StartseiteRegionalBodenseeFriedrichshafenMittelblocker José Masso ist endlich in Friedrichshafen

Gute Nachrichten beim VfB

Mittelblocker José Masso ist endlich in Friedrichshafen

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Die Kaderplanung beim Volleyball-Bundesligisten ist abgeschlossen: Nach langem Warten gab es nun die Einreiseerlaubnis für den kubanischen Mittelblocker.
Veröffentlicht:20.11.2023, 15:14

Von:
  • Nico Brunetti
Artikel teilen:

„Wir versprechen: Er kommt“, sagte Matthias Liebhardt, Pressesprecher und Teammanager des VfB Friedrichshafen. Und mit seiner Aussage in Folge eins des neuen Volleyballpodcasts des amtierenden Vizemeisters („Digging Deep“, abrufbar bei Spotify) lehnte er sich nicht zu weit aus dem Fenster. Der kubanische Mittelblocker José Israel Masso ist nach langem Warten am Freitag am Bodensee angekommen und der 25-Jährige könnte auch schon am Donnerstag in der Spacetech-Arena beim Bundesliga-Heimspiel gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen (20 Uhr) sein Debüt geben.

Ein Helfer kam aus dem sportlichen Ruhestand

Die Situation bei den Mittelblockern ist beim VfB Friedrichshafen seit Saisonbeginn angespannt gewesen. Nur Marcus Böhme war fit, Severi Savonsalmi zog sich im Sommer einen Bandscheibenvorfall zu und der eigentlich schon länger geplante Wechsel von José Israel Masso Alvarez, so sein vollständiger Name, zog sich aufgrund von Visa-Schwierigkeiten lange hin. Mit Böhme als alleinigem Mittelblocker konnte der VfB natürlich nicht in die Saison gehen, weshalb die Häfler froh waren, dass Marc-Anthony Honoré aus seinem sportlichen Ruhestand kam und dem VfB in den vergangenen Wochen half.

Savonsalmi ist in den vergangenen Spielen in Fahrt gekommen, am Montag vermeldete der VfB, dass nun auch das letzte Problem gelöst sei. Masso Alvarez bekam vergangene Woche die Erlaubnis zur Einreise nach Deutschland. Am Dienstagabend kam laut VfB-Mitteilung der Anruf der Deutschen Botschaft in Havanna, keine 48 Stunden später saß der Mittelblocker im Flugzeug nach Frankfurt und kam am Freitagmittag deutscher Zeit am Bodensee-Airport in Friedrichshafen an.

Es hat uns jede Menge Kraft gekostet, Masso hierher zu bekommen.

Thilo Späth-Westerholt

Es war das Ende einer Odyssee von Mails, Terminen und Telefonaten mit den Behörden und eine große Erleichterung für den VfB. „Es hat uns jede Menge Kraft gekostet, Masso hierher zu bekommen“, fasst VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt die Situation zusammen. „Wir sind jetzt einfach sehr froh und sind uns sicher, dass Masso uns und den Fans jede Menge Spaß bereiten wird.“

Mit einem Zuspieler kann er spanisch sprechen

Der 25-jährige Kubaner strahlte laut dem VfB nach seiner Ankunft am Bodensee ebenfalls von einem Ohr zum anderen. Der Mann, den alle nur Masso nennen, saß „lange genug auf gepackten Koffern“, wie er sagt. „Zwischendurch war ich wirklich verzweifelt, weil es so kompliziert war, dieses Visum zu bekommen. Ich hatte wirklich Angst, dass ich es nicht schaffen würde, zu diesem großartigen Club zu kommen“, lässt sich Masso zitieren. „Am Ende hat es aber dank der Bemühungen von ganz vielen Leuten doch geklappt. Es beeindruckt mich sehr, wie professionell hier alles ist und wie sehr alle versuchen, alles richtig zu machen.“

Zwei Trainingseinheiten hat der Kubaner bisher mit seinen neuen Mannschaftskollegen bestritten. Sein erster Ansprechpartner zu Beginn ist Zuspieler Sergio Carrillo, mit dem Masso auf Spanisch kommunizieren kann.

Jetzt will ich in Friedrichshafen weiter an mir arbeiten und noch besser werden.

José Israel Masso

Den Kontakt zu einer kleinen kubanischen Gemeinschaft in Friedrichshafen hat der VfB auch hergestellt, damit sich Masso möglichst schnell am Bodensee heimisch fühlen kann. Nach Stationen auf Kuba spielte Masso in den vergangenen beiden Jahren für Sporting Lissabon in der portugiesischen Hauptstadt. „Jetzt will ich in Friedrichshafen weiter an mir arbeiten und noch besser werden“, sagt Masso.

Unglaubliche Sprunghöhe

Im vergangenen Sommer hat Masso den Sprung in die kubanische Nationalmannschaft geschafft, spielte die Nations League, die Olympia-Qualifikation und die Panamerica Games. Seine Statistiken waren stark, es gab „beeindruckende Videos“, wie der VfB schreibt . Massos Sprungaufschlag ist sehr wirkungsvoll, im Angriff schlägt der 2,04 Meter große Mittelblocker in etwa auf 3,70 Metern ab. „Er war nach der langen Reise etwas müde“, sagt Cheftrainer Mark Lebedew. „Man merkt aber schon, welche Qualität er hat. Das wird uns sicher auch in den kommenden Spielen helfen.“

Das ist nach drei Bundesliganiederlagen in Folge auch nötig.