Landesakademie

Junge Künstler musizieren auf höchstem Niveau

Ochsenhausen / Lesedauer: 3 min

Im Bibliothekssaal in Ochsenhausen wurden am Sonntag die Musikpreise 2013 der Bruno-Frey-Stiftung vergeben
Veröffentlicht:17.02.2014, 14:05

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  • Schwäbische.de
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Zum 20. Mal ist der Preis der Bruno-Frey-Stiftung vergeben worden, wie der Direktor der Landesakademie in Ochsenhausen, Klaus Weigele, erläuterte. Die Preisträger werden durch eine Jury aus den Teilnehmern der Meisterkurse des vergangenen Jahres ausgewählt. Die Preisträger präsentierten ihre Musik auf einem ungewöhnlich hohen Niveau, das sie weit über viele andere hinaushebt. Es war ein Konzert vom Feinsten.

Das Konzert eröffnete der „Ulmer Spatzen Chor“ unter Leitung von Hans de Gilde. Das „Ecce Maria“ von Michael Praetorius erklang im polyphonen Barocksatz. Der stimmlich und erxpressiv bestens geschulte Chor zeigte sofort eine beeindruckende Differenzierungsstärke der Dynamik der verschiedenen Stimmgruppen. In ihren weiteren Liedern unterstrichen sie ihre souveräne musikalische Darstellung unterschiedlichster Stilrichtungen. Der Chor erhielt einen Preis von 4000 Euro.

Die Geigerin Maria-Elisabeth Lott , gebürtig aus Schramberg im Schwarzwald, stellte zusammen mit ihrer kongenialen Pianistin Nieneke Hamann ihre Interpretation von Mozarts Sonate für Violine und Klavier, KV 454, vor. Sie baute eine lyrisch-zarte Klangwelt auf, entwickelte schier ansatzlos Tonfiguren großer ästhetischer Schönheit. Die Künstlerin spielt eine moderne Violine von Roland Hodapp aus dem Schwarzwald, eine wunderbares Instrument von großer klanglicher Dimension vom höchsten Diskant bis in orgelnde Cellotiefen.

Diese enorme Extension zeigte sie in vollendeter Virtuosität in den „Zigeunerweisen“ von Pablo Sarasate. Höchstschwierigkeiten wie Mehrfachgriffe, Gestaltungselemente wie Triller, wie blitzschnelle Pizzikati bauten enorme Klangspannungen bis zum Schluss-Prestissimo auf. Maria-Elisabeth Lott erhielt einen Preis von 4000 Euro.

Die Schlagzeugerin Jessica Porter aus Laupheim stellte sehr moderne und ungewöhnliche Klangkonfigurationen vor. Auf dem Vibraphon gestaltete sie ein Werk von Christopher Dean nicht nur mit den üblichen Schlegeln, sondern mit dem Bogen eines Kontrabass brachte sie die Klangbretter in schwebende Vibrationen, in überirdisch anmutende Klangstrukturen. Auf Bongos, Trommel und Pauke interpretierte sie das „Set-up Solo“ von Michio Kitazume in experimentell freier Gestaltung, baute eine Klangwand mit langen Schlagwerk-Crescendi auf. Von Astor Piazolla schließlich ein „Libertango“ für Marimbaphon zusammen mit ihrer Schwester Vanessa am und auf dem Cajon. Jessica Porter erhielt einen Preis von 4000 Euro

Das Klavierduo der beiden Schwestern Yuka und Ayaka Yamamoto begann mit drei der Etüden von Robert Schumann. Sie ließen romantische Perlen aus und über der Tastatur moussieren, Stakkati zaubern ein lebhaftes Bild spielender Kinder. Das Adagio war ein träumerisches Hinwegschweben in ein unbiederes Biedermeier. Der Chôro von William Bolcom war wie ein langsamer Flug über eine Frühlingswiese.

Der virtuose Part der Pianistinnen war „La Valse“ von Maurice Ravel. Es beginnt mit fragmentierten Melodien. Eine Reihe von Walzern mit impressionistischer Harmonik und Rhythmik folgt, jeder mit seinem eigenen Charakter. Die Künstlerinnen gestalteten sehr expressiv, fühtren die Klangkonstruktionen virtuos und plakativ vor, erzeugten ganz große Konzertstimmung. Das Klavierduo Yamamoto erhielt einen Preis von 8000 Euro.