Kaum zu übersehen
Riesiger Bierkrug an der Uferpromenade polarisiert
Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Sandra Philipp
Schön, hässlich oder einfach nur Kunst? Die Skulptur in Form eines überdimensionalen Bierkrugs, die seit Kurzem im Uferpark steht, sorgt für Diskussionen.
Das Geschenk der Häfler Partnerstadt Peoria/Illinois weckt Emotionen. Von „potthässlich“ bis zu „eine Schande für Friedrichshafen“ hagelt es viel Kritik zum 1,8 Tonnen schweren Koloss. Nur wenigen gefällt’s.
Bereits Ende 2021 gelangte der Krug auf dem Seeweg nach Friedrichshafen, wo er zunächst „aufgrund der pandemischen Lage und der offenen Standortfrage“ eingelagert wurde, teilt Stadtsprecherin Monika Blank auf Nachfrage mit.
Aufgrund ihrer Verbundenheit mit Peoria habe die Zeppelin GmbH den Transport übernommen. 15.000 Euro habe sich das Unternehmen das kosten lassen, vermeldet der Südkurier.
Zu schwer für Partnerschaftsgarten
Ein gutes Jahr später hat der riesige Bronzekrug des Künstlers Lonnie Eugene Stewart nun seinen Standort gefunden: im Uferpark, unweit des Partnerschaftgartens.
Ihn direkt im Garten aufzustellen, war aufgrund der darunterliegenden Tiefgarage nicht möglich: Zu groß und zu schwer, lautet vereinfacht die Begründung der Stadt.
Weil das Kunstobjekt an diesem prominenten Ort die Blicke auf sich zieht, wird sein Standort unter den Lesern von „Schwäbische.de“ heftig diskutiert.
So moniert Johannes: „Irgendwie wird immer mehr Zeugs im Uferpark und davor im Wasser abgestellt. Bald ist von der Natur nichts mehr zu sehen, wenn da jährlich ein ,Kunstwerk’ dazukommt.“
Freibier zur Einweihung?
Aber nicht nur die Standortwahl polarisiert. So fragt eine andere Leserin: „Wo ist der Bezug zu Friedrichshafen?“. Die knappe Antwort eines anderen Users: „Nun ja, Amerikaner verbinden mit Deutschland in allererster Linie Bier.“
Auch die Stadtverwaltung bekommt „unterschiedlichste“ Rückmeldungen zu dem Objekt. „Sie ist abhängig von der persönlichen Verbundenheit zu Peoria und dem Gedanken der Städtepartnerschaft, für die der Krug ja stehen soll“, schreibt Blank.
Ob es in Anbetracht dieser Form geplant sei, zum Einweihungsfest im Sommer Freibier auszuschenken, lasse sich nicht absehen: „Soweit sind unsere Planungen noch nicht gediehen“, beantwortet sie diese Frage mit einem Augenzwinkern.
Und auch wenn die Kritik überwiegt, gibt es auch positive Stimmen zum Geschenk aus Peoria: „Mir gefällt er gut. Mal viel besser wie das rote Ding am Kreissparkassenkreisel“, sagt Michael und Andreas bringt’s auf den Punkt: „Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters.“
Friedrichshafen schenkt Bares
Bleibt noch die Frage: Was hat die Stadt Friedrichshafen 2016 eigentlich Peoria zur 40 Jahre andauernden Freundschaft geschenkt?
„Oberbürgermeister Andreas Brand hat beim Jubiläumsbesuch der Häfler Delegation zum 40–jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft 2016 einen Scheck über einen vierstelligen Betrag überreicht.“ Das dürfte sicherlich zu weniger Diskussionen geführt haben.