Für den Klimaschutz
Deutscher Nachhaltigkeitspreis: ZF und Sonett ausgezeichnet
Friedrichshafen / Lesedauer: 4 min

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ZF erhält Ende November den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Automobilindustrie“. Das gab die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis jetzt bekannt, die in Zusammenarbeit mit dem Bundesumweltministerium, der DIHK und weiteren Partnern die Award-Gewinner für einzelne Branchen ausgewählt hat.
Prämiert habe die Fachjury in erster Linie das weitreichende Engagement von ZF für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, wie der Technologiekonzern in einer Presseinformation mitteilt. Federführend sei hierbei der Remanufacturing-Standort in Bielefeld, der auf die Wiederaufbereitung von Antriebstrangmodulen für Fahrzeughersteller und den globalen Aftermarket spezialisiert ist.
„Die Förderung eines effizienten Systems der Kreislaufwirtschaft ist ein wesentlicher Hebel, um unser selbstgestecktes Ziel zu erreichen: die vollständige Klimaneutralität bis 2040“, sagt Dr. Michael Karrer, bei ZF verantwortlich für Nachhaltigkeit, Umweltmanagement und Arbeitssicherheit.
Emissionen im Straßenverkehr sollen weniger werden
Weitere wesentliche Ansatzpunkte des Technologiekonzerns seien die Reduzierung der CO₂-Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette sowie die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Quellen für den Stromverbrauch. Zudem biete ZF innovative Produkte an, die die Emissionen im Straßenverkehr reduzieren ‐ beispielsweise Lösungen für die Elektromobilität –, während ZF-Windkraftgetriebe einen Beitrag zur nachhaltigen Energiegewinnung leisten, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Schon jetzt leiste ZF einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung, indem der Anteil an recycelten Materialien in Produkten erhöht wird. So bestünden beispielsweise die meisten ZF-Getriebegehäuse aus recyceltem Aluminium. Auch eine längere Nutzungsphase durch Recycling sei ein wichtiger Hebel, um Primärmaterialien einzusparen.
In 25 Remanufacturing-Werken weltweit bereitet der Technologiekonzern gebrauchte Teile im industriellen Maßstab für ein „zweites Leben“ auf ‐ am ZF-Standort Bielefeld bereits seit 1963, wie in der Presseinformation erläutert wird. Rund 200 Mitarbeiter bearbeiten hier täglich zwischen 40 und 50 Tonnen an gebrauchten Produkten. Gefertigt werden demnach Kupplungsdruckplatten, Kupplungsscheiben, Ausrücksysteme, Zweimassenschwungräder und Drehmomentwandler.
90 Prozent Energieeinsparung
Im Vergleich zu einem Neuteil sparen die aufgearbeiteten Produkte mehr als 90 Prozent an Material und Energie ein, wie ZF mitteilt. Die CO₂-Einsparung liege bei über 80 Prozent. „Das hilft uns dabei, unsere Klimaschutzziele zu erreichen und den Ressourcenverbrauch vom Wachstum zu entkoppeln“, betont Jörg Witthöft, Standortleiter von ZF in Bielefeld.
Zudem decke der Standort seit 2018 seinen Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Bereits jetzt seien etwa 95 Prozent der Produktpalette nach dem „Cradle-to-Cradle“-Standard für konsequente Kreislaufwirtschaft zertifiziert. Auch der Abfall im Werk sei seit 2019 um rund 40 Prozent reduziert worden. So wurden beispielsweise 100 Tonnen Altbeläge nicht mehr thermisch entsorgt, sondern aufgrund ihres hohen Kupferanteils zerkleinert und wiederaufbereitet, wie aus der Mitteilung hervorgeht.

ZF ist jedoch nicht das einzige Unternehmen aus der Region, welches beim Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet wird. Auch der ökologische Wasch- und Reinigungsmittelhersteller Sonett aus Deggenhausertal ist Sieger des Preises, wie er in einer Pressemitteilung mitteilt. Sonett erhält den Preis bereits zum zweiten Mal, heißt es darin. In 2022 wurde Sonett für sein Stiftungsmodell und die partnerschaftliche Führung im „Transformationsfeld Gesellschaft“ ausgezeichnet. In diesem Jahr komme die Auszeichnung als Vorreiter der Nachhaltigkeit in der Branche „Wasch- und Reinigungsmittel“ hinzu.