Oberteuringen
Sie jubeln und singen zur Ehre Gottes
Oberteuringen / Lesedauer: 2 min

Helmut Voith
Mit einem zweifachen Jubiläumskonzert in Oberteuringen und Immenstaad hat der ökumenische Gospelchor „Immenstaad Voices“ am Wochenende sein 25-jähriges Bestehen gefeiert.
Erwartungsvolle Stille in der St.-Martinus-Kirche in Oberteuringen, Notenständer füllen den Raum vor dem Altar. Rechts hat die Combo mit dem Bassisten Uwe Fabry und dem Schlagzeuger Harald Fuchsloch Platz genommen und gibt den Takt vor für den Einzug der Sängerinnen und Sänger. Diese kommen schwungvoll bewegt, tänzelnd nach vorn.
Als Besonderheit präsentieren die rund dreißig Sängerinnen und Sänger zu ihrem Chorjubiläum Lieblingsstücke aus der von vier Chorleiterinnen und Chorleitern getragenen Chorarbeit der vergangenen fünfundzwanzig Jahre. Alle vier haben Highlights aus ihrer Zeit ausgewählt ‐ keine Selbstverständlichkeit, denn auch wenn noch fünf Sängerinnen und Sänger der ersten Stunde dabei sind, sind doch immer wieder Neue dazugekommen, so dass die heutige Leiterin Stefaniia Schmidt im Lauf des Jahres mit dem Chor eine Reihe von Liedern neu erarbeiten musste.
Mit sichtlicher Freude präsentierten die Chorleiter Rainer Möser aus Meckenbeuren, Patrick Brugger aus Tettnang, Anna Taddia, die jetzt in Tuttlingen lebt, und Stefaniia Schmidt aus Bermatingen abwechselnd das Konzert oder saßen für einen anderen am Klavier ‐ eine seltene Gelegenheit, den verschiedenen Dirigierstilen nachzuspüren. Man musste genau hinhören und hinschauen, um die feinen Unterschiede wahrzunehmen. Eine willkommene Hilfe, bei den ausgewählten Gospels nicht nur dem ansteckenden Rhythmus, sondern auch dem Inhalt zu folgen, waren die deutschen Texte im Programmblatt.
„Rejoice and sing“ stand am Anfang und war auch das Motto des Konzerts: „Freu dich und singe. Erhebe deine Stimme und lass uns gemeinsam feiern!“ Von Anfang an spürte man den Schwung, die von innen kommende Begeisterung, die nicht aufgesetzt war, sondern überzeugte. Die Arme wurden hochgerissen, schnell war die Stimmung aufgebaut, schnell klatschten Zuhörer den Rhythmus mit. Spannend war das Programm, der gelungene Wechsel von Männer- und Frauenstimmen und Solisten. Man ließ sich mitreißen von Aussagen wie „Ich kämpfe gegen die Stimmen in meinem Kopf, die sagen, ich sei nicht genug. Alles was zählt, ist, was Du von mir denkst, Du sagst, dass ich geliebt werde…“ Wie aktuell war im stillen, nur vom Klavier begleiteten „Ose Shalom“ die Bitte: „Der Du Frieden schaffst in der Höh‘, gib auch Frieden Deinem Volk Israel.“ Immer wieder wurde die Freude der von Gott Getragenen und Erlösten beschworen, die eigentlich die Menschen beflügeln soll in unserer abweisenden Welt. Momente der Ruhe wie in „I Find Rest in You“ wechselten mit leidenschaftlichem Jubel wie in Cohens „Hallelujah“. Ein nachdenkliches Publikum ging begeistert mit, genoss auch die ekstatischen Zugaben „O happy day“ und „What a wonderful world“. Man spürte, dass die zündende Kraft angekommen ist.