Skulptur
Bilder und Skulpturen versprühen Leichtigkeit
Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Schwäbische.de
Mit der Ausstellung „Alles Farbe“ hat Erika Lohner zehn Mitglieder des Freundeskreises Kunst Uhldingen-Mühlhofen in die Galerie Plattform 3/3 gebracht. Zur Einführung wird Ursula Erchinger am Freitagabend zum Thema „Ohne Farbe ist alles nichts“ sprechen.
Wie die Vorsitzende Elisabeth Heckenberger-Holstein erzählt, stellt die Künstlergruppe, die im vergangenen Jahr ihren 20. Geburtstag gefeiert hat, in lockerer Folge aus. Ein Höhepunkt 2017 sei der „Ausstellungsmarathon“ in einem leeren Schleckerladen gewesen. Derzeit gebe es für sie in Uhldingen keinen Ausstellungsraum mehr, daher das „Fremdgehen“ in die Häfler Plattform 3/3.
Einige der ausstellenden Künstler waren hier schon früher zu sehen. Jetzt sind sie zusammen in einer von fruchtbaren Gegensätzen lebenden Ausstellung. Es begeistert die den Hauptraum prägende Leichtigkeit. Durch die wohlüberlegte Hängung von Carla Chlebarov stehen die Besucher in einem Raum, der die einzelnen Kunstwerke, Malerei wie Plastik, gleichsam atmen lässt. Der Raum zeigt, dass Gegensätze zum Leben gehören, ihm Farbe verleihen. Trotz der Vielfalt der Stile, Techniken und Materialien wirkt alles organisch, gewachsen.
Zierlich steht ein dünnes Marmorblatt von Felicia Waldecker auf einem Sockel mitten im Raum. Hauchzart wirkt das eigentlich schwere Material, glatt die Oberfläche, doch der obere Rand bleibt rau, gezackt, eine interessante Brechung. Die Plastik steht für Ruhe. Ursula Erchingers Gemälde an der Wand dahinter ist personifizierte Dynamik: Ein Mann kommt mit zwei aggressiven Hunden entgegen.
Neben dieser konkreten Malerei hängt Alma Görings Abstraktion in kräftigen Farben. Werke, die die Augen anziehen und weiterwandern lassen zu kleineren Formaten wie Ralf Bittners „Cluster“, Sabine Braischs „Interieurs“ und Landschaften von Fryderyk Heinzel, die entfernt an Jakob Bräckle erinnern.
Fotografien von Isolde Nickel, zum Teil collagiert, zieren die gegenüberliegende Wand: Ein Zaun, der sich in neblig-diesiger Weite verliert, eine leere Bank am touristenfreien Bodensee. Barbara Knoglinger-Janoths üppige Blüten in quadratischem Großformat, daneben ein Kind mit anklagendem Blick. Gegensätze sind es, wie sie einem im täglichen Leben begegnen. In der Raummitte stehen Hannelore Buchers organisch geformte Objekte aus Plexiglas in verschiedenen Farben. Sie fallen aus der Reihe, dennoch passen sie ins Konzept. Das Ganze ist eine Gruppenausstellung, die lebendig wirkt. Eingestimmt wird der Betrachter bereits im Vorraum, wo beispielsweise Carla Chlebarovs großformatige Bilder „Ohne Farbe ist alles Nichts“ ins Auge springen.