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Gelungener Auftakt: La Brass Banda bringen Meckenbeuren zum Kochen

Meckenbeuren / Lesedauer: 3 min

100 Jahre Musikverein Meckenbeuren wollen gefeiert sein. Einen musikalisch fulminanten Auftakt lieferten „Fättes Blech“ und „La Brass Banda“.
Veröffentlicht:20.08.2023, 18:36

Von:
  • Olaf E. Jahnke
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Mit einem viertägigen Fest feiert der Musikverein Meckenbeuren sein 100–jähriges Bestehen. Der Auftritt von La Brass Banda am Freitagabend trug zu einem gelungenen Start der besonderen Weinfest–Kombination bei. Die Brass–Band ist in der Region keine Unbekannte und mit dem Verein durch regelmäßige Treffen verbunden.

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Als Support–Act bereiteten die Musiker von Fättes Blech dem Hauptact den Boden. Die Band, ursprünglich von Musikern aus dem Tettnanger Hinterland gegründet, ließen es ordentlich krachen mit Brass–Hip–Hop, jeder Menge Rhythmus und gekonnten Interpretationen der Lieder von Fettes Brot. Die Festbesucher gingen mit und nickten im Takt von „Jein“.

A „gmähtes Stimmungswiesle“

Mit vollem Sound und Gesangseinlagen brachten sie das Publikum bestens in Stimmung. Da wurde mit“geklatscht, -gesungen und -geschwungen. So fanden die Brass–Giganten von La Brass Banda, wie üblich barfuß und in Lederhosen, ein „gemähtes Stimmungswiesle“ vor, bemerkte ein kundiger Zuhörer. Die Band aus Übersee am Chiemsee zog und viele Fans sangen und tanzten bei den Songs wie „Bayrischer Tecno“ oder „Autobahn“.

Auch wenn es zwischendurch leisere Töne gab — langsamer oder weniger akzentuiert wurden die Blech–Helden keineswegs. Rasante Trompetensoli samt massivem Bass–Stakkato kennzeichnen die Songs, gelegentlich auch mit einfachen Mitsing–Einlagen. Und von Hip–Hop– und Techno–Anmutungen bis zu Reggae und Pop–Elementen bleiben sie vielseitig mit ihrem besonderen Blech–Sound.

In Europa keine Unbekannten

Die Brass–Band tritt inzwischen deutschland–, europa– und weltweit auf. Immer vorne dabei: Bandleader Stefan Dettl. Er gibt als Frontmann, musikalischer Motor, Komponist sowie mit Gesang und Trompete den Ton an. Von ihm sind aktuell auch Filmmusiken oder TV–Seriensounds bis hin zum Tatort zu hören.

Dettl bringt stets mit viel Einsatz von Körper und Empathie das Publikum zum Toben oder Mitmachen. Komplettiert wird er dabei von Manuel Winbeck (Posaune), Jörg Hartl und Korbinian Weber (Trompeten), Fabian Jungreithmayr (E–Bass). Die E–Gitarre sorgt neben dem Blech auch für den besonderen Sound, durch Julian Buschberger seit 2022. Stefan Huber, früherer Tubist, hat mit Matthias Hoffmann als der neue Mann an der Rundtuba einen würdigen Nachfolger, was Speed, Schung und Grundrhythmus angeht.

Trotz Achillissehnen–OP am Start

Den ersten Einsatz nach der Reha hatte Manuel „Yossi“ Da Coll, auch genannt „Captain Yossarian“, seit Anfang dabei und Ehrenmitglied beim Musikverein Meckenbeuren ist. Trotz frischer Achillessehnenoperation kam er wenigstens teilweise zum Einsatz. Als „Pate auf Lebenszeit“, also Vereinsmitglied des Musikvereins Meckenbeuren, bliebe ihm praktisch keine Wahl, erklärte er mit Augenzwinkern.

Die Band unterhielt das Festzelt mehr als zweieinhalb Stunden ohne Pause. Dabei ließen weder Begeisterung noch Ausdauer nach. Nach einem Zugabenreigen, samt Handylichtermeer und Mitsingen, endete das Konzert schließlich mit der Interpretation von „Ein Prosit der Gemütlichkeit“.

„Fast 2.500 Leute friedlich, fröhlich vereint“

Die Juniorbläser von „Goissbock Brass“ aus Meckenbeuren sorgten abseits der großen Bühne weiter für Stimmung. Ebenso die vielen Ausschank–Stände und Bars. „Phantastische Atmosphäre von Anfang bis Ende, und alle haben so klasse mitgeholfen“, lobte Vereinsvorstand Rainer Schmidt. Sein Kollege Simon Sauter ergänzte: „Fast ausverkauft, also rund 2.500 Leute, friedlich und fröhlich vereint, ist das nicht toll?“

Und selbst Crowd–Diving–Aktionen, darunter eine Braut, wurden friedlich und mit gut dosiertem Security–Einsatz bewältigt.