Haiflosse
Haiflossen, analoge und digitale Piratenschätze und ein Flaschenpostamt
Eriskirch / Lesedauer: 2 min

Schwäbische.de
Zur Eröffnung der „Pirateninsel“ haben Gemeinde und Kunstfreunde Eriskirch eingeladen. Bei herrlichem Wetter konnten zahlreiche Interessierte die neuen Kunstinstallationen am Bodensee-Radweg hinter dem Bahnübergang beim Kaufland-Eriskirch bewundern. Darunter der aktuelle und frühere Vorsitzende der Eriskircher Kulturfreunde, Hans Sailer, Bürgermeister Arman Aigner, einige Gemeinderäte, Kulturfreunde und Bürger.
Für die musikalische Begleitung sorgte das junge „Trio ohne Namen“. Zur Einweihung gab es Grußworte vom Bürgermeister, dem früheren Kulturvereinsvorsitzenden Hans Sailer sowie dem Event- und Metall-Künstler Mirko Siakkou-Flodin. Aus Schrott Kunst entstehen zu lassen sei sein Anliegen – und die Kombination von analog und digital ebenso, erläuterte der Künstler seine Idee hinter der Installation. Wichtig sind Künstler und Auftraggebern gleichermaßen, dass „Schussen-Piraten von 2 bis 99 Jahren“ die Kunstwerke nicht nur bewundern, sondern auch anfassen und benutzen dürfen.
Hans Sailer gab einen kurzen Abriss über die Entstehungsgeschichte und betonte abschließend: „Das ist alles vom TÜV abgenommen.“
Metallkünstler Mirko Siakkou-Flodin schwärmte: „Ein ganz besonderer Stoff, dieses Metall“. Wichtig sei ihm die Recherche gewesen – und dabei sei er auf den Zusammenhang zwischen Eriskirch und einer der ältesten Flaschenpostfunde der Welt gekommen. Die Fernrohr-Konstruktion mit Papagei zeige, wie ein Schriftzug am Sockel erläutere „Aufs Land, wo Milch und Honig fließen“. Ob hier nun die Landwirtschaft oder der Blick aufs Kaufland gemeint ist, möchte er offen lassen.
Dafür gibt es gleich zwei Schätze in der Schatztruhe, einen Geocach und ein antikes fest installiertes historisches Stück. Und manchmal finde sich wohl auch individuell Verstecktes, von einer Oma für ihren Enkel, wie Hans Sailer berichtete. Der Künstler erläuterte zu den Zusammenhängen, die Haiflossen seien als Hingucker gedacht, die Hai-Wippe für die Kleineren, die Schatzkiste für die Neugierigen, eine Sitzgelegenheit für die Rastenden oder Besucher. Die Eingangsskulptur in Form einer Info-Flasche gehe auf einen historischen Bezug zurück, durch eine nach 132 Jahren gefundene Flaschenpost eines Schiffes, das der Urgroßvater eines Eriskirchers betrieben hat – ein Gesamtkunstwerk eben.
Bürgermeister Arman Aigner freute sich, dass die Installation im Naturschutzgebiet möglich geworden sei – und dankte allen Beteiligten für ihren langen Atem. Künstler Mirko Siakkou-Flodin fand zur Frage nach der Unterschiedlichkeit der Objekte: „Meine Stilistik ist die Vielfalt“ und hob die Stabilität und Vielseitigkeit seiner Objekte hervor: „Mit Metall kann ich zaubern.“
Finanziert haben die Kunst- und Spielinstallation die Gemeinde Eriskirch, die Kulturfreunde Eriskirch, Monika Rahm, Otto Scheibitz, Ulrike Zodel und Simone Hildebrandt sowie die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke Bodenseekreis OEW.