Chihuahuas
Veterinäramt beschlagnahmt in der Bodenseeregion 145 Hunde
Region Bodensee/Oberschwaben / Lesedauer: 2 min

Sandra Philipp
Amtsveterinäre aus der Region Bodensee/Oberschwaben sind seit einer Woche dabei, 145 Chihuahuas aus schlechter Haltung zu beschlagnahmen. Sie lebten bisher bei einem Züchter, aber laut Behörde in nicht tiergerechter Haltung. Bei einer regulären Kontrolle der Zuchtstätte fiel den Tiermedizinern die schlechten Haltungsbedingungen auf. „Die Tiere waren in einem schlechten Pflegezustand, ihre Käfige stark verschmutzt und zu klein“, erklärt die Behörde auf Nachfrage.

Eine Inobhutnahme von so vielen Tieren gehört nicht zum täglichen Brot des Veterinäramts. „Wir haben die Aktion sorgfältig vorbereitet“, erklärt ein Behördensprecher. „Wegen der großen Anzahl der Tiere gab es einen hohen Abstimmungs- und Organisationsaufwand.“ Über mehrere Tage unterstützten lokale Tierschutzvereine und die Tierrettung Südbaden das Amt.
45 Tiere reisen nach Mainz und Essen
Weil so viele Tiere, auch wenn sie zur kleinsten Hunderasse der Welt zählen, nicht auf einen Schlag in der Region untergebracht werden können, bis sie in gute Hände vermittelt werden, sind 45 Hunde am frühen Freitagvormittag mit der Tierrettung Südbaden auf die Reise gegangen. „Sie ziehen ins Tierheim Mainz und in das Tierheim Essen“, schreibt die Tierrettung.

23 Hunde sind vorübergehend beim Tierservice-Zentrum (TSZ) in Bad Waldsee untergekommen, weitere Tiere im Tierheim in Friedrichshafen. Horst Fallenbeck vom TSZ lobt das Vorgehen der Behörde. „Das Amt hat den Einsatz gut vorbereitet.“ Deshalb könne die Vermittlung der Tiere voraussichtlich ungewöhnlich schnell starten ‐ möglicherweise bereits nächste Woche.
„Bevor die Tiere vermittelt werden können, muss verwaltungsrechtlich eine Einziehung des Eigentums erfolgt sein“, erklärt das Veterinäramt. Dieser rechtliche Vorgang stehe kurz vor dem Abschluss. „Wenn alles gut geht, können wir die Tiere nächste oder übernächste Woche bereits vermitteln“, erklärt Fallenbeck.
Die 23 Chihuahuas in Bad Waldsee sind tierärztlich behandelt worden. Dabei habe die Tierärztin bei keinem der Tiere schwere Erkrankungen oder Verhaltensauffälligkeiten festgestellt. Gegen den Züchter wird nun ein Haltungsverbot ausgesprochen.