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Dieses Kabaräh ist richtig gut

Lindau / Lesedauer: 3 min

Götz Rauch nimmt wieder mal die Lindauer aufs Korn
Veröffentlicht:04.02.2014, 19:10

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„Bist Du in Sorgen oder Nöten – Daniele hilft, brauchst keine Kröten.“ Götz Rauch gibt sich überzeugt: Mit der „Zecher Ikone“ Daniele Kraft im neuen Stadtrat wird alles gut. Und Katrin Seeberger bringt die CSU-Rätin überzeugend auf die Bühne: „Jaaaaa, ich helfe Euch!“ Mit solchen Stadträten wird in Lindau sicher alles gut.

Denn das ist der Titel des neuen Kabaräh , für das Rauch wieder aus dem vollen schöpfen konnte. Denn viel ist in den vergangenen Monaten schief gegangen in Lindau. Manches Zitat ist in der Wirklichkeit so daneben, dass Rauch es nur aus der Lindauer Zeitung – eine „guade Zeitung“ – abschreiben musste, um das Publikum zum Lachen zu bringen. Auch wenn wie üblich bei der Kabaräh-Premiere im Club Vaudeville noch einiges schief geht, vorne auf der Bühne, so sind die Zuschauer der ausverkauften Vorstellung zumeist begeistert.

„Hier an diesem Platz sind wir gemein“, versprechen Katrin Seeberger, Bärbel Heumann, Werner „Franz“ Waltenberger und Götz Rauch, die Henny Ganrtert wieder am Schlagzeug und der E-Gitarre begleitet, zu Beginn. Und das halten sie auch immer wieder. Denn wenn sie böse sind, sind sie am besten.

So treffen sich zwei vom „Lukra-Tiefbau“ und „Krea-Tiefbau“ der Stadt, um die Straßenausbaubeiträge zu rechtfertigen: „Wir wissen ganz genau, wie man ordentlich Geld verbuddelt.“ Mitsprache der Anwohner störe nur, es reiche, wenn die Bürger zahlen. Sparen könne, wer selbst zum Spaten greife oder die Bauarbeiter mit Brotzeit versorge.

Jürgen Müller bekommt sein Fett weg, wenn Waltenberger als dynamischer Boxer in knappen Shorts selbstbewusst um den Boxsack tänzelt und Müllers zahlreiche politische Wechsel besingt: „Ihr werdet sehn: ich komme wieder in den Stadtrat rein.“ Dazu huldigen ihm Heumann und Seeberger als Cheerleader.

Der OB lässt sein Volk in Ruhe

„Haben wir einen OB?“ fragt Rauch, „er lässt sich so selten sehen“. Als Psycho analysiert er messerscharf, dass Ecker sich als Nachfolger der „überpräsenten Obine“ zurecht für einen Kurswechsel entschieden habe: „Er lässt sein Volk in Ruhe.“ Typisch für die Lindauer Moschtköpf: Auch das ist ihnen nicht recht. Da bleibt dem Therapeuten nur ein Tipp: „Er braucht Applaus für seine Taten.“

Und er hat es wirklich nicht einfach, der OB denn der Kinderfestruf „ Lindau hoch“ stimmt bei den Schulden ebenso wie bei Steuern, Gebühren und Mieten, alles ist hoch in dieser Stadt. Nur die Plakate, die hängen seit neuem ganz tief.

Obine Petra Seidl nehmen die Kabarähtisten als Chefin des Tierschutzvereins nochmal aufs Korn. Als skurile Vögel diskutieren die vier die umstrittenen Schutzgebiete auf dem See. Zu guter Letzt bekommen auch die „Wahlversprecher“ und in einer eher schwachen Zugabe auch die Bahn noch einen Hieb. Auffällig ist, dass Werner Mang ebenso wenig vorkommt wie die Feuerwehr und viele andere Themen, auch der Landrat hat es heuer nicht ins Kabaräh geschafft.

Ganz stark ist dagegen die Nummer mit dem Rentnerehepaar von der Hinteren Insel, das seinen Kleinkrieg gegen das U&D führt. Seeberger und Wltenberger wettern gegen das „Chaotenfest“ und die „Langhaarigen“, dass es eine Freude ist: „Wir wollen einfach hier nur Grabesstille.“ Da das aber nicht wahrscheinlich ist, nehmen wir Heumann beim Wort, die verspricht: „Das Kabaräh wird’s weiter geben.“ Das ist gut.

Weitere Vorstellungen sind am 6,.8.,11.,13.,16. und 19. Februar jeweils ab 20 Uhr im Club Vaudeville geplant. Mehr Bilder finden Sie im Internet unter

www.schw äbische.de/lindau