Brand auf der Schussen

Brennendes Fett verursacht sechsstelligen Sachschaden

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Eigentlich wollte Naveed Malik seinen Geburtstag feiern. Doch dann brach das Feuer auf der „Schussen“ aus. Wie es weitergeht, ist unklar.
Veröffentlicht:14.08.2023, 19:00

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  • Schwäbische.de
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Im Restaurant „Grillhaus am See“ auf der ehemaligen Autofähre Schussen ist am Sonntagnachmittag in der Küche ein Feuer ausgebrochen. Wie der Pächter Naveed Malik berichtet, erlitt eine Mitarbeiterin durch die starke Rauchentwicklung leichte Verletzungen und musste vorübergehend ins Krankenhaus, ein Feuerwehrmann musste wegen Kreislaufproblemen behandelt werden. Den Schaden an Inventar und Gebäude schätzt Malik auf mehrere hunderttausend Euro.

„Dennoch hatten wir Glück im Unglück. Nur wenige Stunden später wären über 300 Gäste zu meinem 50. Geburtstag und der Jubiläumsfeier meines zehnjährigen Pachtvertrages da gewesen“, sagt Malik.

Weit sichtbare Rauchsäule

Am Sonntag ging um 11.52 Uhr bei der Feuerwehr in Friedrichshafen ein Alarm los. Im Restaurant „Grillhaus am See“ auf der ehemaligen Autofähre „Schussen“, die seit 1986 Eigentum und Vereinsheim des Segel-Motorboot-Clubs Friedrichshafen (SMCF) ist, brach im Bereich der Küche ein Feuer aus.

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Schnell entwickelte sich eine große und von weitem sichtbare Rauchsäule, die zahlreiche Bootsbesitzer im Hafen sowie Anwohner mit Sorge beobachteten. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen dürfte eine Fritteuse für den Brand verantwortlich sein, teilt die Polizeisprecherin mit. Warum das Fett in der Fritteuse in Brand geraten war, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.

Feuer breitet sich schnell aus

„Die Einsatzkräfte mit Feuerwehr und Rettungsdienst waren in wenigen Minuten vor Ort und hatten die Situation schnell unter Kontrolle. Zuvor hatten meine Mitarbeiter versucht, mit Feuerlöscher und Decken den Brand einzudämmen“, schildert der Pächter. Durch die Kunststoffverkleidungen der Geräte und Behälter, durch die Öle und Fette war das Feuer aber letztlich nicht aufzuhalten, so dass die Küche vollständig durch die Flammen zerstört wurde. Zudem wurden Teile der Bar in Mitleidenschaft gezogen, das Oberdeck blieb zum Glück verschont.

„Ein Desaster, mitten in der Hochsaison“, klagt Pächter Malik, der an diesem Tag nicht nur seinen 50. Geburtstag, sondern auch das zehnjährige Bestehen des Pachtvertrags mit dem Segel–Motor–Club Friedrichshafen auf der Schussen mit über 300 Gästen feiern wollte.

Saison scheint gelaufen

„Am Ende bin ich nur froh, dass das Feuer zwei Stunden vorher ausgebrochen ist und nicht noch mehr Menschen zu Schaden kamen. Diesen Geburtstag vergesse ich nie“, sagt er nachdenklich am Montagvormittag. Die Saison, zumindest für den Restaurantbetrieb, ist für ihn und sein Team auf der Schussen vorerst gelaufen. Nun müsse man die kriminaltechnischen Untersuchungen und die Ergebnisse der Brandgutachter abwarten.

Auch Ralf Steck, Präsident des SMCF, war von der Nachricht geschockt: „Das Wichtigste ist, dass die Mitarbeiter von Naveed alle heil rausgekommen sind, da die Küche doch sehr eng ist. Wir halten zusammen und arbeiten weiter so gut und eng mit Naveed zusammen, wie dies in der Vergangenheit der Fall war.“ Laut Steck hoffe der Club, für die kommenden sieben Wochen eine Interimslösung für den Küchenbetrieb zu finden oder zumindest den Getränkebetrieb wieder aufnehmen zu können.