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Unter Strom: Markdorf tankt jetzt Elektrizität

Markdorf / Lesedauer: 3 min

Unter Strom: Markdorf tankt jetzt Elektrizität
Veröffentlicht:30.11.2011, 18:10

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Die erste Ladestation für Elektroautos im Bodenseekreis steht in Markdorf . Gestern haben die Technischen Werke Friedrichshafen (TWF) und das Autohaus Sehner die Ladesäule eröffnet. Zwei Autos können dort gleichzeitig ihre Batterie aufladen.

Während das Autohaus Sehner in Zukunft verstärkt auf Elektroautos setzen will, steuert die TWF Infrastruktur und Netzanbindung bei. Anfang 2012 soll auch in Friedrichshafen eine „E-Tanke“ entstehen. Diese wird dann bei der Hafengarage zu finden sein.

Weil der französische Automobilhersteller Renault verstärkt im Elektroauto-Segment aktiv ist, war die Ladestation für das Autohaus Sehner ein logischer Schritt auf dem Weg in die automobile Zukunft. „Wir werden mittelfristig eine Elektro-Autoflotte von fünf bis sechs Modellen vorhalten“, sagt Autohaus-Inhaber Alexander Sehner.

Das Markdorfer Autohaus hat rund 50000 Euro investiert und kann auch für die Wartung der Autos sorgen. Teile der Werkstatt wurden verändert, dort finden sich nun zwei weitere Ladesäulen. Drei Mitarbeiter haben sich auf das Thema spezialisiert. Um sich an Elektroautos zu wagen, braucht man eine spezielle Weiterbildung zur „Fachkraft für Hochvolttechnik“.

Die Elektro-Tankstelle in Markdorf schließt eine Lücke. Bisher finden sich die nächsten E-Stationen in der weiteren Region in Singen, Konstanz, Biberach, UIm und Kempten. „Wir beschäftigen uns schon seit einiger Zeit intensiv mit Elektromobilität“, sagt Projektleiter Manfred Erne von den TWF.

Und Pressesprecher Sebastian Dix ergänzt: „Wir wollen hier eine entsprechende Infrastruktur vorhalten.“ Weil Elektro-Autos ohne CO {-2} -Ausstoß auskommen, gelten sie als äußerst umweltfreundlich. Kommt der Strom dann konsequenterweise auch aus regenerativen Energien? „Der Strom für die neue Ladestation stammt zu 100 Prozent aus reiner Wasserkraft“, sagt Sebastian Dix.

Rund sechs bis acht Stunden dauert der Ladevorgang, wenn die Batterie leer ist. Weil das Autohaus im Industriegebiet liegt, kann sich Alexander Sehner aber auch gut vorstellen, dass Mitarbeiter der umliegenden Unternehmen ihr Auto während der Arbeitszeit aufladen könnten. Gleichzeitig hat man als E-Auto-Besitzer die Tankstelle in der heimischen Garage, wenn man will: Mittels einer „Wallbox“ kann man sein Auto zuhause aufladen.

Ein Blick auf Vorteile und finanzielle Aspekte:

Wer sich ein Elektroauto anschaffen will, sollte dabei ein paar Dinge beachten. So sind Elektroautos in der Anschaffung derzeit noch teurer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Dafür liegen die Unterhaltskosten aber niedriger: Man braucht keinen Ölwechsel, der Bremsenverschleiß ist niedriger. Dazu kommt: Das Auto mit Strom zu laden, ist günstiger als Tanken. Auf 100 Kilometer gerechnet zahlt man ungefähr 3,50 Euro für eine Ladung; beim herkömmlichen Sprit liegt man zwischen sechs und neun Euro. Die Batterie mietet man beim Elektroauto mit. Der Preis richtet sich dann nach der Laufleistung pro Jahr. Eine „Wallbox“, mit der man sein Auto zuhause aufladen kann, gibt es für rund 800 Euro inklusive Installation. Beim Fahrverhalten fällt auf: Motorgeräusche gibt es quasi nicht, der Wagen beschleunigt spürbar flüssig. Elektroautos sind grundsätzlich mit Automatikschaltung ausgestattet.

Kommentar: Autos an die Steckdose!