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Umfrage gestartet

„Tettnang hat was“: Die Stadt will sich von ihrem Slogan verabschieden

Tettnang / Lesedauer: 4 min

Vor allem die Tettnanger selbst machen sich immer wieder über das veraltete Logo und den Slogan lustig. Nun ist ihre Meinung gefragt.
Veröffentlicht:12.05.2023, 12:00

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Mit dem Slogan „Tettnang hat was“ und dem dazugehörigen Stadt–Logo wirbt die Stadt nun seit rund zwei Jahrzehnten. Nun soll etwas Neues her, was das Image von Tettnang sowohl nach außen als auch nach innen attraktiv repräsentiert. Den Prozess für eine neue Stadtmarke will das Stadtmarketing nun anstoßen — Die Basis soll eine Bürgerumfrage bilden.

Die Intention hinter „Tettnang hat was“ sei gut und die Aussage auch nicht verkehrt — Tettnang habe schließlich wirklich sehr viel und von Touristen werde das auch so wahrgenommen, erklärt die Stadtmarketing–Beauftragte Pia–Simone Ellermann. Allerdings wird der Slogan, vor allem von den Tettnangern selbst, allzu oft auch gerne mal ironisch verwendet. Oder es folgt die sarkastische Anschlussfrage: „Ja was hat Tettnang denn nun?“

Auch das Logo, das eigentlich eine abstrakte Darstellung des Neuen Schlosses mit Hopfenranken darstellen soll, erntet immer wieder Kritik. So bezeichnete Bürgermeister Bruno Walter es bereits 2018 bei einer Versammlung des Stadtmarketingvereins zugespitzt als „eine stilisierte Toskanavilla mit stilisierten Pinien“. Das Vorhaben, die Marke Tettnang neu aufzulegen, ist also nicht neu und ist schon seit Jahren immer wieder Thema.

Das bisherige Logo mit dem Slogan „Tettnang hat was‟ – Davon will sich die Stadt verabschieden und eine neue Marketingstrategie entwickeln.
Das bisherige Logo mit dem Slogan „Tettnang hat was‟ – Davon will sich die Stadt verabschieden und eine neue Marketingstrategie entwickeln. (Foto: Stadt)

Verwaltungsausschuss will erstmal kein Geld ausgeben

Im Verwaltungsausschuss hatte das Stadtmarketing zuletzt im vergangenen Oktober um finanzielle Mittel geworben, um eine externe Agentur mit der Entwicklung einer Marketingstrategie für Tettnang zu beauftragen. Das Gremium lehnte das jedoch mit großer Mehrheit ab. Stattdessen sollte die Stadtmarke zunächst mit eigenen Mitteln, die bereits im Budget für das Stadtmarketing eingeplant sind, entwickelt werden, so der Tenor.

Das wollen die Stadtmarketing–Beauftragten Pia–Simone Ellermann und Nadine Kösler–Krautz nun angehen und haben eine kostengünstigere Alternative gesucht. Die Lösung soll eine Kooperation mit der Hochschule Albstadt–Sigmaringen sein: In einer Online–Befragung, die noch bis zum 24. Mai läuft, können Bürgerinnen und Bürger Fragen dazu beantworten, welches Bild sie von Tettnang haben.

Das muss moderner und ganzheitlicher gedacht werden,

Pia-Simone Ellermann

Studenten aus dem Studiengang Betriebswirtschaft haben dafür einen Fragebogen mit 25 Fragen konzipiert und programmiert. Die Kooperation mit der Hochschule geht jedoch nicht über die Auswertung der Umfrage hinaus. „Danach muss das eine Werbeagentur professionell angehen“, so Pia–Simone Ellermann. Das werde natürlich Geld kosten, jedoch führe daran aus ihrer Sicht kein Weg vorbei.

Das alte Logo ist über 20 Jahre alt

Dass die Stadtmarke überarbeitet werden müsse, zeige nicht nur die Tatsache, dass es bisher keine einheitliche Gestaltung etwa bei Flyern oder dem Internetauftritt der verschiedenen Bereiche gebe. Da seien viele starke Akteure und viele Themen, die Tettnang ausmachen würden, aber es gebe keinen gemeinsamen Nenner.

Auch sei die Marke einfach nicht mehr zeitgemäß. Das Logo stamme aus dem Jahr 2000, sei also seit 23 Jahren nicht mehr überabeitet worden. „Das muss moderner und ganzheitlicher gedacht werden“, so Ellermann.

Mit der Online–Befragung wollen die Stadtmarketing–Beauftragten herausfinden, wie die Tettnanger selbst, aber auch Menschen von außerhalb, das Städtle wahrnehmen, was sie als Stärken Tettnangs ansehen und was ihnen fehlt. „Wir möchten ein Fremdbild von Tettnang erhalten“, erklärt Ellermann.

So läuft die Umfrage ab

Die Umfrage ist anonym und dauert rund fünf bis zehn Minuten. Sie kann online aufgerufen werden sowie mittels QR–Code, der beispielsweise auf Flyer und Plakate gedruckt ist, die in der Stadt ausliegen beziehungsweise -hängen. Teilnehmen können Tettnanger und Nicht–Tettnanger gleichermaßen, auch Jugendliche ab 14 Jahren sind angesprochen. Auch beim Verkaufsoffenen Sonntag am vergangenen Wochenende waren die Stadtmarketing–Beauftragten unterwegs und haben Besucher direkt vor Ort befragt, ebenso auf dem Wochenmarkt.

Die Resonanz sei bisher gut, man hoffe jedoch natürlich noch auf möglichst viele Umfrage–Teilnehmer. „Wenn wir am Ende die 1000 Teilnehmer knacken würden, wäre das genial“, so Ellermann. „Das Ziel ist, daraus dann ein Markenkonzept abzuleiten“, so Nadine Kösler–Krautz. Vorgenommen haben sich die beiden, dass die neue Marke mitsamt Logo bis zum Herbst/Winter diesen Jahres steht.


Die Umfrage ist HIER zu finden.