Weltalzheimertag
Motor für menschliche Beziehungen
Tettnang / Lesedauer: 1 min

Schwäbische.de
Zum Weltalzheimertag hat Beate Weingardt, Psychologin und evangelische Theologin, im voll besetzten Kaplaneihaus darüber gesprochen, wie wichtig Wertschätzung von Mensch zu Mensch sei. „Die große Teilnehmerzahl zeigt, dass das Thema Wertschätzung nicht nur pflegende Angehörige und Ehrenamtliche, sondern alle Menschen gleichermaßen bewegt“, stellte Gemeinwesenarbeiterin Irene Eichhorn in ihrer Begrüßung fest.
Schon zu Beginn ihres Vortrages war es Beate Weingardt wichtig festzuhalten, dass die Wertschätzung der Motor jeglicher menschlicher Beziehung sei. „Ich schätze Dich, weil Du mir wichtig bist, so wie Du bist.“ Eine so verstandene Wertschätzung erwarte vom Gegenüber keine Leistung. Jegliches Nützlichkeitsdenken sei ihr fremd. Gerade mit Blick auf die Pflegebedürftigen sei diese bedingungslose Wertschätzung wichtig. Denn alte Menschen würden oft sagen: „Ich kann nichts mehr, also bin ich nichts mehr wert.“ Auf der anderen Seite müssten aber Pflegende ihre Kräfte realistisch einschätzen und sich immer wieder Freiräume von der Pflege schaffen, um neue Kraft zu tanken. „Denn wer immer nur gibt, gibt irgendwann auf“, betonte Weingardt.
Die voraussetzungslose Wertschätzung habe uns Jesus in seinem Leben und Wirken beispielhaft vorgelebt. Diese Wertschätzung sei wie das Licht der Sonne. Wenn sie Menschen zuteil werde, strahle sie auf. Zum Schluss appellierte die Referentin an die Teilnehmer, wertschätzend miteinander umzugehen, denn nur so könnten Beziehungen bestehen – und das bis ins hohe Alter.
Zu der Veranstaltung im Rahmen des Weltalzheimertages hatten das Pflegeheim und die Lebensräume St. Johann, die kirchliche Sozialstation Tettnang und der Hospizverein Tettnang eingeladen.