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Sozialberatung

Carlotta Koss übernimmt Sozialberatung

Lindau / Lesedauer: 3 min

Angelika Weiß übergibt ihre Aufgaben – Demenz ist ein wichtiges Thema
Veröffentlicht:28.02.2016, 18:04

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Rund vierzehn Jahre lang hat sie diesen Bereich der Lindauer Sozialstation betreut: Angelika Weiß hatte seinerzeit die Sozialberatung von Uschi Krieger übernommen. Jener waren vor allem die pflegenden Angehörigen wichtig gewesen. Weiß setzte in ihrer Zeit einen weiteren Schwerpunkt: die Demenzarbeit. Jetzt wird sich eine neue Mitarbeiterin der Sozialstation um diese Themen kümmern: Ab 1. März übernimmt das die 30-jährige Carlotta Koss. Sie hat Gesundheitsförderung und -management studiert – vor diesem Hintergrund plant Koss unter anderem, ein besonderes Augenmerk in ihrer Arbeit auf die Gesundheitsvorbeugung der pflegenden Angehörigen zu legen.

Offene Altenhilfe, Behindertenarbeit, pflegende Angehörige begleiten: Die frühere Sozialarbeiterin Uschi Krieger hat die Fachstelle mit Herzblut aufgebaut. Und mit genauso viel Enthusiasmus hat Angelika Weiß im Jahr 2002 Kriegers Arbeit übernommen. Sie war 1998 zur Lindauer Sozialstation gekommen, hatte sich dort zunächst um den Bereich Haushaltshilfen gekümmert. „Uschi Krieger hat damals eine gut aufgebaute Fachstelle hinterlassen – und ich mir vorgenommen, auch neue Schwerpunkte zu setzen“, blickt Weiß heute zurück.

Pflegesitter sind für viele Familien wichtig

Ihr erstes Projekt seinerzeit: Ehrenamtliche Pflegesitter ausbilden, die Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen entlasten. In knapp fünfzehn Jahren haben rund 50 überwiegend Frauen, aber auch ein paar Männer die entsprechenden Kurse der Sozialstation besucht. Gut zwei Dutzend sind derzeit aktiv – und zumeist ausgebucht. „Das ist ein ganz wichtiges Angebot“, ist Weiß überzeugt: „Das liegt mir am Herzen.“

Als Vorstufe zu den heutigen beiden Tagespflegestationen für ältere und demenzkranke Menschen hatte Angelika Weiß eine Betreuungsgruppe aufgebaut, die es rund vier Jahre lang gegeben hat, bis eben die erste Tagespflege ihre Arbeit aufnahm. Auch ein begleitetes Wohnen hat Weiß aufgebaut und vier Jahre lang begleitet. Dann hat die Sozialstation jenes Projekt allerdings wieder eingestellt: „Der Aufwand ist einfach zu hoch gewesen“, erläutert Geschäftsführer Gerhard Fehrer.

Auch die Vermittlung von ausländischen Pflegekräften für eine 24-Stunden-Pflege, ein Projekt der Caritas, hat die ökumenisch getragene Lindauer Sozialstation aus ähnlichen Gründen wieder abgegeben. Es sei zu schwierig gewesen, an die entsprechenden Fachkräfte heranzukommen, und vor allem sei das Vermitteln für die Sozialstation zu zeitintensiv gewesen.

Bis heute sehr wichtig gewesen ist Angelika Weiß aber das Thema Demenz. So ist sie schwer beeinbruckt, was sich in dieser Hinsicht auf Landkreisebene aus dem seniorenpolitischen Gesamtkonzept entwickelt habe: „Was die im vergangenen Herbst an Öffentlichkeitsarbeit auf die Beine gestellt haben, verdienst höchsten Respekt“, betont sie.

Carlotta Koss weiß, wie wichtig das Thema Demenz ist – hat sie doch auch im privaten Umfeld damit zu tun. Die 30-Jährige stammt aus dem Raum Wangen, hat nach ihrem Studium sowohl in Berlin in der Gesundheitsprävention gearbeitet als auch hier in der Region in der Lebenshilfe. Als sie die Stellenanzeigeder Lindauer Sozialstation gelesen habe, sei ihr klar gewesen: „Das wird eine spannende Aufgabe.“

Bewährtes weiterführen und neue Akzente setzen

Und in der möchte Koss nicht nur Bewährtes wie die Angehörigenarbeit und die Kontaktstelle Demenz – in deren Rahmen unter anderem die Gedächtnissprechstunde stattfindet – intensiv weiterverfolgen. Sie will auch eigene Projekte anstoßen.

Da sie bereits einige Erfahrungen in der Gesundheitsförderung gesammelt hat, kann sich die 30-Jährige zum Beispiel vorstellen, bei den pflegenden Angehörigen verstärkt auf Prävention einzugehen: „Denn es ist wichtig, dass diese Menschen auch auf ihre eigene Gesundheit achten“, ist Carlotta Koss überzeugt.

Carlotta Koss ist in der Lindauer Sozialstation unter der Telefonnummer 08382/9674-15 erreichbar.