Violine

Der Frühling darf gleich zweimal ran

Immenstaad / Lesedauer: 2 min

Der Frühling darf gleich zweimal ran
Veröffentlicht:03.04.2013, 17:05

Von:
  • Schwäbische.de
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Wenn der Frühling schon auf sich warten lässt, dann wollten ihn Andrea Diersch (Violine/Viola) und Andrea Michaela Reisser (Violine) ihn wenigstens musikalisch herbeirufen – dazu wählten sie für das Abschlusskonzert des Workshops für Ensembles der Kammermusik Stücke aus der Vorklassik aus.

Die Leiterinnen des Kammermusik-Workshops in der Karwoche auf dem Hersberg stellten also ein frühlingshaftes Programm für den Abschluss in den Lebensräumen für Jung und Alt in Immenstaad zusammen. Zarte Töne gab es zur Einstimmung: Fünf fröhliche Damen ließen mit ihren Veeh-Harfen die „Sarabande“ von Georg Friedrich Händel und „Plaisir d’Amour“ von Jean Martini erklingen, altbekannte Melodien, die man immer wieder gerne hört, zumal, wenn sie so gelungen interpretiert werden.

Zuhörer kriegen nicht genug

Weiter ging es mit der irischen „Single Jigg“ , schon sehr professionell und eben echt irisch gespielt von Andrea Diersch und den engagierten Musikschülern Andreas Preuß, Kontrabass, und Fabio Kopf, Violine. Christian Römer (Violine) hatte sich die „Sonate Nr. 1“ von Jean-Marie Leclair gewünscht und zusammen mit Andrea Diersch im Duo während des dreitägigen Workshop intensiv geprobt. Präzise, dynamisch und werkgetreu interpretierte er das Werk.

Charmant durchs Programm leitete Andrea Diersch, die nun die Sätze „Winter“ und „Frühling“ aus Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ ankündigte und - man hört nur, was man weiß - auf die musikalische Umsetzung beispielsweise von Vogelgezwitscher und vom Eise befreiten Quellen hinwies. Entsprechend vorbereitet genoss das Publikum nun noch interessierter das sehr synchron spielende Quartett: Der Frühling musste denn auch am Ende als Zugabe nochmal wiederholt werden. Von so viel musikalischem Jubel konnten die Zuhörer einfach nicht genug bekommen.

Vorher gab's aber Gioachino Rossinis „1. Sonate für Streichquartett“ mit Dr. Wilhelm Schmidt, Internist aus Immenstaad, am Kontrabass und Martina Flatscher am Cello. Wunderschön spielten sie die Dialoge zwischen Cello und den beiden Violinen von Jörg Hartmann (Ingenieur aus Immenstaad) und Andrea Diersch.

„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“, befand einst Nietzsche – und die Zuhörer in der Wohnanlage für Jung und Alt empfanden das sicher an diesem Nachmittag genauso. Die Ermunterung zum gemeinsamen Musizieren – die Leitidee des Workshops – ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Der Dank der Musiker ging an die Stiftung Liebenau und Michael Abler, zuständig dort für Gemeinwesenarbeit, für die freundliche Unterstützung beim Abschlusskonzert.