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Klare Ansage des OB zur Zeppelin-Stiftung: „Die Stadt bleibt standhaft“

Friedrichshafen / Lesedauer: 4 min

In seiner Ansprache beim ersten Jahresempfang seit drei Jahren spricht Andreas Brand über Corona, Krieg und andere Krisen. Zur Albert-Merglen-Schule gibt’s einen Appell.
Veröffentlicht:15.01.2023, 01:00
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Auch ohne hochkarätigen Gastredner hat der Jahresempfang der Stadt Friedrichshafen nach drei Jahren CoronaPause so viele Menschen ins GrafZeppelinHaus gelockt, dass nur wenige der rund 1300 Plätze im HugoEckenerSaal am Sonntagabend frei geblieben sind. Zum zentralen Thema seiner Ansprache machte Oberbürgermeister Andreas Brand die ZeppelinStiftung – mit Blick auf herausfordernde Zeiten des Wandels für die Stiftungsbetriebe, aber auch mit Blick auf die Klagen der Herren von BrandensteinZeppelin. Einmal mehr machte der OB deutlich: „Die Stadt bleibt standhaft und wird alles dafür tun, dass die ZeppelinStiftung dort bleibt, wo sie hingehört: Bei der Stadt Friedrichshafen und ihren Bürgerinnen und Bürgern.“

Dass sich die Stadt eine Gastrednerin oder einen Gastredner diesmal gespart hat, begründete Andreas Brand damit, dass man im ersten Jahr nach der langen Zwangspause dem Zusammenkommen, dem Stehempfang mit Gesprächen und Begegnungen mehr Raum geben wolle. So beschränkte sich der offizielle Teil auf Brands Ansprache und das musikalische Begleitprogramm durchs Stadtorchester – was zusammen aber immer noch stramme 100 Minuten in Anspruch nahm. Fast eine halbe Stunde dauerte allein der Begrüßungsteil, den der OB unter anderem dazu nutzte, nach stürmischen Corona-Zeiten all jenen zu danken, die sich mit unzähligen Stunden im Ehrenamt unermüdlich für die Gesellschaft einsetzen.

Respekt für Pflege, Kitas und Schulen

Corona war natürlich das Stichwort, mit dem Brand seine Ansprache einleitete. Die Krise zu managen, sei in Friedrichshafen im Großen und Ganzen gut gelungen – auch wenn der OB nicht verhehlen mochte, dass man im Nachhinein manches hätte anders machen können. Respekt zollte Brand für das, was insbesondere in der Pflege, in Kindertagesstätten und Schulen geleistet worden sei. Wichtig für die Stadt sei gewesen, trotz schwieriger Zeiten auch die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft vorzunehmen – zum Beispiel mit Konzepten zu Klimaschutz und Klimaanpassung.

OB dankt für überwältigende Hilfsbereitschaft

Wer zu Beginn des Jahres 2023 über globale Krisen und Herausforderungen spricht, kommt natürlich auch am Krieg gegen die Ukraine nicht vorbei. Wie der OB ausführte, sei es in den vergangenen Monaten gelungen, mehr als 1000 Menschen aus der Ukraine in Friedrichshafen aufzunehmen – nicht zuletzt dank privater Eigentümer, die viele Wohnungen zur Verfügung gestellt hätten. „Diese Hilfsbereitschaft war und ist überwältigend. Dafür kann ich gar nicht genug danken“, so Brand. Unterstützung werde aber auch weiterhin nötig sein, weshalb der OB darum bat, weiterhin zu helfen.

Albert-Merglen-Schule: Entscheidung respektieren und umsetzen

Zwei Häfler Dauerthemen, die zuletzt wieder intensiv öffentlich diskutiert worden sind, räumte der OB in seiner Rede breiten Raum ein: der Hallensituation für Schul- und Vereinssport, die mit dem Neubau der Rotachhalle in Ailingen entspannt werden soll, und dem Bürgerbegehren zur Albert-Merglen-Schule beziehungsweise dem daraus resultierenden Gemeinderatsbeschluss zum Neubau am bisherigen Standort. Brand appellierte, sich nun auf die Umsetzung des Projekts zu konzentrieren und keine Kraft mehr darauf zu verwenden, die Entscheidung zum Standort zu diskutieren. Es gelte nun, die Entscheidung zu respektieren und den Neubau im Sinne der Schülerinnen und Schüler umzusetzen.

„Nie dagewesene Phase des Umbruchs“

Den meisten Raum in seiner Ansprache gab Andreas Brand der Zeppelin-Stiftung. Weil sie vieles möglich macht und unglaublich wichtig für die Stadt ist. Aber auch, weil sich die beiden Stiftungsunternehmen ZF und Zeppelin in einer, so Brand, „noch nie dagewesenen Phase des Umbruchs, der Transformation, der gleichzeitigen Krisen, der wirtschaftlichen Herausforderungen“ befinden. Doch der OB gab sich zuversichtlich, dass die Unternehmen diese Herausforderungen meistern werden. Mit Zuversicht blickte er auch auf den weiteren Verlauf der Auseinandersetzungen mit den Herren von Brandenstein-Zeppelin in Sachen Zeppelin-Stiftung. Nachdem bisher alle Entscheidungen vor Gericht zugunsten der Stadt ausgefallen sind, ist sich Andreas Brand sicher: „Die Zeppelin-Stiftung bleibt dort, wo sie hingehört, bei der Stadt Friedrichshafen.“ Dass das Stadtorchester anschließend den Zeppelin-Marsch anstimmte, wird kein Zufall gewesen sein.