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Tafel am Limit, die Armut nimmt deutlich zu

Tettnang / Lesedauer: 2min

Jürgen Schuler zum Ehrenmitglied ernannt
Veröffentlicht:02.06.2023, 13:28
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Zum zweiten Mal in der Geschichte der vor 17 Jahren gegründeten Tafel Tettnang ist ein Vorstandsmitglied der ersten Stunde in den Ruhestand getreten und wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt: Jürgen Schuler. Zwei Jahre zuvor war diese Ehre dem damaligen Vorsitzenden Michael Hagelstein zu Teil geworden.

Jürgen Schuler war einer der beiden stellvertretenden Vorsitzenden und von der evangelischen Kirchengemeinde entsandt. Schulers Posten übernimmt Peter Wunderlich, ebenfalls von der evangelischen Kirchengemeinde. Er fungiert zudem als Hygienebeauftragter. Für die katholische Kirchengemeinde sitzt Sabina Kreiter als weitere Stellvertreterin im Vorstand. Vorsitzender ist Klaus Nuber vom DRK. Als Kassiererin fungiert Andrea Zwießler. Weitere Mitglieder sind Joachim Zoller, Sara Zwießler und Maria Schuster.

In seinem Jahresbericht für 2022 wies Vorsitzender Klaus Nuber darauf hin, dass die Tafel auch in Tettnang am Limit sei. Hauptgrund sei die enorme Teuerung bei Lebensmitteln, die die Inflation bei weitem übertreffe. „Die Armut nimmt deutlich zu“, brachte Nuber die Lage auf den Punkt. Die Tafel Tettnang sei allerdings sehr eng mit den Firmen und der Bevölkerung vor Ort verbunden, was auch an den vielen Sach– und Geldspenden sichtbar werde. Außerdem seien alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tafel sowie das Vorstandsteam ehrenamtlich tätig.

Dank der großartigen Unterstützung der Menschen in der Region sei es möglich, den Tafelladen in der Kalchenstraße 9 in Tettnang auch weiterhin wie einen Tante–Emma–Laden zu führen. Man komme mittlerweile zwar nicht mehr ohne Warenzukauf aus, könne aber allen Kunden noch einen „Einkauf mit Würde zum symbolischen Preis“ bieten. Ein Drittel der bundesdeutschen Tafeln sei dagegen gezwungen, Bedürftige abzuweisen.

An den beiden Öffnungstagen (dienstags von 15 bis 17 Uhr und freitags von 10.30 bis 12.30 Uhr) werden im Durchschnitt jeweils rund 50 Kunden gezählt — doppelt so viele wie vor einem Jahr. Das Gros der Kunden kommt aus Tettnang (74 Prozent), gefolgt von Meckenbeuren (17 Prozent), Kressbronn (7 Prozent) und Neukirch (2 Prozent). Neuerdings wird auch die Gemeinde Langenargen von Tettnang versorgt — www.tettnanger–tafel.de


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