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Neue Kooperation, neuer Standort: Meckenbeurer Tourist–Information stellt sich neu auf

Meckenbeuren / Lesedauer: 5 min

Firma ABT am BodenSEE ist seit August in Meckenbeuren federführend. Bei Margitta Abt dreht sich alles um Vernetzung. Ihre Sicht zur EBC. Quo vadis Gastgeberverzeichnis?
Veröffentlicht:04.08.2023, 08:59

Von:
  • Roland Weiß
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Der Name ist kürzer geworden, das Gesicht dahinter ist bekannt. Seit August ist Margitta Abt mit den Leistungen der Tourist–Information betraut. Zur Vertragsunterzeichnung konnten Bürgermeister und Hauptamtsleiter herüber spazieren in den Schlehenweg in Buch.

Hier auf der anderen Seite der B30 ist „ABT & HD am BodenSEE“ seit 2017 ansässig, das künftig unter „ABT am BodenSEE“ firmiert. „HD“, also die haushaltsnahen Dienstleistungen sind weiter im Angebot, auch wenn sie nicht mehr im Namen aufscheinen.

Breites Portfolio aus sechs Jahren Selbstständigkeit

Bevor Margitta Abt sich vor sechs Jahren selbstständig machte, hatte sie in der Tourist–Information am Bahnhof viel Erfahrung in dem Sektor gesammelt. „Wir haben uns richtig was aufgebaut“, resümiert sie die Zeit der Selbstständigkeit seit 2017. Mit ihrem Team der Agenturmitarbeiterinnen Manuela Jacksteit, Andrea Wandler und Barbara Maglio (insgesamt drei Vollzeit– und zwölf Teilzeitkräfte, inklusive jener im Reinigungssektor) hat sie unterschiedlichste Dienstleistungen in den touristischen Bereichen Ferienwohnungen und Hotels im Portfolio.

Das beginnt mit dem Service bei der Vermietung und Betreuung von Unterkünften am Bodensee (“kennen jeden Gastgeber persönlich“) und erstreckt sich über den Ticketverkauf (Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen, Eventim, Reservix) und Prospektservice bis zu Empfehlungen von Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten sowie Souvenirs.

Nicht nur Gäste, auch Einheimische sollen profitieren

Dass nun die Tourist–Information (TIB) hier angesiedelt ist, hat eine Vorgeschichte: Zum Jahresende 2022 verlängerte Geschäftsführerin Elisabeth Stecker für ihre Firma „Reisen und mehr“ die Kooperationsvereinbarung mit der Gemeinde nicht — wirtschaftliche Gründe waren für sie ausschlaggebend. Bei der Neuausschreibung erhielt die Firma ABT am BodenSEE im Juni den Zuschlag im Gemeinderat.

Wer für wie lange in welchen Meckenbeurer Betrieben weilt – das soll im Jahresbericht der Tourist-Info stets im Frühjahr den Gemeinderäten berichtet werden. (Foto: rwe)

„80 Prozent der Leistungen der Tourist–Information bieten wir bereits jetzt an“, sagt Margitta Abt bei der Unterzeichnung selbstbewusst. Neben der Unterkunftsvermittlung und -vermarktung nennt sie die Beratung der Gäste und Einheimischen, was Attraktionen am Bodensee angeht.

Die Gemeinde erhofft sich dadurch neuen Schwung.

Lisa Heinemann

Zu den restlichen 20 Prozent zählt sicher, den Kontakt zu den Meckenbeurer Unterkünften und das Netzwerk der Gastgeber zu intensivieren. „Die Gemeinde erhofft sich dadurch neuen Schwung, um Meckenbeuren als lebendige Tourismus–Destination für Gäste und für Einheimische zu stärken“, teilt Lisa Heinemann (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit) anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung mit, die zunächst bis Ende 2025 datiert ist.

Quo vadis Gastgeberverzeichnis?

„Erst einmal wieder die Gastgeber zusammenzuführen“ ist denn auch eine Prämisse für Bürgermeister Georg Schellinger. Was sich nicht zwingend auf ein Gastgeberverzeichnis begrenzt: In der bisherigen Form und angesichts von 99 Prozent digitaler Anfragen sei es „nicht mehr zeitgemäß“, sind sich alle Gesprächspartner einig. „Wir wollen etwas entwickeln“ — darauf darf man gespannt sein.

Visionen und Vorstellungen gebe es viele — spruchreif seien sie noch nicht. Das Nachdenken über die „nette Toilette“ wirft Margitta Abt in den Raum — für die Quartiere abseits des Bahnhofs, wo es ja in Bälde ein öffentliches WC gibt.

So sehen Abt und Hulbert die EBC

Auf um die 40 wird die Zahl der Beherbergungsbetriebe vor Ort geschätzt. Ihre Betreuung zu verstärken, ist eine der Vorgaben. Eine andere: Meckenbeuren in der Außendarstellung als Tourismus–Destination zu präsentieren. Was mit sich bringt, die Entwicklung des Tourismus in der Region im Blick zu behalten, Trends aufzunehmen und sich gut zu vernetzen, sei es mit Deutscher Bodensee Tourismus GmbH (DBT) oder Internationaler Bodensee Tourismus GmbH (IBT).

Fehlt: Die EBC. Die Teilhabe an der EchtBodenseeCard sei ein mittel– bis langfristiges Ziel, so Hauptamtsleiter Jens Hulbert. Margitta Abt hat es für sich im Jahr 2025 „auf meiner Agenda“.

Neuer Standort soll sichtbar werden

Im nächsten halben Jahr aber ist es das Bestreben, die neue Tourist–Information zu etablieren, über Beschilderung und Öffentlichkeitsarbeit sichtbar zu machen und sich mit den Meckenbeurer Gastgebern auszutauschen. Für den Herbst ist ein Gespräch mit der Gemeindeverwaltung zu den Zielen für 2024 angekündigt. „Dazu gehören auch konkrete Angebote für Gäste und Einheimische“, so der Bürgermeister. Mittel– und langfristig sei es wichtig, eine starke Vernetzung in der Region hinzubekommen. „Nur so kann Meckenbeuren seine Wirtschaftskraft im Tourismus–Sektor stärken“, betont Hauptamtsleiter Jens Hulbert.

Vierländerregion hat enormen Wiedererkennungswert

„Meckenbeuren ist ein attraktiver Ausgangspunkt, um die Region zu erkunden. Das müssen wir stärker herausstellen.“ Dabei gibt Schellinger der Firma ABT am BodenSEE aufgrund ihres großen Netzwerks und Know–hows Vorschusslorbeeren. Denn die Herausforderung ist allen bewusst: „Wir wollen gemeinsam entwickeln, was Meckenbeuren braucht, um sich im Bereich Tourismus in den nächsten Jahren zukunftsorientiert aufzustellen.“

Was den Tourist aus Frankfurt interessiert

Für Margitta Abt liegt in puncto „Imagewerbung“ der Gedanke an die Vierländerregion nahe. „Sie hat einen Wiedererkennungswert für alle“, zeigt sie sich sicher und hat den Bürgermeister auf ihrer Seite. „Der Tourist aus Frankfurt sagt: ,Ich will in die Region Bodensee’“, weiß Schellinger um die Mechanismen auf dem umkämpften Markt.


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