lindauerinnen und Lindauer eingeladen, sich am öffentlichen Zukunftsforum zu den Ergebnissen des Zukunftsrates auszutauschen. Mit diesen wird sich der Stadtrat dann im Dezember beschäftigen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden durch ein Losverfahren ausgewählt, bei dem auf eine möglichst vielfältige Zusammensetzung an Menschen, geachtet wird. Die Stadt Lindau kann hier auf die Erfahrungen aus der Bürgerbeteiligung zum Karl-Bever-Platz zurückgreifen. Etwa 1000 Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren werden von Oberbürgermeisterin Claudia Alfons angeschrieben und eingeladen, sich für den Zukunftsrat zu bewerben.
Mit Losland findet in Lindau nach dem Karl-Bever-Platz der zweite Bürgerrat statt. „Wie können Kommunen in einer konstruktiven Form Bürgerinnen und Bürger beteiligen, sich mit langfristigen Zielsetzungen für die Stadtgemeinschaft demokratisch auseinanderzusetzen? Das ist die Frage, die diesmal in den Raum gestellt wird“, sagte Robert Pakleppa, der zum Losland-Team gehört und den Prozess gemeinsam mit seiner Kollegin Kristina Henry begleiten wird.
„Bürgerinnen und Bürger sind Experten ihres Alltags und können so wichtige Impulse für Entscheidungen des Stadtrats liefern“, betont Lindaus Oberbürgermeisterin Claudia Alfons. Mit seinem einstimmigen Beschluss hat der Lindauer Stadtrat in der vergangenen Sitzung dafür ein klares Zeichen gesetzt.
Begleitet wird Losland von Alexandra Abbrederis, die bei der Stadt Lindau für die Bürgerbeteiligung verantwortlich ist, sowie von den Fachleuten von Losland, das ein Projekt von Mehr Demokratie e.V. und dem Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung Potsdam. Für die Stadt Lindau fallen nur geringe Kosten für die Rahmenorganisation an.