Teure Instandhaltung
Wahrzeichen Immenstaads: Die Kosten für die Lädine steigen weiter
Immenstaad / Lesedauer: 4 min

Heidi Keller
Mit neuen Verantwortlichen im Vereinsvorstand und einem höheren Zuschuss von der Gemeinde startet die Lädine Ostern in die neue Saison. Der Gemeinderat hat am Montagabend einen Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro genehmigt.
Die Kosten für den Unterhalt und die regelmäßige Instandsetzung des historischen Lastenseglers und Markenzeichens der Seegemeinde steigen. Der Lädinenverein hat deshalb bei der Gemeinde einen Antrag auf die Erhöhung des jährlichen Zuschusses gestellt.
Das Gremium stimmte der Erhöhung von 5.000 Euro auf 10.000 Euro für 2023 und 2024 zu. Weil der aktuelle Pachtvertrag Ende 2024 ausläuft, erwartet der Rat im nächsten Jahr ein tragfähiges Konzept des Vereins für den weiteren Betrieb und die künftige Unterstützung.
Landrevision dürfte teuer werden
Alle vier bis fünf Jahre steht bei der Lädine zudem eine Landrevision an, die nächste im Winter 2024. Bei der letzten, im Jahr 2019, waren am Ende rund 80.000 Euro fällig.
Einen Teil der Arbeiten übernimmt der Lädinenverein in Eigenleistung, um die Kosten zu reduzieren. Der größere Teil muss durch langfristig erwirtschaftete Rücklagen und Spenden gestemmt werden.
Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung im Bürgersaal des Rathauses berichtete der Vorstand über die Aktivitäten des Vereins. Nach neun Jahren im Vorstand, zunächst als zweite, ab 2018 als erste Vorsitzende, hat Ursula van Endert den Vorsitz im Lädinenverein abgegeben.
Sie habe in vielen ehrenamtlichen Stunden Höhen und Tiefen mit dem Verein durchgestanden — jetzt sei es an der Zeit, den Vorsitz Jüngeren zu überlassen.
Pachtvertrag wird nicht verlängert
In ihrem Jahresrückblick dankte die Vorsitzende den beiden Schiffsführern Christophe Schneider und Benno Lindenkamp für ihren Einsatz über Winter beim Runderneuern der Lädine. Viele Quadratmeter Holz seien geschliffen und neu lackiert worden, unter anderem Tische, Bänke und Kajüte.
In einer Expertengruppe seien Vorstandsmitglieder und externe Berater dabei, ein zukunftsorientiertes Nutzungskonzept für die Lädine zu entwickeln. Der Verein habe sich entschlossen, den Pachtvertrag mit CMS Schifffahrt Überlingen nicht zu verlängern, er endet zum Jahresende 2024.
Bis dahin spätestens brauche der Verein das neue Konzept zur Nutzung und Finanzierung der Lädine. „Bitte unterstützt das neue Vorstandsteam so wie ich es weiter tun werde“, verabschiedete sich die Vorsitzende unter langanhaltendem Beifall der Mitglieder.
Schriftführerin Sabine Recklies berichtete über die zahlreichen Aktivitäten des Lädinenvereins, Kassiererin Angelika Braun legte ein gut gefülltes Konto vor. Kassenprüfer Klaus Siebenhaller bestätigte eine einwandfreie Kassenführung. Neue Kassenprüferin ist Gertrud Fischer.
Wie sich der Verein personell aufstellt
Bürgermeister Johannes Henne dankte dem Vorstand für sein außerordentliches Engagement. „Wir alle sind stolz auf die Lädine. Es war kein einfacher Job, aber Sie haben einen guten Job gemacht.“ Der Raiffeisen–Schuppen stehe für die Lädine weiter zur Verfügung.
Die Gemeinde wolle den Verein weiterhin unterstützen und „die Lädine als Wahrzeichen in Immenstaad halten“. Dennoch dürfe es „keine Denkverbote geben“. Auf seine Anregung hin entlasteten die Mitglieder einstimmig den gesamten Vorstand.
Bürgermeister a.D. und Ehrenmitglied Jürgen Beisswenger übernahm die Wahlleitung. Zum neuen ersten Vorsitzenden wurde einstimmig Christophe Schneider gewählt. Der Vorsitz geht somit in erfahrene Hände — von 2012 bis 2018 war Schneider bereits erster Vorsitzender.
Zweiter Vorsitzender ist künftig der neue Schiffsführer und Bootsbauer Benno Lindenkamp aus Tettnang. Schriftführerin Sabine Recklies übernahm das Amt der Kassiererin. Neue Schriftführerin ist Simone Reiser. Bernhard Wrobel unterstützt bei der Pressearbeit.
Beisswenger dankte van Endert, die 2018 in einer schwierigen Situation des Vereins als Vorsitzende Verantwortung übernommen hat. „Wir sind auch froh, dass es jetzt wieder neue Kapitäne gibt, für die Lädine und für den Verein. Die Lädine gehört zu Immenstaad“, so Beisswenger.