Heizen im Winter
Am Bodensee wird das Brennholz gehortet
Region Bodensee / Lesedauer: 3 min

Silja Vinzens
Der Herbst ist da, und mit ihm flackert in den heimischen Kaminöfen auch wieder öfter das Feuer. Das Brennholz ist dabei auch im Bodenseekreis und im Kreis Lindau ‐ wie auch schon im Frühjahr 2023 ‐ wieder eine teure und gar nicht immer leicht zu bekommende Ware. Zumindest als Neukunde.
„Im Vergleich zum Frühjahr hat sich eigentlich nichts verändert“, sagt Sylvia Dehm, Frau des Holzhändlers Stefan Dehm aus Achberg, der mit seinem Betrieb auch Lindau mit Holz versorgt. So würde der Schüttraum-Meter trockenes Hartholz nach wie vor 125 Euro bei 25 Zentimeter Länge kosten. Solches mit 33 Zentimeter bekomme man bei den Dehms aber auch schon ab 120 Euro, ergänzt sie.
„Bisher haben wir alle Reservierungen und Bestellungen angenommen. Nun müssen wir jedoch erneut überlegen, erst einmal wieder ausschließlich Bestandskunden zu bedienen“, sagt Sylvia Dehm. Grund sei die hohe Nachfrage gegenüber dem schwindenden Bestand. „Dieses Jahr gab es bereits im Sommer eine intensive Nachfrage nach Holz. Früher fing das erst im Herbst an. Nun sind die Leute schon sehr früh dran gewesen“, schildert sie.
Kaum Veränderungen
Das kann auch Michael Frei von Brennholz Frei aus Meckenbeuren beobachten. „Die Leute wollen den Holzschub voll haben und haben sich auch bei uns den ganzen Sommer über bereits eingedeckt. Das normale Verkaufsverhalten, wo die Anfragen erst im Herbst kamen, hat sich da definitiv verändert“, sagt er.
Die Gesamtsituation hat sich aus seiner Sicht jedoch im Gegensatz zum Frühjahr verändert. „Wir können die Nachfrage gerade besser bedienen als im Ende März“, meint Frei. Der Preis für den Raummeter liege bei ihm noch immer bei 170 Euro aufwärts für 33 Zentimeter langes Holz. Für reine Buche nehme er 185 Euro pro Raummeter bei 25 Zentimeter Länge.
Dominik AbtStammkunden haben daher Vorrang.
Im Betrieb von Dominik Abt von Brennholz Abt in Friedrichshafen ist „durchgehend eine hohe Nachfrage“, wie er schildert. „Stammkunden haben daher Vorrang, aber teilweise nehmen wir auch noch Neuanfragen an“, sagt Abt. Der Preis habe sich seit dem Frühjahr auch bei ihm nicht geändert: Ein Raummeter Holz von 33 Zentimeter Länge kostet 168 Euro, das mit 25 Zentimeter Länge liegt bei 175 Euro pro Raummeter.
Der Einkaufspreis sei aber auch noch derselbe wie im Frühjahr, erklärt der Holzhändler. Immerhin soll er nicht mehr viel weiter steigen, fügt er an. „Nach dem, was ich bisher von den Förstern gehört habe, bleibt der neue Preis ähnlich“, fügt er an. Das bedeutet ihm zufolge bis zu 95 Euro netto pro Festmeter. Auch Michael Frei erwartet keine weitere Preiserhöhung im Einkaufspreis. „Das Holz wird zwar auch nicht weniger kosten, aber dass der Preis weiter steigt, das kann ich mir nicht vorstellen“, konstatiert er.