Sammelserie "Wer bietet mehr?"
Quietschbunte Swatch–Uhren mit Sammlerwert
Mettenberg / Lesedauer: 3 min

Tanja Bosch
Sie sind aus Plastik, quietschbunt und federleicht: die originalen Swatch–Uhren. Vor rund 30 Jahren waren sie so beliebt, dass viele Menschen angefangen, die Swatch–Uhren leidenschaftlich zu sammeln. Immer wieder kamen neue Modelle auf den Markt und nicht alle waren einfach so erhältlich. Auch Karin Laub aus Mettenberg packte damals der Swatch–Kult — und ihre 20 Uhren hat sie bis heute. Darunter sind auch echte Raritäten. Karin Laub und ihre Sammelleidenschaft sind Teil unserer SZ–Sommerserie „Wer bietet mehr?“.
Karin LaubIch habe auch nicht alle getragen, seltene Stücke blieben immer in ihrer Box.
Mit 17 Jahren hat Karin Laub ihre erste Swatch bekommen. „Mein Bruder schenkte mir eine zum Geburtstag“, erzählt die 48–Jährige. „Er hatte die bunten Uhren mit dem verrückten Design schon vor mir entdeckt. Nach und nach kam auch bei mir die eine oder andere Swatch–Uhr hinzu.“ Nach 20 Uhren hörte sie dann irgendwann auf zu sammeln. „Ich habe auch nicht alle getragen, seltene Stücke blieben immer in ihrer Box.“
Limitierte Auflagen nur mit Kaufberechtigung
Ihre Sammelleidenschaft ging sogar so weit, dass sie auf sogenannte Swatch–Börsen fuhr: „Dort konnte man Uhren tauschen oder auch besondere Uhren erstehen und natürlich habe ich dort immer Ersatzarmbänder gekauft“, sagt Karin Laub. An vielen Wochenenden war sie auf diesen Börsen unterwegs und trat auch bald in den „Swatch Collectors Club“ ein . Dort hatte man als Mitglied die Möglichkeit, eine Kaufberechtigung für limitierte, von Künstlern gestaltete, Swatch–Uhren zu gewinnen.

„Und auch ich hatte einmal das Glück, so eine Kaufberechtigung zu gewinnen und bin dafür extra nach Frankfurt gefahren, um eine limitierte Christmas Edition 1994 mit Swarovski–Strasssteinen von Designer Christian Lacroix zu kaufen“, erinnert sie sich. „Und überglücklich bin ich mit meiner neuen Uhr wieder nach Hause gefahren.“ Damals habe sie rund 150 D–Mark für diese Uhr bezahlt und bei der Abholung streckte ihr tatsächlich ein Mann 500 Mark hin und wollte sie ihr abkaufen. „Das habe ich aber natürlich nicht gemacht und war noch viel glücklicher mit meiner neuen Uhr.“
Die Pop–Swatch war sehr beliebt
Sie hat auch eine andere besondere Swatch, auf der Äpfel statt Ziffern und Eva abgebildet sind. „Die mag ich besonders gern“, sagt die Sammlerin. Dann gibt es noch eine mit Kuhflecken–Muster, die sie oft getragen hat. Sehr beliebt war damals auch die Pop–Swatch, sie wurde von 1986 bis 1995 gefertigt und war eine der erfolgreichsten Produkte aus dem Haus Swatch. Davon hat Karin Laub auch noch eine, sie ist größer als die anderen, mit einem sehr breiten Armband zum Wechseln und kann komplett auseinandergenommen werden.

Irgendwann sind dann alle Uhren in einem Karton im Keller gelandet, wo Karin Laub sie kürzlich wieder ausgegraben hat. „Verkaufen möchte ich sie dennoch nicht, irgendwie hänge ich schon an den Uhren und sie erinnern mich an frühere Zeiten.“ Und beim Durchschauen ihrer kleinen Sammlung nimmt sie immer mal wieder eine in die Hand und denkt sich: „Die könnte ich mal wieder tragen.“
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