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Am Gymnasium Ochsenhausen sind die Bienen eingezogen

Ochsenhausen / Lesedauer: 2 min

Bienenstand ist eine Zusammenarbeit mit Ochsenhauser Imker und der Uni Würzburg
Veröffentlicht:06.07.2021, 15:13

Von:
  • Schwäbische.de
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Bienen sind am Gymnasium Ochsenhausen (GO) nicht mehr nur Unterrichtsstoff in Biologie, sondern seit Kurzem auch ein Teil der Schulgemeinschaft: In den Bienenstand direkt vor dem Bio-Raum ist ein Bienenvolk eingezogen. Das teilt die Schule in einer Pressemeldung mit.

Behutsam wurden die einigen tausend Insekten mitsamt ihrer Königin vom Ochsenhauser Imker Hans Musch in ihr neues Heim eingesetzt. Von dort starten sie seither ihre Flüge, sammeln Honig und Pollen und bauen eifrig an ihrem neuen Zuhause. Es ist allerdings keine normale Behausung, die die Schulbienen haben. „Unser Bienenkasten ist ein Teil eines Forschungsprojekts, das die Universität Würzburg gemeinsam mit der Audistiftung ins Leben gerufen hat“, erklärt Tobias Beck, Leiter des Schülerforschungzentrums (SFZ) am GO. Um die Lebensbedingungen für Bienen in ganz Deutschland systematisch zu untersuchen, wurden 100 Forschungsstationen an Schulen und Kindergärten verteilt.

In einem sogenannten Top Bar Hive, der mehr wie eine große Truhe als ein herkömmlicher Bienenkasten aussieht, sollen die Bienen dabei bis auf die Behandlungen gegen die gefährliche Varoa-Milbe weitgehend in Ruhe gelassen werden. Überwacht werden sie lediglich durch zahlreiche Sensoren, die kontinuierlich Temperatur, Feuchtigkeit, Wetterlage und Honigmenge messen. Das SFZ hatte sich im vergangenen Jahr für eine Teilnahme an dem We4Bee-Projekt beworben und den Zuschlag dafür bekommen. „Und dass wir nun noch von einem lokalen Imker aus Ochsenhausen ein Bienenvolk gespendet bekommen haben, freut uns natürlich umso mehr“, fügt Beck an.

Alle Daten über die Ochsenhauser Schulbienen wandern nun übers Internet zur Auswertung auf einen Server nach Würzburg. „Vermutlich sind unsere Bienen also einige der wenigen Völker, die einen DSL-Anschluss in ihrem Kasten haben“, sagt Nadja Titze lachend. Die Lehrerin hat gemeinsam mit Hans Musch ein Bienen-Team für die Unterstufe ins Leben gerufen, das die neuen Schulbewohner in Zukunft betreuen soll.

Parallel zu ihrem Dasein für die Forschung sorgen die Schulbienen für Belebung im Bio-Unterricht: Neben einem Schauglas, durch das man vor Ort das Gewusel der Insekten beobachten kann, gibt es auch eine Kamera, die regelmäßig die Bienen in ihrem neuen Heim fotografiert und ein Bild ins Netz schickt. „So haben wir nicht nur Zugriff auf die Daten, sondern können von überall aus verfolgen, wie es unseren Bienen gerade geht“, freut sich Nadja Titze.