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Gelungene Premiere

Meckenbeuren kann auch Festival

Meckenbeuren / Lesedauer: 3 min

Southside, Rock am Ring? Meckenbeurens Musiker zeigen beim Open Air am Floriansweiher, dass auch hier ein Musikfestival stattfinden kann.
Veröffentlicht:29.05.2023, 15:37

Von:
  • Kerstin Schwier
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Das schreit geradezu nach einer Wiederholung! Das erste Open Air Konzert am Floriansweiher in Meckenbeuren war ein Erfolg auf ganzer Linie. Wer braucht da schon „Southside Festival“, „Ikarus“ oder „Rock am Ring“ wenn auch die Schussengemeinde festivaltechnisch so etwas zu bieten hat?

Das dachten zumindest die über 700 Gäste, die am Freitagabend auf die Festwiese am Floriansweiher in Obermeckenbeuren strömten. Alle waren restlos begeistert und viele Besucher äußerten die Sorge, dass man doch hoffentlich nicht erst wieder 100 Jahre bis zum nächsten derartigen Fest warten müsse.

Das erste Mal

Denn der Musikverein Meckenbeuren hatte anlässlich seines 100–jährigen Bestehens erstmals zu einem Open Air Event eingeladen. Das Gelände am Floriansweiher erwies sich dabei feiertechnisch als bestens geeignet.

Schließlich findet dort das alljährliche Fischerfest der Freiwilligen Feuerwehr Meckenbeuren statt und ist daher vielen Meckenbeurern gut bekannt. „Wir sind alle a bisserl aufgeregt, ob das heute alles so richtig klappt. Der Wettergott war dabei im Vorfeld unser größtes Problem, aber das sieht gut aus“, begrüßte Andrea Smigoc vom Musikverein Meckenbeuren die Zuschauer. Tatsächlich war angesichts des wochenlang andauernden Regenwetters die Sorge der ehemaligen Vereinsvorsitzenden nicht unbegründet.

Optimale Bedingungen

Als Ausweich–Location hätte die Brochenzeller Humpishalle zur Verfügung gestanden, doch die musste glücklicherweise nicht genutzt werden. Denn es herrschten optimale Open Air Bedingungen: nicht zu heiß, nicht zu kalt. Dann ging es los. Die Band „Goißbock– Brass“ besteht aus sieben Nachwuchsmusikern, die sich während der Coronazeit im Mai 2020 „aus Langeweile“ zusammengefunden haben, wie Andrea Smigoc berichtete.

Dass die Coronazeit also auch etwas Gutes hatte, bewiesen Marcel Sauter, Marc Vögele, Emilia Heilig, Marco Stöcker, Laurenz Spöcker, Christoph und Gabriel Deutelmoser im Anschluss. Mit: „Wir sind hochmotiviert, heute Abend für Euch zu spielen“ starteten sie ihr Programm. Keine Spur von Lampenfieber, falschen Tönen oder Texthängern. Neben Songs von Adele, Nena, Panic at the disco oder Bastille gab es auch einige Sangeseinlagen.

Ausgelassen und ungehemmt

So glänzte etwa Gabriel Deutelmoser mit seiner „Gesangsuraufführung“ von dem Ballermann– Kracher „Bumsbar“– Text und Niveau ähnlich anspruchsvoll wie dessen Vorgänger „Layla“. Trotz mehrmaliger Aufforderung seitens der „Goißböcke“ an das Publikum, doch näher an die Bühne zu kommen, tummelten sich die Gäste lieber etwas weiter hinten auf der Wiese. Erst zu vorgerückter Stunde, spätestens beim Auftritt der letzten Band, „Little Joe And The Facking Horns“, tanzten die Besucher endlich ausgelassen und ungehemmt direkt vor der Bühne.

Doch zunächst kam nach den „Goißböcken“ mit den „Original Inzuchttalern“ ein weiteres Eigengewächs des Musikvereins Meckenbeuren und startete gleich mit dem Klassiker „Rosamunde“. Abba, Police, Bon Jovi aber auch ein Polkamedley -– die „Inzuchttaler“ machten mit ihrem abwechslungsreichen Programm mächtig Stimmung.

Da stimmte alles

Weiter ging es mit dem Trio „Die Fexer — der wahrscheinlich kleinsten Blaskapelle der Welt“. Mit Tuba, Trompete und Flügelhorn heizten die drei Musiker daraufhin den Gästen weiter ein. Der Auftritt von „Little Joe And The Facking Horns“ rundete schließlich den perfekten Open Air Abend, an dem einfach alles stimmte, ab. Bleibt zu hoffen, dass die Meckenbeurer nun tatsächlich nicht wieder 100 Jahre auf solch ein Event warten müssen.