Nachtbus
Jugendliche übernehmen Verantwortung
Meckenbeuren / Lesedauer: 3 min

Schwäbische.de
Open-Air-Festival, Nachtbus oder Nachtzug, Gamer Room und Schussenradweg – so lauten die wichtigsten Punkte auf einer langen Wunschliste, die von Meckenbeurer Jugendlichen am Wochenende zusammengetragen worden ist.
Zum zweiten Mal trafen sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zur Jugendkonferenz (JuKon) im Kulturschuppen am Gleis 1. Nach der erfolgreichen Premiere im Februar kamen wieder knapp 40 interessierte Jugendliche am Samstagmorgen zusammen, um gemeinsam Ideen und Vorschläge für eine nachhaltige Jugendbeteiligung in Meckenbeuren zu erarbeiten. Unter der Federführung von Nils Kaeding vom Jugendreferat Meckenbeuren erarbeiteten die Teilnehmer der JuKon in verschiedenen Arbeitsgruppen die Themen, die ihnen am Herzen lagen und für die sie sich künftig einsetzen wollen.
Ganz wichtig war ihnen dabei die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs nach 19 Uhr und der auch jüngst im Gemeinderat diskutierte Ausbau des Radwegenetzes. Hier wünschen sie sich zudem eine bessere Beleuchtung und Kennzeichnung der Wege, die häufig ihren Weg zur Schule markieren. Eine potenzielle Gefahrenstelle sahen sie in der Schussenbrücke in Brochenzell, da hier ein Fahrradweg fehle und die Radfahrer gezwungen seien, auf die Straße auszuweichen. Neben der Idee eines Open-Air-Festivals, das auf einer der vielen Felder in Brochenzell stattfinden könnte und das einen Querschnitt durch die Meckenbeurer Kulturszene abbilden sollte, und einem Gamer Room im Jugendcafé, in dem sich Jugendliche zum gemeinsamen Spielen treffen, favorisieren die Jugendlichen eine Gemeinschaftswerkstatt, die Platz zum gemeinsamen Schrauben, Tüfteln und Basteln bietet. „Wir im Gemeinderat wissen, was wir an euch haben. Ihr seid zehn Prozent der Meckenbeurer Bevölkerung, also etwa 1500 Jugendliche. Das ist ein enormes Potenzial. Ihr seid kreativer und schwungvoller als wir Alten. Wir wissen, dass wir euch brauchen. Deswegen ist das hier eine ganz tolle Sache“, hatte Karl Gälle, stellvertretend für Bürgermeisterin Elisabeth Kugel , am Morgen die Jugendlichen begrüßt.
Nachdem die verschiedenen Arbeitsgruppen ihre Ideen und Projekte ausgearbeitet hatten, stand noch ein weiterer, ganz wichtiger Programmpunkt auf der Tagesordnung: die Wahl des ersten Meckenbeurer Jugendrates. Dieser ist zentraler Bestandteil der Beteiligungsform und soll als Sprachrohr und Verbindungsglied zwischen allen Jugendlichen, dem Gemeinderat sowie der Verwaltung der Gemeinde Meckenbeuren fungieren. Er vertritt und sammelt die Interessen der Jugendlichen, kommuniziert diese und organisiert Beteiligungsmöglichkeiten. Die Amtszeit der neun Mitglieder des Jugendrates beträgt ein Jahr, sie können danach wiedergewählt werden.
In den ersten Meckenbeurer Jugendrat wurden Tim Karstens, Mamadou Diallo, Maike Durski, Elias Margueron, Janis Margueron, Sarah Erath, Felix Hensel, Manuel Gebhard und Paul Batzmann gewählt. Als Sprecher des Rates wurden Elias Margueron und Maike Durski gewählt. Im Anschluss an die JuKon fand sogleich die erste Jugendratssitzung statt. „Wir haben heute richtig was geschafft. Wir können allen Jugendlichen in der Gemeinde zeigen, wir können auch was umsetzen“, resümierte Nils Kaeding , der sich künftig in beratend unterstützender Form im Hintergrund halten wird.
Von Bürgermeisterin Kugel, die gegen Ende der Veranstaltung noch vorbeischaute, gab es symbolische Geschenke für die Jugendlichen in Form von einem Edelstein, der das Edelste in allen Jugendlichen hervorbringen soll, und einem Sack voll Nüsse, die es künftig zu knacken gilt. „Meckenbeuren kann durch euch veredelt werden. Ihr schafft das“, motivierte sie alle.