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Nachhaltige Energie

Meckenbeuren will mehr Photovoltaik–Anlagen installieren

Meckenbeuren / Lesedauer: 3 min

Die Gemeinde hat prüfen lassen, wo eine solche Anlage möglich wäre — das Ergebnis: Auf 28 öffentlichen Dächern könnte man Strom erzeugen.
Veröffentlicht:01.06.2023, 15:00

Von:
  • Karin Schütrumpf
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Die Gemeinde Meckenbeuren hat prüfen lassen, welche öffentlichen Dächer sich für Photovoltaik–Anlagen (PV) eignen. Und auf dem Dach der Eugen–Bolz–Grundschule im Ortsteil Brochenzell soll es nun losgehen. Das Ergebnis der Prüfung wurde Ende Mai in der Gemeinderatssitzung diskutiert. Die PV–Anlage für die Schule in Brochenzell soll jetzt ausgeschrieben werden, beschloss der Gemeinderat einstimmig.

„Das Regionalwerk wird sein Stromnetz ertüchtigen müssen. Durch E–Autos und Wärmepumpen brauchen wir in Zukunft mehr Strom“, meinte Bürgermeister Georg Schellinger. Meckenbeuren hat — wie andere Gemeinden in der Region — untersuchen lassen, welche Dächer von öffentlichen Gebäuden sich für eine Photovoltaik–Anlage eignen würden.

Einige Gebäude haben bereits PV–Anlagen

Dieser Auftrag ging an das Planungsbüro Baur und Gut, das auch die Planung der einzelnen PV–Anlagen übernehmen soll. Dafür wurden 50.000 Euro im Haushalt für 2023 freigegeben. „Hier liegen wir im Budget“, teilt Lisa Heinemann, Sprecherin der Gemeinde, auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“ mit.

Ergebnis der Bestandsaufnahme: Auf sechs Dächern von öffentlichen Gebäuden gibt es bereits Stromerzeugung durch eine PV–Anlage. Das Feuerwehrhaus Meckenbeuren, die Kita an der Schussen, die Albrecht Dürer–Schule, die Wilhelm–Schussen–Schule und zwei Gebäude für Geflüchtete haben die Sonnenkollektoren bereits auf dem Dach. „Beim Feuerwehrhaus und bei der Grundschule in Kehlen ist die Anlage extern fremdvermietet“, erläuterte Ortsbaumeister Axel Beutner im Gemeinderat.

Weitere Anlagen sind auf 28 Gebäuden möglich. Damit in 2023 noch eine Anlage umgesetzt werden kann, richtete sich der Blick der Planer zunächst auf drei Gebäude: Die Eugen–Bolz–Schule, deren leicht geneigtes Dach 2022 erst erneuert wurde, hat die erste Priorität. Auf den 410 Quadratmetern des langgestreckten Schulgebäudes wären nach Angabe der Planer 132 Module mit einer PV–Leistung von insgesamt 54,12 Kilowatt–Peaks möglich.

So viel kosten die Anlagen

Die Anschaffungskosten dafür schätzen die Planer auf 70.000 Euro. Hinzu kommen rund 25.000 Euro für die notwendigen Elektroinstallationen. Baur und Gut errechnet eine Amortisierung nach neun Jahren.

Näher betrachtet wurden außerdem das Dach des Werkstattgebäudes am Bauhof (21 Jahre alt) und das Dach des Kinderhauses (Ü3–Gebäude) in Buch (32 Jahre alt). Hier sollen aber zunächst die in die Jahre gekommenen Dächer geprüft und gegebenenfalls saniert werden.

In der anschließenden Diskussion beschäftigten sich die Gemeinderäte intensiv mit der Frage, was mit der Energie passiert, die an Sonnentagen produziert, aber nicht sofort verbraucht wird. Speicher seien, wie Eugen Lehle von den Freien Wählern erfragte, nicht vorgesehen. Die Fahrzeuge des Bauhofes, soweit sie denn überhaupt elektrisch betrieben werden können, fahren tagsüber und könnten nur nachts geladen werden.

Trotz offener Fragen klares Votum

Jörg Baumann (CDU) wies darauf hin, dass das schwerlich umzukehren sei. „Das sind alles Folgefragen“, fand Bürgermeister Georg Schellinger und verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuelle Stellenausschreibung der Gemeinde für „Ingenieurleistungen Hochbau“.

„Was macht das Regionalwerk, wenn wir den Strom nicht brauchen, nimmt es die Leistung ab?“, wollte Eugen Lehle geklärt wissen. Hubertus Mangold (BUS) empfahl, Angebote für Speicher einzuholen und Zuschussmöglichkeiten zu prüfen. Trotz der vielen noch offenen Fragen votierten die Gemeinderäte einstimmig für die Ausschreibung.