Auto-Freuden
MIT BILDERGALERIE: So schön war das Oldtimertreffen in Obereisenbach
Obereisenbach / Lesedauer: 3 min

Olaf E. Jahnke
Etwas weniger Gedränge als sonst hat es beim Oldtimertreffen in Obereisenbach am Sonntag gegeben — Es war das 31. seiner Art und nach dem Jubiläumsjahr vom Umfang her etwas kleiner. Dennoch gab es für die zahlreichen Besucher wieder viele vier– oder zweirädrige Prachtstücke zu bestaunen, viele aus den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Die Veranstalter der Narrenzunft Kogenmale berichteten von einer hohen Oldtimer–Frequenz und vielen Wechseln, sodass die Wiese in der Ortsmitte gut beparkt war. Viele Oldtimer–Clubs seien schon recht früh da gewesen und zum eigentlichen Startzeitpunkt um 10 Uhr schon wieder weitergefahren.
Viel Zeit und Geld fließt teils in die Schätze
Besucher Roland Schmid sagt zu den historischen Fahrzeugen: „Da gehört viel Liebe und Leidenschaft dazu, um so ein Prachtstück am Laufen zu halten, man ist ständig am Schrauben und Improvisieren.“ Besagte Prachtstücke müssen dabei nicht zwingend die Muscle–Cars aus USA oder getunte Rennwagen von Jaguar sein, die natürlich auch zu sehen sind. Auch unscheinbarere Fahrzeuge haben es teils in sich.
Reiner FöhlDa ist alles Original — Alles, auch der blaue Lack.,
So etwa eine Zündapp „Bergsteiger“ aus dem Jahr 1977. Reiner Föhl hat diesen „Dachbodenfund“ von einem Kumpel bekommen. Er ist stolz darauf: „Da ist alles Original — Alles, auch der blaue Lack.“ Das Zweirad mit 50 Kubikzentimetern und einer Zweigang–Schaltung hat gerade mal 23.000 Kilometer geknattert.
Diese Mopeds gibt es schon für um die 2600 Euro, hat der Fan aus Weingarten den Marktpreis recherchiert. Aber nach der Investition von rund 500 Euro und rund 200 Arbeitsstunden mag er seine Zündapp nicht mehr hergeben. Insgesamt sind neben verschiedenen Straßenkreuzern und Jeeps auch mehrere Fiat 500 ausgestellt, sowie passend zum mediterranen Wetter zahlreiche Vespa–Roller.
Auch Traktoren sind vertreten
Die Präsenz der Oldtimerfreunde aus Österreich und der Schweiz sei diesmal auch etwas weniger gewesen, ist von Stammbesuchern zu erfahren. Vorbei an Raritäten wie einem getunten NSU TTS mit 140 PS oder dem legendären Ro80, Stilikone und Wankelmotorpionier oder einem „lächelnden“ Austin Healey geht es in Richtung Teile– und Flohmarkt.
Davor beeindruckt noch ein Jaguar–Rennwagen mit Straßenzulassung oder ein LKW–Saurer, früher gefertigt auf der schweizerischen Bodenseeseite, in Arbon. Dazu noch etliche Traktoren aus den 1950er und —60er Jahren. Die Stimmung bei den Standbetreibern beim Floh– und Teilemarkt fällt unterschiedlich aus.
Beim Stand vom Laimnauer Ortwin Zimmer wird gefachsimpelt. Er betont, er sei heuer beinahe der einzige, der auch einige Zweirad–Fahrzeuge zum Verkauf anbiete, wie die NSU–Modelle Lux, Max, Quick oder Fox. An anderen Marktständen läuft es nur mittelmäßig, bei manchen sehr wenig. Für einige Standbetreiber, so die leicht frustrierte Auskunft, solle es das letzte Mal sein, dass sie nach Obereisenbach mit einem Stand kommen.
Fazit der Standbetreiber unterschiedlich
Bei anderen ist es doch ganz gut gelaufen, die hatten allerdings mit Autoteilen wenig zu tun — obwohl neben der Barbie–Puppensammlung auch ein paar Matchbox–Autos zu erwerben waren. Die Standbetreiberin mit Hopfenkränzen und Zwetschgen zeigte sich dagegen zufrieden: „100 Kilo Zwetschgen und bei den Kränzen auch fast ausverkauft“, das habe sich gelohnt.
Für einige Freunde historischer Fahrzeuge im Schatten scheint es aber trotz Gluthitze und Parallelveranstaltungen keinen Zweifel zu geben: Man wolle bestimmt zum 32. Obereisenbacher Oldtimertreffen wiederkommen.