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Sieben Handwerker nehmen am Landeswettbewerb der Zimmerer in Biberach teil

Rot an der Rot / Lesedauer: 2 min

Sieben Handwerker nehmen am Landeswettbewerb der Zimmerer in Biberach teil
Veröffentlicht:15.10.2018, 13:05

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Er hat es geschafft und ist jetzt offiziell bester Zimmerer in Baden-Württemberg: Philipp Kaiser aus Rot an der Rot hat sich beim diesjährigen Landeswettbewerb der Zimmerer im Kompetenzzentrum Holzbau in Biberach klar durchgesetzt und sechs Konkurrenten auf die hinten Plätze verwiesen.

Die Freude war bei dem 19-jährigen Gewinner, der bei der Zimmerei Kaiser arbeitet, groß. „Ich musste mich in die Aufgabe erst hineinarbeiten. Beim Zusammenbauen habe ich dann gesehen, dass alles passt und das war ein tolles Gefühl“, sagte Philipp Kaiser bei der Preisverleihung. Die Teilnehmer bauten innerhalb eines Tages ein Modell eines Dachstuhls, in dem Hölzer verkantet und verdreht sind. Das sei laut Jochen Ströhle , Ausbildungsmeister beim Bildungszentrum Holzbau Biberach, eine eher ungewöhnliche Aufgabe im Alltag und somit wunderbar als pfiffige Prüfungsaufgabe geeignet. Die sieben Teilnehmer – der Achte war wegen einer Auslandsreise nicht angetreten – hatten sich alle durch vorausgehende Wettbewerbe qualifiziert. Die Gesellen, die in der jeweiligen Innung die beste Prüfung nach ihrer Ausbildung abgelegt hatten, traten auf Kammerebene noch einmal gegeneinander an. Die Sieger präsentierten sich nun in Biberach.

Schon um 7 Uhr morgens rauchten bei den Teilnehmern die Köpfe. Nach der Verteilung der Aufgabenstellung mussten die jungen Zimmerer einige Maße für das Modell noch ausrechnen, dann ging es an den Übertrag der Skizze auf ein großes Stück Holz. Anschließend hatten Philipp Kaiser und seine Konkurrenten elf unterschiedlich breite Fichtenhölzer zur Verfügung, die sie bearbeiteten. Gesägt wird von noch von Hand. „Oft sieht es für einige Teilnehmer ganz gut aus, es zeigt sich aber doch erst am Schluss, ob die Teile ineinanderpassen“, sagte Ströhle. Er ist als hiesiger Ausbildungsleiter auch Vorsitzender der Prüfungskommission. Gemeinsam mit jeweils einem Arbeitgeber- und einem Arbeitnehmervertreter begutachtete er die fertigen Arbeiten. Da kam es auf jeden Millimeter an. „Wir schauen vor allem die Knotenpunkte der Holzstücke an“, sagte er. „Ist mehr als einen halben Millimeter Luft dazwischen ist das schon schlecht.“

Philipp Kaiser ist jetzt erstmal eine Runde weiter. Als Landessieger hat er sich für den Bundeswettbewerb qualifiziert. Nach einem einwöchigen Trainingscamp wird er an den deutschen Zimmerer-Meisterschaften vom 11. bis 13. November in Erfurt teilnehmen. Und wer weiß – vielleicht schafft er es dann ja auch in die Zimmerer-Nationalmannschaft. „Das wäre Wahnsinn und definitiv mein Ziel“, so Kaiser.