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Steuereinnahme

In Langenargen sprudeln die Steuereinnahmen

Langenargen / Lesedauer: 3 min

Gemeinde kommt dem Haushlatsplan 2017 zufolge locker ohne Kreditaufnahme aus – Investitionsrate liegt bei 1,1 Millionen Euro
Veröffentlicht:07.12.2016, 15:11

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Als „sehr angenehm“ hat Bürgermeister Achim Krafft die Rahmenbedingungen bezeichnet, unter denen der Entwurf für den Haushalt 2017 entstanden ist. Der Grund: Die Steuereinnahmen sprudeln, die Gemeinde muss keine Schulden machen, um in die Infrastruktur zu investieren. So lautet die Zusammenfassung des Haushaltsplans, der am Dienstagabend in den Gemeinderat eingebracht wurde. Verabschiedet wird das Zahlenwerk voraussichtlich Ende Januar.

„Wir sind in einer wirtschaftlich sehr, sehr stabilen Phase, die schon mehrere Jahre anhält“, führte der Bürgermeister aus. Das ermögliche, wichtige Vorhaben umzusetzen, die das Leben in Langenargen versüßen würden. Die Zahlen dazu stellte Kämmerer Josef Benz vor: Das Volumen des Verwaltungshaushaltes 2017 beträgt 18,7 Millionen Euro, 2016 waren es 17 Millionen. Der Vermögenshaushalt umfasst 3,1 Millionen Euro (2016: 2,6 Millionen ). Die Gemeinde rechnet mit Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 3,5 Millionen Euro. Der Plan für 2016 sah 2,9 Millionen Euro vor, Josef Benz erklärte aber: „Die Einnahmen 2016 sind explodiert, wir erwarten fünf Millionen Euro, das ist absoluter Rekord.“ Der Einkommenssteueranteil macht 4,8 Millionen aus (2016: 4,7 Millionen), und die Schlüsselzuweisungen bringen 2,5 Millionen (2016: 2 Millionen).

Auf der Ausgabenseite schlagen vor allem zu Buche: die Personalkosten in Höhe von 4,3 Millionen Euro (2016: 4 Millionen), in denen sich weiterhin die gestiegenen Anforderungen in der Kinderbetreuung und die neu eingerichtete Stelle der Seniorenbeauftragten widerspiegeln. Dazu kommt unter anderem die Kreisumlage, die 3,2 Millionen Euro beträgt (2016: 3,3 Millionen).

4,8 Millionen Euro Schulden

Die Investitionsrate, also das, was der Verwaltungshaushalt für Investitionen übrig lässt und die laut Kämmerer „wichtigste Zahl“ liegt bei 1,1 Millionen Euro. 2016 waren minus 123000 Euro vorgesehen, dank der Gewerbesteuer werde am Ende des Jahres jedoch ein wesentlich besseres Ergebnis stehen. Ende 2017 beträgt der Schuldenstand der Gemeinde 4,8 Millionen Euro. Zum 31. Dezember 2017 hat Langenargen nach einer Entnahme von 660000 Euro im kommenden Jahr 31000 Euro an Rücklagen, wobei auch hier wegen der höheren Steuereinnahmen ein besseres Resultat zu erwarten ist.

Größere Investitionen: Sanierungen (zum Beispiel die der Lindauer Straße) 708000 Euro, Umbau der alten Schule in Oberdorf (Obdachlosen-/Asylunterkünfte und Ausbau des Gemeindeverwaltungsverbandes Eriskirch-Kressbronn-Langenargen) 506000 Euro, Investition in den Fremdenverkehr (unter anderem Bau eines Mutter-Kind-Beckens im Strandbad) 250000 Euro, Feuerwehr (Anteil an neuem Löschfahrzeug und neue Uniformen) 96200 Euro oder Spielplatzsanierung 250000 Euro.

Ein Fazit des Kämmerers: „Die Investitionen des Kernhaushalts und des Fremdenverkehrsbetriebes können ohne Darlehensaufnahmen finanziert werden.“ Das nahmen auch die Gemeinderäte positiv zur Kenntnis: „Dass wir keine neuen Schulden machen, ist ein tolles Signal“, betonte Rainer Terwart (CDU). Im Gegenteil: Das Sparbuch werde für zukünftige Investitionen gefüllt.

Grüne: Ausgaben prüfen

Für die Freien Wähler (FW) erklärte Harald Thierer, dass seine Fraktion diesen Weg der Gemeinde gerne mitgehe. Von „super Zahlen“, sprach auch Grünen-Fraktionsvorsitzender Ulrich Ziebart. Sein Aber: Es gebe enorme Posten im Ausgabenbereich, die es zu prüfen gelte. Und Charlie Maier, Vorsitzender der SPD-Fraktion mahnte an, gerade wegen des guten Haushalts nötige Investitionen, die sich aufgestaut hätten, nicht außer Acht zu lassen.