Tauschkunst
Mit Tauschkunst von Berlin nach Valencia
Neukirch / Lesedauer: 2 min

Schwäbische.de
Der spanisch-deutsche Konzeptkünstler Juan Petry hat im Kunsthaus Summerau Station gemacht – und das nicht nur aus Interesse an den Werken der dort ansässigen Künstlerin Brigitte Schaider . Mit seiner Reise unter dem Titel „art on the road“ verfolgt der Künstler einen besonderen Zweck.
„Die Idee ist einfach“, charakterisierte Petry bei seinem Besuch sein Vorhaben und stellte die Kunsttauschaktion vor. So ist er unterwegs in halb Europa, von Berlin über Paris, Marseille, Toulouse, Barcelona nach Valencia und tauscht mit zeitgenössischen Künstlern seine Kunst. Seine Bilder bleiben – dafür nimmt er jeweils ein Kunstwerk mit auf die Reise. Die von ihm eingetauschten Werke wiederum werden schließlich am Ende der Reise in Spanien ausgestellt. Zu sehen sind sie in einer Gruppenausstellung ab 16. April in der Casa del Dragon, einer Künstlerresidenz in Ost-Spanien.
Der Titel der Ausstellung lautet „relevance” (Relevanz). Das beziehe sich darauf, was den Künstlern in diesen Zeiten wichtig ist. Juan Petry legt einen wesentlichen Schwerpunkt darauf, virtuelles real werden zu lassen. So werden Kunstaktionen, die zum Beispiel digital bei Facebook begonnen wurden, im realen Ausstellungsraum analoge Realität. Viele Künstler haben sich in diesem sozialen Netzwerk erst kennengelernt, erläuterte Petry, und sind nun begeistert über die Metamorphose von der virtuellen zur realen Welt.
Zu Realität wurde so im Kunsthaus Summerau der Austausch und die künstlerische Begegnung von Juan Petry und Brigitte Schaider. Der oberschwäbischen Künstlerin liegt besonders daran, „sichtbar zu machen, dass die äußere Form von Dingen und Menschen einer inneren Struktur folgt.“ Juan Petry suchte daraufhin eine Skulptur als Tauschobjekt aus, die mit ihrer Oberflächenbeschaffenheit und einer überbordenden Farbigkeit Ausdruck dieses Themas ist.
Von Petry blieb ein Werk aus seiner Serie „Citizens“ im Kunsthaus Summerau. In dem Bild thematisiert Petry die Krise der spanischen Mittelklasse. Gerade von diesen Schwierigkeiten hat der Künstler nach eigenem Bekunden eine Menge detaillierte Eindrücke sammeln können.
Für die Öffentlichkeit wird das Werk im Rahmen der Ausstellung „Summerau Sommer 2014.1“ ab dem 18. Mai in Summerau zu sehen sein.
Nach der „inspirierenden Kunstaustauschbegegnung“ (Schaider) ging es für Juan Petry weiter Frankreich. Weitere Stationen sind für ihn in den nächsten Wochen Besançon und danach Nizza an der Côte d´Azur. Enden wird seine Tausch-Tour in der Nähe von Valencia, Spanien , Anfang April.
Mehr zur Kunst im Argental und dem „Summerau Sommer“ unter: www.summerau.eu . Mehr zum Kunsttauschprojekt, Hintergrundinformationen und Tourdaten: http://www.petry.eu/long-term-projects/art-on-the-road/