Für sein Lebenswerk geehrt
Mit Fotos und Video: Thomas Kufus erhält Carl–Laemmle–Produzentenpreis
Laupheim / Lesedauer: 5 min

Schwäbische.de
Ein Blitzlicht–Gewitter hat das Kulturhaus am Freitagabend erleuchtet. Zur Auszeichnung von Thomas Kufus mit dem Carl–Laemmle–Produzentenpreis waren rund 400 geladene Gäste angereist.
Diese Promis waren dabei
Prominente aus der Welt von Film und Fernsehen sowie Gäste aus Politik und Wirtschaft strahlten auf dem roten Teppich, darunter Bekanntheiten wie Verona Pooth, Adnan Maral, Miriam Höller, Lukas Sauer, André Eisermann und Charlott Reschke.
Sie alle wollten dabei sein, wenn Thomas Kufus von der Allianz Deutscher Produzenten und der Stadt Laupheim für sein Lebenswerk als Produzent von über 120 Dokumentar– und Spielfilmen ausgezeichnet wird.
Preisträger prägt Kino und Fernsehen nachhaltig
Zum Auftakt flimmerten Aufnahmen von Carl Laemmle über eine Leinwand. „Wer glaubt, wir holen Hollywood nach Laupheim, das stimmt nicht. Carl Laemmle hat Laupheim nach Hollywood gebracht“, sagte Moderator Florian Weber, der mit seiner SWR–Landesschau–Kollegin, Jana Kübel, durch die Show führte.
Kufus hat es sich zur Aufgabe gemacht, Filme umzusetzen, die eine Botschaft vermitteln.Kufus hat es sich zur Aufgabe gemacht, Filme umzusetzen, die eine Botschaft vermitteln.
Kufus wurde für sein Wirken als gesellschaftskritischer Geist geehrt, wie ARD–Programmdirektorin Christine Strobl betonte: „Kufus hat es sich zur Aufgabe gemacht, Filme umzusetzen, die eine Botschaft vermitteln.“
Sein Schaffen zeige, wie engagiertes Kino und Fernsehen zu Verständigung und Toleranz beitragen können, sagte Strobl, die den mit 40.000 Euro dotierten Preis im Namen der gesamten Jury überreichte. „Man kann schon sagen, du hast das Kino und das Fernsehen nachhaltig geprägt.“
Oberbürgermeister bekennt sich als Kufus–Fan
Ähnlich sah es der Regisseur Andres Veiel, langjähriger Weggefährte und enger Freund von Thomas Kufus. In seiner Laudatio auf den Preisträger betonte er den Mut von Kufus, mit seiner Arbeit immer wieder Neuland zu betreten: „Deine Projekte haben dich und deine Firma damit immer wieder in Risikozonen getrieben, die andere gar nicht erst betreten hätten“, sagte Veiel.
Kufus sei ein aufklärerischer Überzeugungstäter mit einer nicht enden wollenden Neugierde und einem Gespür dafür, wie schnell sich Trends als Gestriges entpuppen können.
Laupheims Oberbürgermeister Ingo BergmannSeine Dokumentationen berühren die Zuschauer auf einer tiefen emotionalen Ebene und vermitteln gleichzeitig eine Botschaft, die lange nach dem Abspann nachhallt.
Seine Bewunderung drückte auch Laupheims Oberbürgermeister Ingo Bergmann aus: „Ich bin ein Fan ihrer Arbeiten“, sagte er. Kufus sei ein Visionär, der die Kraft des Dokumentarfilms nutze, um die Welt zu ändern: „Seine Dokumentationen berühren die Zuschauer auf einer tiefen emotionalen Ebene und vermitteln gleichzeitig eine Botschaft, die lange nach dem Abspann nachhallt“, so der OB in seiner Rede.
Inspiration und Ikone nannte ihn Björn Böhning, Geschäftsführer der Produzentenallianz. „Seine Leidenschaft für das Kino und sein tiefes Verständnis für die Kraft der Bilder haben zu einer beeindruckenden Karriere geführt.“
Produzent dankt seinem Team und Wegbegleitern
Als Thomas Kufus die Bühne betrat, um das „Laemmle“, eine Statuette aus weißem Majolika–Porzellan in der Form eines Lamms, entgegenzunehmen, war er sichtlich bewegt. „Das Produzieren von Filmen geht wirklich nicht allein“, betonte er.
„Es geht ums Anstiften und ums Überzeugen.“ Mann brauche Menschen, mit denen man Pferde stehlen könne. „Ohne euch stünde ich nicht hier“, bedankte sich Kufus bei seinem Team von zero one film und bei Wegbegleitern.
Thomas KufusDa ist mir die Stimme abgesoffen.
Seinen Dank richtete Kufus auch an die russische Sprachwissenschaftlerin und Übersetzerin Marina Koreneva, die im vergangenen Jahr mit ihrem Mann aus St. Petersburg nach Deutschland geflüchtet ist. Bei der Nennung ihres Namens war Kufus für einen Moment so ergriffen, dass er kaum weitersprechen konnte.
„Da ist mir die Stimme abgesoffen“, sagte er nach der Preisverleihung im stimmungsvoll beleuchteten Schlosshof. Thomas Kufus und Marina Koreneva kennen sich seit 30 Jahren. Für ihn steht sie für ein Russland, in dem er gerne gearbeitet habe und das nun verschwunden zu sein scheine.
Sängerin beeindruckt mit Stimmgewalt und Kleid
Für musikalische Unterhaltung sorgte die Big–Band Brassport mit Trompeter und Sänger Joo Kraus. Teil der Show war auch die Sängerin und Songwriterin Alina, die zur Halbzeit bei der Preisverleihung auftrat. Fast genauso beeindruckend wie ihre Stimme war dabei das grüne Tüllkleid des polnisch–deutschen Designers Dawid Tomaszewski.
Alina selbst beschrieb es nach dem Auftritt als eine Mischung aus „Prinzessin, Arielle, die Meerjungfrau und Christmas in Summer“. Das Tolle an dem Kleid sei, dass es die Performance zur Hälfte übernehme. „Ich muss nur noch singen.“
Und das tat Alina. Ihre Single „Selbstgemacht“ klang dabei beinahe wie eine Laudatio auf den Preisträger: „Vom Anfang bis zum Ende, ich nehm’s in meine Hände“, beschrieb sie im Refrain treffend die Arbeit eines Produzenten, der einen Film von der Taufe bis zur Abrechnung begleitet.
So äußerten sich die Promis auf dem roten Teppich
Björn Böhning (Geschäftsführer der Produzentenallianz): „Die Filmszene fühlt sich heimisch an in Laupheim.“ In Berlin gebe es Tausende Preisverleihungen, in Laupheim nur eine und die werde sehr ernst genommen.
Thomas Kufus (Produzent und CLP–Preisträger): „Ich kannte Laupheim nicht, bis der Produzentenpreis aus der Taufe gehoben wurde. Aber ich genieße es sehr. Die Leute sind sehr nahbar und persönlich.“
Verona Pooth (Moderatorin und Produzentin des TV–Formats „More Than Talking“): „Als Newcomerin bei den Produzenten ist das für mich hier besonders.“
Adnan Maral (Schauspieler und Produzent) „Carl Laemmle ist ein Vorreiter, der es mit seinem schwäbischen Pragmatismus weit gebracht hat. In seiner Geburtsstadt Laupheim war ich bisher nicht, aber ich habe mein Mountainbike dabei und will morgen damit die Gegend erkunden.“
Christina Hecke (Schauspielerin): „Ich kenne Thomas Kufus seit vielen Jahren. Zu seinen Ehren bin ich heute Abend hier.“
Lukas Sauer (Schauspieler und Model): „Ich bin zum dritten Mal in Laupheim und liebe die Stadt mehr und mehr“, schwärmte er. Er habe die wunderschöne und geschichtsträchtige Stadt schon erkundet. Laupheim biete außerdem „die perfekte Bühne“.