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Marc-Anthony Honoré: Der Mann für die gute Laune

Friedrichshafen / Lesedauer: 4 min

Mit seiner Unterstützung im Training und in Tests erweist Ex-Profi Marc-Anthony Honoré dem VfB Friedrichshafen einen großen Dienst. Warum der Mittelblocker mitmischt.
Veröffentlicht:25.09.2023, 19:02

Von:
  • Nico Brunetti
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Dankbarkeit ist ein hohes Gut. Das weiß Marc-Anthony Honoré ‐ und das lebt der 39-Jährige gerade auch im Augenblick. Beim Volleyball-Bundesligisten füllt er zurzeit eine Lücke auf der Mittelblockerposition und erweist seinem Ex-Club damit einen großen Dienst.

Eigentlich hatte sich Honoré schon längst als aktiver Spieler zurückgezogen. Wegen einer Schulterverletzung absolvierte er Ende Oktober 2021 seine letzte Partie für den portugiesischen Verein Benfica Lissabon. Zwar beendete er seine Karriere nie offiziell, doch normalerweise plante er keine Rückkehr mehr auf das Feld. Jetzt aber die Kehrtwende. Honoré mischt beim VfB mit. Im Training und nun auch schon in den ersten drei Testspielen der Saisonvorbereitung gegen die Baden Volleys SSC Karlsruhe (2:3) und Lausanne UC (3:1, 3:1).

Dünn besetzt auf Honorés Position

„Anstrengend“ sei es nicht gewesen. So steht momentan die „taktische Arbeit“ klar im Vordergrund ‐ und Trainer Mark Lebedew versucht ihm auch immer wieder Pausen zu verschaffen. Durch den nur ein Jahr jüngeren Marcus Böhme. Und am vergangenen Wochenende auch durch Dominik Marjanovic von den Volley Youngstars. Über mehr Mittelblocker verfügt der VfB aktuell gar nicht. Der finnische Neuzugang Severi Savonsalmi muss noch verletzungsbedingt aussetzen. Aleksandar Nedeljkovic (Cisterna Volley) hat den Verein gegen Ablöse in Richtung Italien verlassen, beim Ersatz lässt eine Vollzugsmeldung des Vereins noch auf sich warten.

Demnach gibt es im Mittelblock zurzeit eine Lücke, weshalb der VfB über die Unterstützung von Honoré sehr froh ist. „Er ist ein toller Typ und hilft uns viel“, sagt Lebedew. Dass der 39-Jährige einspringt und seine Laufbahn sozusagen noch einmal aufnimmt, ist auch eng mit der Vergangenheit verknüpft. Es war nämlich der VfB, der Honoré ‐ Neuzugang von der St. Francis University aus den USA ‐ zum ersten Volleyballprofi seines Heimatlandes Trinidad und Tobago machte. Von 2007 bis 2010 spielte er bei den Häflern, außerdem wechselte er für die Saison 2015/2016 noch einmal an den Bodensee. „Friedrichshafen war meine erste Profimannschaft und ich habe gute Erinnerungen an die Zeit“, so Honoré, der dort auch „viele Freunde außerhalb des Spielfeldes“ gefunden hat.

Honoré spricht fließendes Deutsch und hat im Bodenseekreis seinen Lebensmittelpunkt. Der VfB liegt ihm am Herzen, deshalb war es für ihn auch klar, die Lücke zu füllen. Wenn es nötig ist, sicherlich auch in Pflichtspielen. „Ich mache alles möglich, um die Mannschaft zu unterstützen“, sagt Honoré. Vorgesehen ist das momentan allerdings nicht, sicher wird auch der Genesungsverlauf von Savonsalmi das weitere Vorgehen mitbestimmen.

Ein Auge auf die jungen Spieler

Für den Club stellt der 39-Jährige einen großen Mehrwert dar. Honoré hat ein Studium angefangen und möchte zukünftig in der IT-Branche arbeiten. Zugleich kümmert er sich nun in Friedrichshafen um den Nachwuchs: Seit der Saison 2023/2024 fungiert er als Co-Trainer der Volley Youngstars und hat dort damit den Platz von Bogdan Jalowietzki eingenommen, der sein Amt aus zeitlichen Gründen abgab.

„Das macht die Verbindung noch größer und kann dem Verein nur helfen“, sagt Lebedew. Im Kader des VfB befinden sich viele junge Spieler, unter anderem die Neuen Jackson Young und Simon Tabermann Uhrenholt. Lebedew erhofft sich, dass sie auch von der Erfahrung des dreifachen deutschen Meisters profitieren. „Er hat viel Wissen und kann den Jungen einiges beibringen“, so der 56-jährige Australier.

Mit dieser Rolle kann sich der Aushilfs-Mittelblocker identifizieren. Er versucht, den Häfler Volleyballern zu zeigen, welche Fähigkeiten es braucht, „um Meister zu werden“ ‐ dabei geht er vor allem auch auf den mentalen Bereich ein. Gleichzeitig versucht Honoré, für eine gewisse Leichtigkeit zu sorgen. „Ich möchte gute Laune reinbringen. Das gehört zu meiner Persönlichkeit“, sagt der 39-Jährige.

Bei den 3:1-Siegen gegen den Schweizer Erstligisten Lausanne UC am vergangenen Wochenende in der Spacetech-Arena machte der VfB schon einen Schritt nach vorne. „Aber sie können noch viel mehr auf dem Spielfeld und haben dafür die Kapazitäten“, ist Honoré von der Qualität des Kaders überzeugt.