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Nach Rettungsaktion

Fähre–Besatzung reagiert blitzschnell und rettet gekenterten Segler

Meersburg / Lesedauer: 2 min

Einen Kilometer vom Ufer entfernt sehen sie „ein komisches Boot“ im Wasser treiben. Denn entdeckt die Crew einen Mann im See. So hat die Mannschaft die Rettung erlebt.
Veröffentlicht:26.05.2023, 17:00

Von:
  • Sandra Philipp
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Durch beherztes Eingreifen haben Schiffsführer Fabian Hafner und seine Mannschaft einem 79–Jährigen Mann das Leben gerettet. Dieser war am Donnerstagnachmittag mit einem Segelboot zwischen Meersburg und Uhldingen, etwa einen Kilometer vom Ufer entfernt, auf dem Bodensee gekentert.

Es ist kurz vor 16 Uhr, als eine vollbeladene Autofähre in Meersburg den Hafen verlässt und Kurs auf Konstanz nimmt. Es weht ein kräftiger Wind. Die Mannschaft hat bereits alle Passagiere kontrolliert, ihnen Fahrscheine verkauft und ist bei Schiffsführer Fabian Hafner zusammengekommen.

Ungewöhnlicher Anblick erregt Aufmerksamkeit

Da sehen sie etwas im Wasser. „Guck mal, was da schwimmt. Das ist aber ein komisches Schiff“, macht ein Crew–Mitglied den jungen Schiffsführer aufmerksam. Dieser nimmt das Fernglas zur Hand. „Da habe ich gesehen, dass im Wasser eine gekenterte Jolle treibt, an der sich ein Mann festhält.“

Sofort bremst er das Kursschiff ab und fährt langsam zu dem gekenterten Boot. „Zum Glück war der Mann ansprechbar. Er konnte selbst über eine Leiter zu uns heraufklettern“, berichtet Hafner. Da der 79–jährige Mann einen Neopren und eine Rettungsweste trägt, geht es ihm den Umständen entsprechend gut.

Mit Verspätung den Kurs fortgesetzt

Die Stadtwerke Konstanz schicken ein Schnelleinsatzboot. Trotzdem dreht Hafner seine 68 Meter lange Fähre um, und bringt den Schiffbrüchigen zurück in den Fährhafen nach Meersburg. „Dort haben wir ihn den Rettungskräften übergeben und sind mit einer Verspätung von etwa 45 Minuten wieder in den Kursfahrplan eingestiegen.“

Auch wenn Hafner erst seit etwa zweieinhalb Jahren selbst am Steuer der großen Fähren steht, Rettungsmanöver hat er zuvor auch schon erlebt. „In meiner Zeit als Maschinist habe ich schon zwei mitgemacht“, erzählt der 28–Jährige.

In solchen Momenten funktionierst du einfach. Zum Nachdenken kommst du dann ein paar Stunden später.

Fabian Hafner

In seiner Freizeit ist der Schifffahrtskapitän zudem als Feuerwehrmann aktiv. „Neben unseren regelmäßigen Übungen hilft das, im Ernstfall einen kühlen Kopf zu bewahren“, sagt er. „In solchen Momenten funktionierst du einfach. Zum Nachdenken kommst du dann ein paar Stunden später.“

Der Segler aus dem Kanton Thurgau wurde leicht verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Die Wasserschutzpolizei Überlingen barg das Boot und schleppte es in den Heimathafen.